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Öffentliche Fraktionssitzung: CDU-Besuch in Sickendorf bei HeidbergkapelleFeuerwehr, Waschbären, Internet und mehr

LAUTERBACH (ol). Kleine und große Baumaßnahmen, die Feuerwehr und das engagierte Dorfleben standen, laut Pressemeldung der CDU, im Mittelpunkt einer öffentlichen Fraktionssitzung der Lauterbacher CDU im Sickendorfer Feuerwehrgerätehaus.

Zuvor ließen sich Fraktionsvorsitzender Felix Wohlfahrt, die Stadtverordneten sowie Stadträte und Vorstandsmitglieder der Union durch Ortsvorsteher Jens Ziemer und weitere Mitglieder des Ortsbeirates informieren. Zum einen über die vorgesehene Renovierung des alten Spritzenhauses und zum anderen über den von Anwohnern kritisierten Zustand der Landessstraße L 3144 in der Ortsdurchfahrt. Die weise nämlich zahlreiche Schlaglöcher auf.

CDU-Besuch in Sickendorf bei Heidbergkapelle. Alle Fotos: CDU

Das Hauptaugenmerk des Besuches galt aber der Baustelle an der Heidbergkapelle beim Friedhof, deren Sanierung rund 400.000 Euro kostet, wie Christel Bäuscher von der Kirchengemeinde erläuterte. Das Kirchengebäude, vormals im Riedesel-Besitz, gehöre nun der Kirchengemeinde, die es fachgerecht erneuern ließe. Spenden für das Projekt werden immer noch gerne entgegengenommen. Weiterer Schwerpunkt auf dem Rundgang sei der von den Dorfbewohnern angelegte Bolzplatz im Baugebiet Naßacker gewesen. Auch die Entwicklung des Ortes, die früher mit dem Haus Riedesel und heute mit dem Golfplatz fest verbunden sei, habe auf der Agenda gestanden.

Der Bolzplatz im Baugebiet Naßacker

Feuerwehr ist ein wichtiges und unumgehbares Thema

Bei der anschließenden Fraktionssitzung sei die Situation der Feuerwehr Hauptthema gewesen. Die vor gut zehn Jahren am jetzigen und einzigen Standort in Sickendorf zusammengelegten Ortsteilwehren von Heblos, Allmenrod und Sickendorf hätten eine hochmotivierte Mannschaft. Mit rund 40 Frauen und Männern seien sie nicht nur für die drei Ortsteile sondern für die ganze Stadt zuständig, erläuterte Ortsvorsteher Ziemer.

Aktuell reiche der jetzige Fahrzeugbestand zwar gerade noch aus, in ein paar Jahren sehe der Ortsvorsteher die Einsatzfähigkeit jedoch in Gefahr. In zwei, drei Jahren könnte sie möglicherweise nicht mehr gewährleistet sein, betonte der Ortsvorsteher. Die Nachfolge der beiden 30 und 21 Jahre alten Fahrzeuge, von denen nur eines 600 Liter Wasser fasse, müsste, bei der anstehenden Fortschreibung des Bedarfs- und Entwicklungsplanes der Kreisstadt-Feuerwehr, geprüft werden. Das sei zumindest die einhellige Auffassung bei der Sitzung gewesen.

Erster Stadtrat Lothar Pietsch, Ortsvorsteher Jens Ziemer, Fraktionsvorsitzender Felix Wohlfahrt, CDU-Stadtverbandsvorsitzender Uwe Meyer und Stadtverordneter Dr. Jürgen Wilhelm (von rechts) diskutierten Sickendorfer und Lauterbacher Themen.

Ohne Internet läuft heutzutage kaum noch etwas

Leidiges Thema in vielen Dörfern im Vogelsberg und auch in Sickendorf: Die schwache Internetversorgung. Gerade bei diesem Thema sei es unumgänglich, dass die Politik, egal ob nun Bund, Land oder Kommunen etwas tun müsse. Zudem sei auch die Mobilfunkversorgung in Sickendorf „mehr als schlecht“.

Hinsichtlich der Waschbärenproblematik habe Landtagsabgeordneter Kurt Wiegel darauf verwiesen, dass es für die Fallen-Jagd in bebauten Ortslagen keine Schonzeit gäbe. Lediglich für „führende Tiere“ gelte weiterhin die Schonzeit. „Führend“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Tier Junge hat. Für den richtigen Umgang sei ein Fallen-Lehrgang erforderlich. Wobei nur behördlich besonders genehmigte Jäger für das Erlegen zuständig seien. Die spezielle Waffen-Erlaubnis für die innerörtliche Waschbären-Jagd sei mittlerweile gebührenfrei. CDU-Fraktionsvorsitzender Felix Wohlfahrt habe versprochen die angesprochenen Themen der Bürger mit in die politische Debatte sowie in den Austausch mit der Stadtverwaltung einzubringen.

CDU-Rundgang in Sickendorf an der Baustelle der Heidbergkapelle mit (von links) Fraktionsvorsitzendem Felix Wohlfahrt, CDU-Vorsitzendem Uwe Meyer und Ortsvorsteher Jens Ziemer und weiteren Mitgliedern des Ortsbeirates

Ein Gedanke zu “Feuerwehr, Waschbären, Internet und mehr

  1. Wunderbar! Ohne Internet läuft heutzutage kaum noch etwas! Die „führenden Tiere“ der Lauterbacher CDU schnuppern Zukunftsluft. Ungefähr ein Vierteljahrhundert nach Estland oder Madagaskar wird auch einer konservativen Partei glasklar, „dass die Politik, egal ob nun Bund, Land oder Kommunen etwas tun müsse.“ Schon vergessen? Erst kürzlich sorgte die schwarz-grüne Landesregierung dafür, dass der Vogelsbergkreis sich auf die veraltete Vectoring-Technologie der teilweise noch in Staatsbesitz befindlichen und infolge dessen unter staatlichem Schutz stehenden Telekom einlassen musste, statt sich selbst flächendeckend mit Glasfaser bis zu den Hausanschlüssen zu versorgen. Bouffier lässt das Breitband (Kupfer) wieder flattern durch die Lüfte. Süße, altbekannte Düfte streifen ahnungsvoll den Wähler. Na, immerhin prescht der Landesvater kurz vor der Landtagswahl noch mit einem Programm zu lückenloser und modernster Mobilfunkversorgung im Vogelsberg und anderen abgehängten Regionen vor. Die Mobilfunkversorgung in Sickendorf wird also demnächst „mehr als gut“. Fragt sich nur noch, wann es so weit ist.
    Angesichts der Abwanderungsproblematik im ohnehin dünnst besiedelten Landkreis Hessens hätte man sich dieses Themas allerdings unter dem Aspekt „Fluchtursachenbekämpfung“ schon längst mit größerem Ernst annehmen müssen. Das Netz als Entwicklungshelfer (https://www.nzz.ch/international/afrika/das-netz-als-entwicklungshelfer-1.18428210). „Sowas hätte uns auch einfallen müssen!“, um ein geflügeltes Wort eines bekannten heimischen Landrats sinngemäß abzuwandeln.
    Wo einerseits die Bekämpfung von Fluchtursachen unterblieb, widmete man sich leider nicht gleichzeitig unerwünschter Einwanderung. Nein, diesmal geht es nicht um Flüchtlinge, tölpelhafte Abschiebeversuche oder „Mahmut mach’s gut“-Verabschiedungszentren, sondern um die Waschbärenproblematik.
    Hoffen wir, dass in diesem Fall die Regulierungsbemühungen vor allem „in bebauten Ortslagen“ erfolgreicher sind und man sich nicht auch da in den komplizierten Schonzeitregelungen verheddert. Aber wo „kein Netz“ ist (siehe oben), geht einem wahrscheinlich auch der Waschbär nicht in das nämliche.

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