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KOLUMNE der Vermögensmanagerin Ines CasparDer DAX im Billigfieber

ALSFELD (ol). Die Notenbanken öffnen weiter Ihre Schleusen. Kurzfristig beflügelt es die Märkte, aber wie hoch sollen die Schulden noch in die Höhe getrieben werden? Eine Annäherung an die Antworten gibt Ines Caspar, Vermögensmanagerin bei Aurum Vermögensmanagement in Alsfeld. Eine Kolumne im Wortlaut.

Der Aktienmarkt wird durch die Notenbanken beflügelt. Für sonnige Tage sorgte nicht nur das Wetter-Hoch „Yvonne“, sondern auch die EZB mit den Aussichten auf noch mehr billiges Geld, aber auch die USA mit Ihrer Einigung im Haushaltsstreit. Boris Johnson wird Nachfolger von Theresa May und sicher darauf drängen, dass der BREXIT schnell in trockene Tücher gebracht wird, egal wie. Bleibt abzuwarten, wie sehr die neue EU-Führung sich gegen die Forderungen von der Insel zur Wehr setzen wird.

Traditionell ist der Juli nochmal ein starker Handelsmonat, bevor sich die Marktteilnehmer endgültig in die Sommerpause verabschieden. Bis September bzw. Anfang Oktober wird daher weiter mit seitwärts laufenden Kursentwicklungen zu rechnen sein. Laut einem aktuellen Trendbarometer stellt sich die Mehrheit der Deutschen immer mehr auf einen Abschwung der Konjunktur ein. Diese pessimistische Einstellung der Bevölkerung stimmt aktuell auch mit den Einschätzungen und Erwartungen von Wirtschaftsexperten überein. Bleibt also abzuwarten, ob die aktuellen Höhenflüge an den Börsen nachhaltig sind. Wenn man den Ausführungen von Dr. Markus Krall glauben darf, dann kommt es spätestens im Jahr 2020 zur nächsten großen Schulden- und Bankenkrise.

Bundesregierung plant Einschränkungen beim Kauf von Gold

Gemäß einem aktuellen Gesetzesentwurf plant die Bundesregierung eine weitere Absenkung der Obergrenze für anonyme Goldkäufe gegen Bargeld. Bisher galt eine Grenze von 10.000 Euro für den Kauf von Gold. Diese soll nun ab 10. Januar 2020 auf 2.000 Euro gesenkt werden. Die Goldpreise zeigen weiter eine positive Entwicklung, sind aber noch nicht bis zu den erwarteten Höhen angestiegen. Es bieten sich daher weiter genügend Potenzial für einen Einstieg.

Kommt es in Italien zu Neuwahlen, könnte eine Parallelwährung zum Euro drohen

Es wird befürchtet, dass durch vorgezogene Neuwahlen in Italien die Einführung von Mini-Bots, also einer Art italienischer Parallelwährung, wahrscheinlicher wird. Sollte eine neue Regierung in Rom diese Form von Schuldscheinen einführen, könnte der Streit zwischen Italien und der EU-Kommission eskalieren. Bei Bots handelt es sich um italienische Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit. Mini-Bots wären auf Papier verbriefte Anleihen in kleiner Stückelung von fünf bis 500 Euro. Das würde es ermöglichen, sie wie Bargeld zu verwenden. Italien könnte sie ausgeben und im Gegenzug zur Verrechnung von Steuerschulden akzeptieren. Dadurch könnten Mini-Bots auch in der Bevölkerung als Zahlungsmittel angenommen werden.

Die Einführung von Mini-Bots dürfte den Streit mit der EU nur weiter verschärfen. Die EU wird kaum eine höhere Neuverschuldung dulden, selbst wenn sie außerhalb des italienischen Haushalts anfällt. Die Papiere könnten zudem die Finanzmarktstabilität Italiens und der gesamten Eurozone aufs Spiel setzen. Wenn sich viele Papiere im Umlauf befinden und das Vertrauen in den italienischen Staat rapide abnimmt, könnten innerhalb kurzer Zeit sehr  viele Papiere an den Staat zurückgegeben werden. Das wäre vergleichbar mit einem Bank Run.

„Die Folge wären abrupte Steuerausfälle, die im ungünstigsten Fall in einem Liquiditätsengpass der Zentralregierung gipfeln könnten“, heißt es in einer Studie. Wie die neue EZB-Chefin Christine Lagarde diese Probleme lösen will bleibt abzuwarten. Eine Lösung hat Sie bisher nicht erkennen lassen.

Wollen wir hoffen, dass die Vernunft siegt und Lösungen gefunden werden. Ich wünsche Ihnen weiter viel Erfolg bei Ihrer persönlichen Anlagestrategie und einen schönen Sommer!

 

Disclaimer: Der obige Marktkommentar gilt nicht als Finanzanalyse i.S.d. § 34 b WpHG und spiegelt lediglich die Meinung des Verfassers wider. Insbesondere stellt der Marktkommentar weder eine Anlageberatung noch eine Aufforderung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Finanzinstrumenten dar. Er dient ausschließlich zu Informationszwecken.

Anmerkung der Redaktion: Die Kolumne spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung von Oberhesssen-Live wider. Der Verfasser und redaktionell Verantwortliche ist:
Aurum Vermögensmanagement GmbH
Ines Caspar
Bürgermeister-Haas-Str. 5, 36304 Alsfeld

www.aurumvm.de

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