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MdL Eva Goldbach bei Anlagenbau GüntherEine nachhaltige Unternehmensphilosophie

ANGERSBACH (ol). Die Sommertour der GRÜNEN Landtagsabgeordneten Eva Goldbach führte zu Anlagenbau Günther in Angersbach, einem innovativen mittelständischen Unternehmen, welches Recyclingtechnik entwickelt und diese im In- und Ausland vertreibt.

In der Pressemitteilung der Landtagsabgeordneten heißt es, Inhaber Bernd Günther und Vertriebsleiter Felix Wohlfahrt führten Eva Goldach und ihre Fraktionskollegen im Lauterbacher Stadtparlament, Jutta Jawansky-Dyroff und Daniel Schmidt, durch den Betrieb. Eva Goldbach zeigte sich beeindruckt vom überzeugenden nachhaltigen Ansatz, den Bernd Günther mit seinem Unternehmen lebt: Die in Angersbach gefertigten und weltweit vertriebenen Maschinen zum Trennen von festen Abfällen sind so konzipiert, dass technische Weiterentwicklungen auch nach vielen Jahren Nutzungsdauer noch in die Geräte eingebaut werden können, ohne dass ein vollständiger Austausch erforderlich ist.

Zudem werde eine umweltfreundliche Antriebstechnologie verwendet, bei der Verbrennungsmotoren und Elektroantrieb kombiniert sind. Besonders stolz ist Bernd Günther auch darauf, dass für das Firmengebäude Erdwärme für Heizung und Kühlung genutzt wird und der Strom zum Großteil durch Photovoltaikanlagen auf dem Dach erzeugt wird. Goldbach konnte sich davon überzeugen, dass die Kühle aus der Erde gerade in der derzeitigen Hitzephase für angenehme Arbeitsbedingungen in den Büros und in den Fertigungshallen sorgt. Auch die Dachbegrünung und das Regenrückhaltebecken sowie die zahlreichen Pflanzen auf dem Betriebsgelände würden vom umweltbewussten Denken Günthers zeugen.

Ein Exportanteil von über 70 Prozent

Das seit elf Jahren in Angersbach ansässige Unternehmen hat einen Exportanteil von über 70 Prozent. Interessant ist hierbei, dass Technologien zur Mülltrennung, die hierzulande vor über zehn Jahren zeitgemäß waren, erst heute in südlicheren Ländern aktuell seien. „Gerade für den Markt in Afrika müssen wir darauf achten, dass Bedienung und Wartung der Anlagen so einfach bleiben, dass die Menschen vor Ort damit zurechtkommen – insofern sind nicht überall Hightech und Digitalisierung gefragt“, erläuterte Günther.
Den Standort Vogelsbergkreis findet Bernd Günther optimal: „Ich verstehe gar nicht, warum so häufig gedacht wird, dass wir hier im Nirgendwo sind: die Lage inmitten von Deutschland, jeweils 100 km von Frankfurt, Kassel und Würzburg ist sehr günstig – zumal die Lebensbedingungen hier hervorragend sind“. Hierbei wünsche er sich aber dennoch eine bessere Verkehrsanbindung.

Eva Goldbach informierte sich über das Unternehmen. Foto: Eva Goldbach

Auf die Frage, was Bernd Günther von der Politik erwarte, nannte er in erster Linie weniger Formalismus und ein flexibleres Denken und Handeln. Der Idee der Europäischen Union steht er zwar absolut aufgeschlossen gegenüber, er sieht die einem Mittelständler gemachten formellen Auflagen jedoch als eine zu große Belastung an. Eva Goldbach sprach Bernd Günther auch auf die Ausbildungssituation im Vogelsbergkreis an. „An Auszubildenden herrscht in unserem Unternehmen kein Mangel, derzeit beschäftigen wir 14 Azubis und liegen damit bei über 12 Prozent des Mitarbeiterstammes“, sagte Günther und Vertriebsleiter Wohlfahrt ergänzte: „Dass sich die Ausbildungssituation bei uns so erfreulich darstellt, liegt wohl auch an der Attraktivität des mittelständischen Unternehmens und an unseren vielen Aktivitäten, um Nachwuchs zu gewinnen.“

„Das Unternehmen Anlagenbau Günther ist ein weiteres Beispiel dafür, dass der Vogelsberg als Ländlicher Raum ein attraktiver Standort für innovative Unternehmen ist“, sagte Goldbach. Es gebe ausreichend Gewerbeflächen und die Lebensbedingungen für die qualifizierten Arbeitskräfte und ihre Familien seien gut. Das gelte für bezahlbaren Wohnraum genauso wie für Einkaufs- und Freizeitangebote. Und das Leben inmitten der schönen Landschaft bringe eine hohe Lebensqualität.

Ein Gedanke zu “Eine nachhaltige Unternehmensphilosophie

  1. Mal von den auch für den Leser ermüdenden Sommertour-Programmen diverser Politiker zu Wahlkampfzeiten abgesehen, wo man sich gern beeindruckt zeigt von zukunftsweisenden Unternehmenskonzepten, Gründergeist und Wagemut der „Entrepreneure“, kann man all den Berichten doch eine erstaunliche Vielfalt an mittelständischen Betrieben entnehmen, die sich trotz zum Teil mäßiger Verkehrsanbindung und rückständiger Informationstechnologie mit ihren Produkten erfolgreich am Markt behaupten. Gleichzeitig wird man den Verdacht nicht los, dass die Wirtschaft der Politik, die ja eigentlich die richtigen Rahmenbedingungen schaffen soll, meilenweit voraus ist und die „Wirtschaftsförderer“ immer nur staunend begutachten, was kreative und mutige Privatleute auch ohne sie zuwege bringen. Die Politik sei eine Schnecke, klagte schon der verstorbene Altbundeskanzler Helmut Schmidt.

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