Politik0

Antrag fü die nächste ZOV-VerbandsversammlungDIE LINKE/Piraten: OVAG soll Fridays-for-Future-Bewegung unterstützen

VOGELSBERGKREIS (ol). Mit einem Antrag zur Unterstützung der Fridays-for-Future-Bewegung geht die Fraktion DIE LINKE/Piraten in die nächste ZOV-Verbandsversammlung. „Die OVAG versteht sich ja selbst als Motor der Energiewende in unserer Region und könnte damit auch ein wichtiger Teil der internationalen Bewegung zur Begrenzung des Klimawandels sein“, erklärt dazu deren Fraktionsvorsitzender Dietmar Schnell.

Alleine im deutschsprachigen Raum unterstützten inzwischen 27.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Forderungen der Bewegung Fridays for Future, heißt es in der Pressemitteilung des Fraktionsvorsitzenden. In der Region solle die OVAG den Aufbau und die Veranstaltungen der Fridays-for-Future-Bewegung ideell und materiell unterstützen, beispielsweise durch die Übernahme von Druckkosten, die Hilfe bei der Gestaltung und Durchführung von Bildungsveranstaltungen sowie für Demonstrationsprojekte und für Lernmodelle im Bereich der erneuerbaren Energien und Energieeinsparung.

In Absprache mit den Organisatoren der Fridays-for-Future-Bewegung solle der ZOV, mittels gemeinsamer Resolutionen zum Beispiel für einen deutlich verbesserten Klimaschutzplan 2025 der hessischen Landesregierung oder für eine sinnvolle CO2-Besteuerung durch die Bundesregierung werben. Die OVAG wird aufgefordert, die eigenen Anstrengungen zu verstärken, um den Zielen der Fridays-for-Future-Bewegung näher zu kommen, heißt es in der Pressemitteilung.

Darüber hinaus zeigt sich die Fraktion DIE LINKE./Piraten verwundert, dass sich die OVAG offenbar mit einem größeren zweistelligen Millionenbetrag an einem Unternehmen beteiligt, das Windkraftanlagen in der Ostsee bauen möchte. Einige Gesellschafter des Projektes sind in der Vergangenheit ausgeschieden. „Durch teure Sicherheitsleistungen, die der Staat einforderte, war das finanzielle Wagnis den Gesellschaftern zu groß geworden“, berichtete dazu die Wetterauer Zeitung laut Pressemitteilung.

Es stellen sich einige Fragen

Zu diesem Themenkomplex stellen sich aus Sicht der Fraktion DIE LINKE/Piraten einige wichtige Fragen, die sie auch im ZOV beantwortet haben möchte: aus welchen Gründen ist die OVAG in dieses nicht-regionale und offenkundig hochriskante Windkraftprojekt eingestiegen und wie hoch ist die Summe, die die OVAG aktuell investiert? Die Fraktion die LINKE/Piraten befürchtet, dass für die OVAG weitere Kosten durch dieses Investment entstehen können.

Gespannt ist die Fraktion deshalb auch auf die Aussagen des OVAG-Vorstandes zu den Risiken dieses Investments, auch deshalb weil die ursprünglich geplante Leistung des Windparks von 348 auf 247 Megawatt reduziert wurde. Da die OVAG dieses Projekt bisher fast heimlich umgesetzt habe, solle auch offen gelegt werden, wie sich die Beteiligung konkret darstellt und wer die Mitinvestoren sind. Die Verbandsversammlung sei vorab über diese Großinvestition weder aufgeklärt noch der Satzung entsprechend beteiligt worden.

Abschließend möchte die Fraktion DIE LINKE/Piraten wissen, wieso die OVAG ihr Handeln nicht auf die Entwicklung einer regionalen Wertschöpfung konzentriert und zunehmend außerhalb ihres Versorgungsgebietes investiert. „Wir sind sehr gespannt auf die Antworten des Vorstandes. Das letzte Engagement der OVAG außerhalb der Region, eine Investition ins Gemeinschaftsgaskraftwerk Bremen, war nicht eben ein finanzieller Erfolg, um es sehr vorsichtig auszudrücken“, sagt Schnell abschließend. DIE LINKE hatte das Projekt von Anfang an kritisiert und stattdessen für nachhaltige Investitionen vor Ort plädiert.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren