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Seniorinnenfahrt der Bezirkslandfrauen Alsfeld nach Germerode ins Frau-Holle-LandLandfrauen auf dem Weg zur Mohnblüte

ALSFELD (ol). Mohnblumen so weit das Auge reicht konnten einige Bezirkslandfrauen aus Alsfeld bei ihrer letzten Seniorinnenfahrt betrachten. Mit zwei voll besetzten Bussen ging es nämlich auf nach Gemerode in Frau-Holle-Land.

Angekommen wurde sich zunächst erst einmal im Kloster bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen gestärkt – natürlich nicht ohne auch vom berühmten Mohnkuchen zu kosten. In der Pressemitteilung der Landfrauen heißt es, eine Gruppe Frauen backe dort für verschiedene Anlässe Kuchen, dessen Erlös dem Kloster zugute komme, denn die Instandhaltung verursache hohe Kosten.

Das Ziel sei, das letzte von vielen mittelalterlichen Klöstern im Werra-Meißner-Kreis, das wenigstens als Anlage noch vorhanden ist, für kommende Generationen zu erhalten. Der Verein wolle die Geschichte des Klosters wieder ans Licht bringen. Er bemühe sich, dem historischen Ort durch Tagungen und Feiern und durch Besinnung und Einkehr eine neue Bedeutung zu geben. Mit Spenden und Eigenmitteln werde an der Verschönerung der Anlage gearbeitet.

Fahrt mit dem Planwagen „Mohnschnecken“

Nach der Kaffeepause bestiegen die Seniorinnen den Planwagen „Mohnschnecken“ und wurden durch die fast verblühten Mohnfelder gefahren. Durch die große Trockenheit hält dort die Blüte nicht so lang an wie in normalen Jahren, erläuterte ein Naturparkführer. Es sei aber zu beachten, dass bei der zurzeit anhaltenden Wärme die Felder am Nachmittag abgeblüht seien und sich am kommenden Morgen jeweils neue Blüten öffnen.

Bei der Saat sei es schon trocken gewesen und die Samen seien nicht so schnell aufgegangen, denn die ersten 14 Tage würden sie Feuchtigkeit benötigen. Wenn sie dann ausgewachsen seien mache die Trockenheit nicht mehr so viel aus.

Rund 29 Hektar Mohnfelder allein im letzten Jahr bestellt

Weiterhin erfuhren die Damen, dass Schlafmohn zu den ältesten Kulturpflanzen in Europa gehört. Die Verwendung sei als Nutzpflanze in Südeuropa ab etwa 6000 v. Chr. nachgewiesen. Auch in Deutschland wurde Mohn noch vor dem zweiten Weltkrieg in der Landwirtschaft angebaut, in der DDR sogar bis zur Wiedervereinigung. Die Einbeziehung des Mohnanbaus in das Betäubungsmittelgesetz brachte den Anbau zum jähen Ende. Heute würden drei morphinarme Mohnsorten zur Verfügung stehen, die mit Genehmigung der Bundesopiumstelle wieder angebaut werden dürfen. In ganz Deutschland wurden im Jahr 2010 rund 70 Hektar angebaut, davon in Hessen lediglich 1,3 Hektar. 2018 wurden im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land rund 29 Hektar Mohnfelder bestellt.

Außerdem erfuhren die Landfrauen noch, dass früher die Kinder eine Samenkapsel zum Lutschen bekamen, als Schlafmittel, aber auch bei Unwohlsein. Die Frage nach der Anzahl der Mohnkörner in einer Samenkapsel konnte nicht beantwortet werden. Die Schätzungen lagen zwar zwischen 300 und 1000 Körner, dass es aber doch zwischen 2000 bis 3000 sein können, das hätte keine der Befragten geglaubt.

4 Gedanken zu “Landfrauen auf dem Weg zur Mohnblüte

  1. R.Meier … Vielleicht findest du irgendwann das, was dir fehlt. Ansonsten gehe Eier suchen, das soll entspannend sein. :-)

  2. Von wegen, es gibt immer weniger Kinder, unsere zugereisten sind kaum hier und das dritte ist schon im Bauch…………..

  3. Man gönnt den Damen den schönen Ausflug ja. Aber Deutsche Märchenstraße, Frau-Holle-Land, Grimm-Heimat Nordhessen, Märchenstadt Stadt Alsfeld… Es gibt immer weniger Kinder, aber immer mehr „Kinderprogramm“. Früher waren nicht mal die Jüngsten derart unter Märchen-Beschuss. Früher bekamen die Kinder, wie oben berichtet, bei Schlaflosigkeit und Unwohlsein eine Mohnkapsel zum Lutschen. Da brauchte ihnen keiner mehr Märchen vorzulesen. Auch Landfrauen und andere Erwachsene könnte man demnächst mit dem ganzen Märchen-Trallala verschonen. Einfach weg mit den morphinarmen Mohnsorten! Dann wird die „Mohnschnecke“ zum Raumgleiter.

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