Linke-Landtagskandidatin Nicole Eggers kritisiert CDU-Kultusminister Alexander LorzLehrermangel: Auch der Vogelsberg kann ein Lied davon singen
MAAR (ol). Auch der Vogelsbergkreis hat mit Lehrermangel und Belastungsanzeigen durch Lehrkräfte zu kämpfen. Besonders deutlich werde das am Beispiels der Gudrun-Pausewang-Schule in Maar. Die Landtagskandidatin der Linke, Nicole Eggers, sieht darin nicht nur aktuell ein großes Problem, sondern auch eine Warnung für die Zukunft.
Anlässlich der angespannten Situation an der Gudrun-Pausewang-Schule im Lauterbacher Ortsteil Maar erklärt Nicole Eggers, die Direktkandidaten der Linken in einer Pressemitteilung: „Hessenweit bietet sich das gleiche Bild: Lehrkräfte arbeiten am Rande ihres Limits, Unterrichtstunden fallen aus, fachfremdes Personal versucht die schlimmsten Löcher zu stopfen – und das Hessische Kultusministerium schweigt“.
Und das sei nur die Spitze des Eisbergs: Laut einer Lehrkräftemangelstudie, die die Linke-Fraktion im hessischen Landtag in Auftrag gegeben habe, werde sich die Situation in den nächsten Jahren noch drastisch verschärfen. Bis 2030 werde es demnach ein Defizit von 10.000 Lehrkräften allein in Hessen geben, denn von den 26.000 neuen Lehrerinnen und Lehrern, die in den nächsten zwölf Jahren hier ihren Dienst antreten müssten, würden in Hessen nur etwa 16.000 tatsächlich fertig ausgebildet werden.
Kritik an CDU-Kultusminister Alexander Lorz
Doch auch diese Zahlen beschönige der hessische CDU-Kultusminister Alexander
Lorz und winke ab. „Damit bleibt er sich treu“, sagte Eggers. „Denn auch die tausende Belastungsanzeigen von Lehrkräften und Schulleitungen, die in den letzten zwei Jahren auf seinem Schreibtisch gelandet sind, nimmt er nicht ernst“. Daher sei der Vorwurf der unterlassenen Hilfeleistung keineswegs nur eine zugespitzte Redewendung.
Dietmar Schnell, Kreisvorsitzender der LINKEN, betonte außerdem, dass aus der Studie ebenfalls hervorgehe, dass Hessen den größten Anteil an Lehrkräften habe, de aufgrund von Berufsunfähigkeit in den Vorruhestand gehen. „Doch es sind nicht nur die Sorgen und Überlastungen der Lehrerinnen und Lehrer, die ernstgenommen werden müssen. Der Elternbeirat der Maarer Schule macht deutlich, dass die Unterrichtssituation vor Ort trotz des hohen Engagements aller nicht tragbar ist“, erklärte Schnell.
Die Linke habe nicht nur seit langem angezweifelt, dass es eine tatsächliche 104-prozentige Lehrerversorgung überhaupt gebe – sie hätten immer auch betont, dass diese nicht mal ausreichen würde. „Und das bestätigt sich leider auch im vorliegenden Fall an der Gudrun-Pausewang-Schule“, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.
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Was für den Politikstil insgesamt gilt, trifft leider auch auf die Selbstdarstellung von Schwarz-Grün zu. Maßstab für den politischen Erfolg sind nicht die Verbesserungen in der Realität, sondern nur noch die rhetorischen Kunstgriffe, mit denen man diese Realität gegen den Strich bürstet. Und wer an seinem Wohnort völlig andere Erfahrungen macht, muss sich irren oder redet das Land Hessen schlecht. Egal ob man aus der Arbeitslosenstatistik so lange Untergruppen heraus rechnet, bis man die Zahl der Arbeitslosen „halbiert“ hat oder beim Nachweis einer 104%igen Abdeckung des Lehrerbedarfs die Bedarfsrechnung von Neunzehnhundertundkrug zugrunde legt und zusätzliche Belastungen durch Inklusion und Integration einfach mal ausblendet – Glaubt ihnen nicht! Wählt sie nicht!