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Gesundheitsdezernent Stock würdigt ehrenamtliche ArbeitZuhören, vermitteln, ernst nehmen: Patientenfürsprecher berichten über ihre Arbeit

LANDKREIS GIEßEN (ol). Ein Aufenthalt im Krankenhaus – für viele Patienten ist das keine leichte Zeit. Für alle Anliegen rund um Behandlung und Aufnahme haben Patienten engagierte Ansprechpartner: Ehrenamtliche Patientenfürsprecher nehmen Rückmeldungen auf, sie kümmern sich um persönliche Anliegen, gehen Kritik und Beschwerden nach. Auch im Landkreis Gießen sind sie als Interessenvertreter und Sprachrohr der Patienten tätig.

In der Pressemitteilung des Landkreis Gießen heißt es, im Sozialausschuss des Kreises haben die Patientenfürsprecherinnen Kerstin Frutig-Walter und Edith Nürnberger für das Universitätsklinikum Gießen-Marburg (UKGM), Standort Gießen, sowie Brigitte Block, Patientenfürsprecherin der Asklepios-Klinik in Lich sowie stellvertretende Patientenfürsprecherin der Vitos-Klinik Gießen, ihre Jahresberichte für den Zeitraum 2017/18 vorgestellt. An der Vitos-Klinik ist Brigitte Block als Stellvertreterin des verstorbenen Patientenfürsprechers Dr. Klaus Becker tätig gewesen. Künftig werde sich dort Prof. Dr. Heinrich Brinkmann um die Anliegen der Patienten kümmern.

Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent Hans-Peter Stock dankte den ehrenamtlichen Patientenfürsprecherinnen und würdigte deren Einsatz: „Sie nehmen die Anliegen der Patienten ernst, Sie nehmen sich Zeit und setzen sich ein. Dieses ehrenamtliche Engagement ist von großem Wert – auch, weil die Aufgaben alles andere als einfach sind.“

Vielfältige Gründe

Die Gründe, warum sich Patienten bei den drei Fürsprecherinnen gemeldet haben, seien vielfältig: Sie reichen von Beschwerden über lange Wartezeiten in Notaufnahmen und verschobene Operationen bis zu Kritik an pflegerischer Versorgung oder Mahlzeiten. Geht es um medizinische Gesichtspunkte, vermitteln die Patientenfürsprecherinnen Betroffene mit ihren Anliegen häufig weiter an die Patienten-Servicestelle des UKGM beziehungsweise die Ansprechpartner des Beschwerdemanagements der Asklepios-Klinik in Lich.

„Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass es für Patienten wichtig ist, eine unabhängige Person einzuschalten, die sich Zeit nimmt, zuhört und ihre Beschwerden ernst nimmt“, sagte Edith Nürnberger. Sie habe zugleich die gute Zusammenarbeit mit der Patienten-Servicestelle und den Pflegedienstleitungen gelobt. „Meine Tätigkeit ist es, Patienten, die das wünschen, zu beraten, ihnen weiterzuhelfen, Solidarität zu zeigen, Rechte durchzusetzen und Grenzen aufzuzeigen“, berichtete Brigitte Block über ihre Tätigkeit an der Asklepios-Klinik. Auch sie habe die gute Zusammenarbeit mit dem Beschwerdemanagement der Klinik hervorgehoben. Nach ihrer Einschätzung habe durch die Kooperation und die Zertifizierung die Zahl der Fälle für die Patientenfürsprecherin abgenommen.

In alle Kliniken weisen Aushänge auf den Stationen, Hinweise in Patienten-Infomappen und auf den Internetseiten auf die Patientenfürsprecherinnen hin, die neben der Kontaktaufnahme per Brief oder E-Mail auch persönliche und Gespräche im geschützten Rahmen anbieten. „Anliegen und Beschwerden werden vertraulich und einvernehmlich mit den Patienten und dem Klinikpersonal geklärt“, erklärte Edith Nürnberger. Dass sich Fürsprecher den Anliegen von Klinikpatienten annehmen, sei  durch das Hessische Krankenhausgesetz geregelt. Die ehrenamtlich Tätigen werden vom Kreistag gewählt und sind jeweils für die Dauer einer Legislaturperiode des Kreistags tätig, derzeit also von 2016 bis 2021. Gesundheitsdezernent Hans-Peter Stock ermuntere Patienten der Krankenhäuser im Kreis, bei Bedarf die ehrenamtliche Hilfe der Fürsprecher in Anspruch zu nehmen: „Diese Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner setzen sich für Ihre Belange ein.“

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