Gesellschaft0

Junge Union Alsfeld zu Besuch in der JVAEin Blick hinter die Mauern der Justizvollzugsanstalt Schwalmstadt

SCHWALMSTADT (ol). Die Junge Union Alsfeld war kürzlich in der Justizvollzugsanstalt in Schwalmstadt zu Gast. Sie wollte einen Blick hinter die Mauern werfen, um zu erfahren, was dort passiert, was für Berufe erlernt werden können und wie ein Alltag hinter den Mauern aussieht.

Dieses Wissen wollten sie aus erster Hand erlangen und sind dem Anstaltsleiter, Herrn Jörg Bachmann, sehr dankbar, dass er Ihnen seine Anstalt geöffnet hat. Zuerst wurden die jungen Interessierten laut ihrer Pressemitteilung durch das gesamte Areal der Anstalt geführt. Sie bekamen einen Einblick in den Besucherbereich, in den Regelvollzug, aber auch in den Bereich, der den Sicherheitsverwahrten vorbehalten ist.

Die Anstalt -das Schloss – stamme aus dem 12 Jahrhundert und wurde seit 1842 als Zuchthaus und dann als JVA genutzt. „Wir sind also die Anstalt mit der längsten Erfahrung“, wie Herr Bachmann im anschließenden Gespräch sagte. Die Führung übernahm Frau Keßler, eine Justizvollzugsbeamtin, die auch für die Ausbildung der Anwärter in der Anstalt und darüber hinaus in der zentralen Fortbildungsstätte zuständig ist. Daneben ist sie Stationsbeamtin im Bereich der Sicherungsverwahrung.

Die jungen Politiker sahen Hafträume, den Innenhof, die Werkstätten und hatten auch einen kurzen Einblick in einen Betriebsbereich, in dem Pokale gefertigt werden. „Beschäftigung, das gibt eine Perspektive, vor allem wenn jemand einen Gesellenbrief am Ende in den Händen hält, das ist ein Erfolg, etwas positives, das bringt die Menschen weiter.“ Diesen Punkt betonten beide, sowohl Frau Keßler als auch Herr Bachmann unabhängig voneinander.

Rund 200 Inhaftierte

In der JVA in Schwalmstadt würden zur Zeit rund 200 Insassen einsitzen und es gebe 230 Bedienstete. Das Budget betrage rund 12 Millionen Euro. Insgesamt versuche die JVA Schwalmstadt, immer mehr Alleinstellungsmerkmale für sich zu finden. Zum einen sei das der Bereich der Sicherheitsverwahrten oder auch der Bereich des Seniorenvollzuges, was als Pilotprojekt begann und nun vollkommen etabliert sei. In der Anstalt sei es möglich, Ausbildungen zu durchlaufen, einen Schulabschluss zu machen und zuletzt sei noch die hervorragende Lehrküche zu nennen. Die auf Sterne Niveau kocht, wie Herr Bachmann stolz erzählte.

Aber nicht nur das, auch im Bereich der Sicherheitsverwahrten werde viel angeboten, damit Beschäftigung, Ablenkung und ein richtiges Leben in der Parallelwelt hinter den Mauern möglich ist. Sei es neben den therapeutischen Behandlungsangeboten in einem milieutherapeutischen Setting das Gartenprojekt, das Kunstprojekt, wo bald eine Ausstellung stattfinden soll oder ein Angelkurs oder auch die wirklich sehr schönen Aquarien, die von den Insassen gepflegt werden.

Insgesamt sei die JVA Schwalmstadt eine Anstalt, in der ein angenehmer Umgangston in allen Hierarchien herrsche, das betonte auch Herr Bachmann. Die Junge Union zeigte sich begeistert über den Einblick, die verschiedenen Berufsfelder und die offene, freundliche und zuvorkommende Art und Freude, die man den Leuten anmerkt. Es ist deutlich zu spüren, dass alle ihren Job gerne machen und darin aufgehen, stellten die jungen Politiker im Nachgang fest.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren