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Kreisvolkshochschule startet Inklusionsprojekt mit Landesmitteln – Bildungsangebot verstärkt für Menschen mit Behinderung öffnenInklusion als wichtiges Querschnitts- und Zukunftsthema an der Kreisvolkshochschule

GIEßEN (ol). Die Angebote der Kreisvolkshochschule (KVHS) sind für alle Bevölkerungsgruppen erreichbar, so jedenfalls besagt es das Leitbild. Wie sieht es aber mit der Teilnahme von Menschen mit Behinderung im Bereich der Weiterbildung aus? Auch hier bietet die KVHS ein vielfältiges Programm.

Wie können Menschen mit Höreinschränkungen an einem Sprachkurs teilnehmen? Worauf muss geachtet werden, damit Menschen mit Bewegungseinschränkungen an einem Wirbelsäulengymnastikkurs teilhaben können? Mit all diesen Fragen, so aus der Pressemitteilung des Landkreises Gießen, beschäftigen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits seit einigen Jahren.

„Die Kreisvolkshochschule arbeitet seit 2015 intensiv am Thema Inklusion mit dem Ziel, das Regelangebot weiter zu öffnen“, sagte Landrätin Anita Schneider. „Inklusion ist ein wichtiges Querschnittsthema im Programmangebot der KVHS. Unser Anliegen ist es, dass alle an Bildung teilhaben können“. Die KVHS soll sich 2017 erfolgreich beim hessischen Kultusministerium um Fördermittel beworben haben. Bis Dezember 2020 erhalte sie eine Förderung in Höhe von über 150.000 Euro für das Projekt „Inklusive vhs in Hessen – Entwicklung inklusiver und barrierefreier Bildungsangebote im Landkreis Gießen“ im Rahmen des Hessischen Weiterbildungspaktes.

Seit März sei der Pädagoge Eric Mootz als pädagogischer Mitarbeiter für Inklusion und Barrierefreiheit im Team. „Mit der Unterstützung von Eric Mootz werden wir das Querschnittsthema Inklusion mit einer hohen Kompetenz – sowohl im sonderpädagogischen als auch im erwachsenenpädagogischen Bereich – gezielt bearbeiten“, erläuterte Torsten Denker, der Leiter der KVHS.

Das Ziel: Das Programmangebot weiter öffnen

Programmplanende und Kursleitende müssten in der Vorbereitung und Durchführung der Kurse neben unterschiedlichen Lern- und Unterrichtssituationen auch im Blick haben, dass Menschen verschiedenste Beeinträchtigungen haben können. „Worauf müssen wir in der Planung achten, wenn zum Beispiel ein blinder Mensch an einem Kochkurs oder ein Mensch mit einer geistigen Behinderung an einen Fotografiekurs teilnehmen möchte? Genau das erhöht die Komplexität und macht es zu solch einem großen Querschnittsthema“, verdeutlichte Mootz. Zur allgemeinen Öffnung des Regelangebotes des Programmes sei die Analyse der individuellen Barrieren erforderlich.

Die KVHS arbeite mit Interessenverbänden wie der Landesarbeitsgemeinschaft Hessen und Kooperationspartnern wie der Lebenshilfe oder den Schottener Sozialen Diensten zusammen, um Bildungsbedarf von Menschen mit Behinderungen zu erheben und gezielt Bildungsangebote zu entwickeln. Im Rahmen von Fortbildungen würden zudem Kursleitungen für den Umgang mit Menschen mit einer Behinderung sensibilisiert.

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