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2. Berufsfeuerwehr-Tag in Nieder-OhmenWie fühlen sich eigentlich Berufsfeuerwehrleute?

NIEDER-OHMEN (ol). Wie fühlen sich eigentlich Berufsfeuerwehrleute? Dieser Frage konnten die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr Nieder-Ohmen kürzlich auf den Grund gehen. Bereits zum zweiten Mal nach 2016 wurde vom Betreuerteam ein Berufsfeuerwehr-Tag organisiert. In dem rund 18-stündigen Dienst auf der Hauptfeuerwache in Nieder-Ohmen mussten die Jugendlichen gleich mehrere „Einsätze“ abarbeiten.

Doch zunächst wurden laut Pressemitteilung der Feuerwehr Nieder-Ohmen nach Dienstantritt am Freitagabend die Betten bezogen. Kurz danach ertönte dann schon der erste Alarm. In der Feldgemarkung nahe der Kläranlage Königsaasen war eine größere Menge Unrat in Brand geraten. Das Feuer mit starker Rauchentwicklung konnte mit dem Wasser aus dem Tank eines Löschfahrzeuges rasch abgelöscht werden. Zurück in der Unterkunft wurde sich dann mit Pizza für die weiteren Aufgaben gestärkt. Dienstsport mit verschiedenen Spielen und Übungen stand anschließend ebenfalls auf dem Plan.

Kurz nach Einbruch der Dunkelheit war es am Kratzberg zu einem Verkehrsunfall mit einem Traktor gekommen. Vor Ort stellte sich die Lage wie folgt dar: Die landwirtschaftliche Zugmaschine war gegen einen Baum geprallt und hatte dabei zwei Menschen, dargestellt durch Dummies, eingeklemmt und schwer verletzt. Die jungen Einsatzkräfte machten sich zunächst ein Bild von der Lage und befreiten dann die Verletzten unter Mithilfe ihrer Betreuer mit teils schwerem Gerät.

Der Traktorunfall.

Unmittelbar nachdem man zurück am Stützpunkt war, meldete die Leitstelle einen umgestürzten Baum auf einer Straße in der Nähe der Schützenhalle. Das vermeintlich einfache Szenario hielt jedoch eine Schwierigkeit vor. Eine Person war unter dem umgestürzten Baum eingeklemmt. So mussten zunächst Stamm und Geäst mit einer Handsäge zerkleinert und von der Straße geräumt werden, bevor die Person schonend gerettet werden konnte.

Als sich dann die Nachwuchs-Brandschützer auf die Nachtruhe vorbereiteten, ertönte der Alarmgong ein weiteres Mal. „Unklarer Feuerschein Richtung Atzenhain“ lautete das Alarmstichwort diesmal. Nach ausgiebiger Erkundung konnte jedoch kein Rauch im genannten Bereich festgestellt werden, sodass man zurück in die Wache fuhr. Die Betreuer verwiesen die Kinder hierbei darauf, dass leider auch solche Fehlalarme zum Feuerwehralltag gehören.

Wer von den Jugendlichen dachte, das sei der letzte Einsatz bis zum Morgen gewesen, der täuschte sich. Gegen 2 Uhr wurde eine Person im Bereich der Grillhütte und der Gesamtschule vermisst. Aufgeteilt in mehrere Trupps machte man sich auf die Suche. Begleitet durch die Betreuer wurde die offenbar verwirrte Person in einem Gebüsch unversehrt aufgefunden. Hierbei zeigte sich besonders die Notwendigkeit einer Wärmebildkamera, die die Suche wesentlich vereinfachte. Anschließend blieb es mit weiteren Einsatzübungen bis zum nächsten Morgen ruhig.

Eine Ölspur musste beseitigt werden.

Doch bereits gegen halb acht rief eine Ölspur im Industriegebiet Nieder-Ohmen die Jugendfeuerwehr erneut auf den Plan. Mit Bindemittel konnte die schmierige Umweltgefahr auf einer Fläche von rund 40 Quadratmetern beseitigt werden. Die Absicherung der Einsatzstelle gegen den fließenden Verkehr war hier ein weiterer Übungsinhalt. Beim anschließenden Frühstück ließ man die abgearbeiteten Einsätze noch einmal Revue passieren.

Wer davon ausging, dass nach dem Aufräumen der Feuerwache schon das Dienstende anstand, der wurde vom Alarmgong ein weiteres Mal überrascht. Am Rathausvorplatz war die Wiese auf der gesamten Fläche in Brand geraten. Mit zwei Strahlrohren konnte den fiktiven Flammen unter den Augen einiger Dorfbewohner der Garaus gemacht werden. Im Anschluss an den letzten Einsatz stand noch Fahrzeugpflege auf dem Programm, sodass die Betreuer ein positives Fazit vom zweiten BF-Tag ziehen konnten. „Die Jugendlichen haben alle Einsätze professionell abgearbeitet und alle Personen schnell gerettet. Wenn die Kids so weiter machen, wird später auch die Einsatzabteilung von dem Können profitieren.“ So das Betreuerteam einvernehmlich. Erfreut zeigte man sich auch über die Besucher von offizieller Seite.

Das Szenario: Ein Feuer am Rathaus

Neben einigen Eltern waren auch Bürgermeister Andreas Sommer, das Team der Gemeindebrandinspektoren, die Gemeindejugendfeuerwehrwartin Michaela Wißner, sowie die Nieder-Ohmener Wehrführer vor Ort und lobten die Jugendlichen in hohen Tönen.

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