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Einsatz der „stillen Helden“ mit Preisgeldern in Höhe von 3.250 Euro honoriert.Deutscher Bürgerpreis: Sieben Vogelsberger Preisträger

LAUTERBACH (ol). Bereits zum neunten Mal würdigt die Sparkasse Oberhessen das vorbildliche Wirken ehrenamtlich Engagierter mit dem Deutschen Bürgerpreis. In Lauterbach empfingen Landrat Manfred Görig und Günter Sedlak, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Oberhessen, die Preisträger aus dem Vogelsberg. Die Gewinner der Hauptpreise, die mit je 1.000 Euro dotiert sind, sind die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Feldatal und Wilfried Haas aus Lauterbach.

In der Pressemitteilung der Sparkasse Oberhessen heißt es, Günter Sedlak wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass freiwilliges Engagement alles andere als selbstverständlich sei: „Ich weiß, dass Sie für Ihr Ehrenamt viel Zeit und Herzblut aufbringen“. Die Arbeit der Preisträger bereichere die Region und mache viele soziale und kulturelle Angebote erst möglich. Mit dem Bürgerpreis wolle man Leistungen besonders aktiver Bürger herausstellen. „Für Ihren vorbildhaften Dienst an der Gemeinschaft verdienen Sie unseren größten Respekt“, sagte Sedlak.

Landrat Manfred Görig hob die große Vielfalt ehrenamtlich tätiger Menschen im Vogelsberg hervor. Sie leisteten auf ganz unterschiedliche Weise einen unschätzbaren Dienst für die Gemeinschaft. Denn ohne ihre Arbeit seien viele Angebote im ländlichen Raum nicht möglich. Gerichtet an die Preisträger sagte er: „Sie sind Vorbilder für ein lebendiges Gemeinwesens. Darauf können Sie stolz sein.“ Görig und Sedlak dankten den Preisträgern herzlich für das oft über viele Jahre geleistete Engagement. Auch in ihrem Fazit waren sich beide Redner einig: Die Begeisterung, mit der die Preisträger ihre Anliegen voranbrächten, zeige, dass ehrenamtliche Arbeit oft auch persönliche Erfüllung bedeute. Es lohne sich deshalb für jedermann, dem Beispiel der Preisträger zu folgen und sich in die Gesellschaft einzubringen.

Seit 2010 richtet die Sparkasse den Regionalwettbewerb Oberhessen des Deutschen Bürgerpreises aus. Mehr als 110 Preisträger wurden seitdem mit mehr als 57.000 Euro prämiert. Die Jury besteht aus dem Wetterauer und dem Vogelsberger Landrat, den Vorsitzenden der Bürgermeister-Kreisvereinigungen Wetterau- und Vogelsbergkreis, sowie Vertretern der regionalen Tageszeitungen. Im diesjährigen Wettbewerb wählten die Jury-Mitglieder aus rund 60 Bewerbungen 17 Preisträger aus und vergaben 7.250 Euro an Preisgeldern. Davon kommen sieben Preisträger aus dem Vogelsberg.

Die Gewinner im Überblick:

Kategorie Alltagshelden

1. Anerkennungspreis (250 Euro), Preisträger: Lutherweg in Hessen e.V., vertreten durch den 1. Vorsitzenden Bernd Rausch. Ausgezeichnet für das Projekt „Pilgerweg Lutherweg 1521“

Fotos: Sparkasse Oberhessen

Der Verein hat einen rund 400 km langen Pilgerweg zur Erinnerung an Martin Luther geplant und errichtet. Nach der Eröffnung in 2017 hält der Verein den Weg instand und bietet Wanderern umfassende Unterstützung an. Der Lutherweg 1521 hat das kulturelle Angebot in der Region um ein weiteres Highlight aufgewertet.

2. Anerkennungspreis (250 Euro), Preisträger: Renate Fehl Stiftung, vertreten durch den Stiftungsvorsitzenden Oliver Fehl. Ausgezeichnet für das Projekt: Soziales Engagement für Kinder.

Im Gedenken an das Wirken ihrer Namensgeberin fördert die Renate Fehl Stiftung Kinder, die sich in einer sozial benachteiligten Situation befinden. Durch gute Kontakte in der Region sowie zu Kinderheimen und Kinderhospizen unterstützt die Stiftung gezielt ausgewählte Projekte und Schicksale. Ein Beispiel ist der Kauf eines behindertengerechten Fahrzeugs für die 16 jährige Celine.

3. Hauptpreis (1000 Euro), Preisträger: Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Feldatal. Ausgezeichnet für den Hochwassereinsatz in Feldatal im Mai 2018.

Im Mai 2018 kam es in Köddingen und Ermenrod nach Unwettern zu Hochwasser und Schlammlawinen in den Straßen. Die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Feldatal waren Tag und Nacht im Einsatz, um die Ortschaften von Geröll und Wasser zu befreien und um Schlimmeres zu verhindern. Ein Beispiel, das zeigt, dass die Freiwilligen Feuerwehren in Notsituationen unersetzlich sind. Der Hauptpreis soll die vielen jungen wie langjährig verdienten “Alltagshelden“ motivieren, auch in Zukunft so weiterzumachen.

Kategorie Lebenswerk

1. Anerkennungspreis (250 Euro), Preisträger: Astrid Zinnel aus Schotten. Ausgezeichnet für 52 Jahre Ehrenamt im DRK Grebenhain.

Frau Zinnel blickt auf 52 Jahre Ehrenamt im DRK Grebenhain zurück. Über 30 Jahre übernahm sie die Bereitschaftsleitung in Grebenhain und 20 Jahre die Kreisbereitschaftsleitung im Kreisverband Lauterbach. Noch heute leitet sie die Blutspende in Grebenhain. Frau Zinnel ist eine starke Frau, die viele Dienstjahre für die Allgemeinheit erbracht hat.

2. Anerkennungspreis (250 Euro), Preisträger: Otto Bäuscher aus Wartenberg. Ausgezeichnet für sein ehrenamtliches Engagement im Vogelsberg.

Herr Bäuscher engagiert sich seit über 25 Jahren als Vorstand im Verein „Hilfe für das verlassene Kind“ und für das „Haus am Kirschberg“. Besonders bei Projektierungen und Ausschreibungen im Bereich Immobilien hat er den Verein mit seinem Know-How vorangebracht. Daneben bekleidet Herr Bäuscher weitere Ehrenämter im evangelischen Dekanat Vogelsberg und bei der „Neuen Arbeit Vogelsberg“.

3. Hauptpreis (1000 Euro), Preisträger: Wilfried Haas aus Lauterbach. Ausgezeichnet für sein soziales Engagement im Vogelsberg.

Seit 1984 engagiert sich Herr Haas auf vielfältige Weise im sozialen Bereich im Vogelsberg. Er ist Vorsitzender des VdK Lauterbach sowie Beisitzer im Kreisverband Vogelsberg. Er gründete die Arbeitsgemeinschaft „Barrierefreies Lauterbach“ und hat viel für mobilitätseingeschränkte Menschen erreicht. Zudem ist er seit 1992 als ehrenamtlicher Betreuer tätig und arbeitet im Seniorenbeirat Lauterbach mit. Im Jahr 2003 bekam er für sein umfassendes Engagement bereits den Landesehrenbrief verliehen.

Kategorie engagierte Unternehmer

Anerkennungspreis (250 Euro), Preisträger Hepack GmbH, vertreten durch Markus Herbert. Ausgezeichnet für das Projekt 20 Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap.

Markus Herbert, Geschäftsführer der Hepack GmbH, gibt Menschen mit Handicap eine berufliche Chance. Rund 20 behinderte Menschen arbeiten in seinem Betrieb und haben in der Produktion eine sinnvolle Betätigung gefunden. Ein tolles Beispiel, wie Inklusion und Teilhabe in der Wirtschaft funktionieren kann.

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