Einkommenssteuerstatistik des Landes Hessen für das Jahr 2014 bekannt gegebenGroßverdiener wohnen in Alsfeld und Lauterbach
LAUTERBACH (pw). Insgesamt 45 Vogelsberger verdienen mehr als eine halbe Million Euro im Jahr. Diese Zahl wurde jetzt im Rahmen der Einkommenssteuerstatistik des Landes Hessen für das Jahr 2014 bekannt. Im Durchschnitt beträgt das Einkommen jeder dieser 45 Personen mehr als 1,7 Millionen Euro.
Laut der Statistik wohnen die meisten Großverdiener in Lauterbach (9) und Alsfeld (8), danach folgen Grebenhain (4), Schotten (4), Wartenberg (4), Herbstein (3) und Schlitz (3). In Antrifttal, Freiensteinau, Lautertal und Romrod sind keine vorhanden, in Feldatal, Gemünden, Grebenau, Homberg, Kirtorf, Mücke, Schwalmtal und Ulrichstein ist die Anzahl laut Landesangaben unbekannt oder geheim zu halten.
Im Jahr 2014 wurden im Vogelsbergkreis 50.614 Steuerpflichtige gezählt, im Durchschnitt betrug der jährliche Gesamtbetrag der Einkünfte pro Person 33.385 Euro. Die Summe der festgesetzten Steuern im Vogelsbergkreis wurde auf 253.960.000 Euro beziffert.
Anzahl der Großverdiener nach Gemeinden
Alsfeld 8, Antrifttal 0, Feldatal unbekannt, Freiensteinau 0, Gemünden unbekannt, Grebenau unbekannt, Grebenhain 4, Herbstein 3, Homberg unbekannt, Kirtorf unbekannt, Lauterbach 9, Lautertal 0, Mücke unbekannt, Romrod 0, Schlitz 3, Schotten 4, Schwalmtal unbekannt, Ulrichstein unbekannt und Wartenberg 4
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@ Schuddescheusel vom 21.07.2018 (und alle anderen Kommentatoren)
Weiß der Geier, wann die Kreisspitze zuletzt Kontakt zur Vogelsberger Realität gehabt hat. Jeder, der im Vogelsberg noch eine schiefe Hütte sein Eigen nennt, scheint sich wie der Baron Riedesel zu fühlen. Arm sind ja nur die anderen, und die ducken sich verschämt und machen sich selbst unsichtbar. Da fällt es der Politik nicht schwer, den Landkreis in „des Görigs neuen Kleidern“ zu präsentieren. Wer nicht mehr an Märchen glaubt, dumm oder ausreichend verzweifelt ist, kann es ja auch mal Adolf Hitlers Altkleidersammlung versuchen. Hauptsache es gibt Kaffee und Kuchen oder ab und zu Rindskopf in Meerettisch oder Hering in Sahne. Und es singen die „4 Agenturen“, begleitet vom Großverdiener-Chor des Vogelsbergs und den Schalmeien-Bläsern der Kreispressestelle:
We all live in a yellow submarine / yellow submarine / yellow submarine / And our friends are all on board / Many more of them live next door /
And the band begins to play => https://www.youtube.com/watch?v=mCEfqj9pDAI
Ja Wahnsinn, diese Basics des verschärften Standortmarketings. Daumen hoch, Referentin Rebecca Hagelmoser! Daumen hoch auch ihr vier (!) PR-Agenturen. Scheißt die Welt zu mit „Bilderwelten“ und „Erzählwelten“ aus dem Vogelsberg. Gern werden wir diese auch weiterhin „mit Leben füllen und ständig erweitern“. Zum Beispiel „um Beiträge mit und aus der Wirtschaft“, wie Landrat Manfred Görig in seiner unnachahmlichen Art, etwas anzumerken, kürzlich anmerkte. Er meinte damit nicht die eigene durch zahlreiche Fass-Anstiche dokumentierte Teilnahme am Leben der Wirtschaften, sondern: „Wir haben hier Firmen, die europaweit oder weltweit unterwegs sind, und die man hier bei uns nicht vermutet – auch damit können wir zeigen, dass der Vogelsberg mehr ist als schöne Natur“ (siehe https://www.vogelsbergkreis.de/Ansicht.1066.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=8036&cHash=7a031c168747f39e3903af1492b77889).
Nun wurde letzteres allerdings auch schon durch Hunderte von Windkraftanlagen unter Beweis gestellt, die auf den präsentierten Imagebildern des Standorts Vogelsberg zumeist fehlen. Und statt „Wir haben hier Firmen…“ könnte man ja auch mal mit „Wir haben hier Millionäre…“ locken. Kleine Videos könnten aus deren traumhaften Lebenswelten berichten und allen Appetit auf einen Wohnsitz im Vogelsberg machen, die Rang (oder besser was auf der Bank) und Namen haben. Aufgrund des Einkommensabstands zur Normalbevölkerung würde sich ja schon der gemeine Gerade-mal-so-Millionär (die erste Million ist die schwerste!) fühlen wie ein Freier mit Hartz IV in Thailand. Wieviele Reichen-Reservate wurden an irgendwelchen steinigen Abhängen gegründet. Das müsste doch im größten Vulkangebiet Europas auch gelingen!
Großverdiener im Vogelsbergkreis – das geht, ohne als Sparkassenangestellter den eigenen Arbeitgeber zu bescheißen? Hat man auch mal untersucht, wie viele von den 45, die da „mehr als eine halbe Million Euro im Jahr“, (im Durchschnitt dann aber doch immerhin 1,7 Millionen im Jahr) verdienen,
a) dieses Einkommen schon bezogen, bevor es den Vogelsbergkreis gab,
b) die Millionen in den Vogelsbergkreis mitgebracht haben,
c) ihr Millioneneinkommen aus Renditen eines in der ganzen Welt verteilten Anlagevermögens erzielen? Das würde das Bild noch einmal relativieren.
So so, „die meisten Großverdiener [gibt es] in Lauterbach (9) und Alsfeld (8), also da, wo die Kriminalität „blüht“, wie manche VB-Hinterwäldler, die die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main nur aus Abenteuergeschichten berufspendelnder Nachbarn kennen, es sich gern AfD-nah einreden lassen. Reichtum zieht eben auch das Verbrechen an, das weiß man schließlich, wenn man nicht sogar davon ausgeht, dass es ohne Verbrechen auch keinen Reichtum gebe (https://www.aphorismen.de/zitat/151437). Damit ergibt sich immerhin ein Alternativ-Narrativ zu dem ewigen „Die Flüchtlinge bringen uns Pest und Cholera“. Nein, es sind womöglich nicht die WILLkommensmillionäre, sondern die EINkommensmillionäre, die die Kriminalität anziehen wie der Misthaufen die Schmeißfliegen! Nur so ein Gedanke.
Aufgrund der langen Fristen fer Steuerveranlagung sind das die Ergebnisse von 2014. Inzwischen dürften die Reichen wie gewohnt noch reicher und die Armen noch ärmer geworden sein.
Dass der Vogelsbergkreis (drittgrößter Landkreis in Hessen)nicht nur arm, sondern auch arm an Millionären ist, zeigen folgende Vergleichszahlen:
Millionäre (Einzelpersonen und gemeinsam veranlagte Ehepaare) in der Stadt Frankfurt: 351, im Hochtaunuskreis 305 und in der Landeshauptstadt Wiesbaden 89. Aber dank der märchenhaften Regionalentwicklung im Vogelsbergkreis wird das ja bald anders. Goldesel streck dich! Politik-Esel leck mich!
Sehnsuchtsort erreicht: https://www.youtube.com/watch?v=zkbU1tS_UQc
Weiß man, wie viele der 45 Personen mit mehr als 1,7 Millionen Euro Jahreseinkommen durch Windkraftanlagen reich geworden sind? Wer als Durchschnittsverdiener wissen will, wie’s ihm in Zukunft gehen wird, der schaue sich den armen Vogel an. Dieser Absturz symbolisiert den des deutschen Mittelstands!
Interessantes Thema. 50.614 Vogelsberger Steuerpflichtige bringen insgesamt 253.960.000 Euro Steuern auf, also rund 5.000 Euro pro Nase und Jahr. Der durchschnittliche Jahresverdienst beträgt pro Erwerbsperson 33.385 Euro = 2.782 Euro monatlich. Das deutsche Durchschnittsgehalt für Vollzeitbeschäftigte liegt bei knapp über 3000 Euro. Im Vogelsbergkreis wird also weniger verdient als im gesamtdeutschen Durchschnitt. In Hessen als dem Land mit den höchsten Durchschnittsgehältern (47.574 Euro) verdienen die Vogelsberger in etwa so viel wie der Durchschnitt der Erwerbstätigen in den neuen Bundesländern. Würden Teilzeitbeschäftigte, Auszubildende und Niedriglöhner einbezogen, läge der Durchschnittsverdienst im Vogelsberg in etwa auf dem Niveau von Mecklenburg-Vorpommern.
Das vermittelt nun allerdings ein ganz anderes Bild, als es die Stabsstelle für Standortpropaganda im Lauterbacher Kreishaus zeichnet (https://www.vogelsberg.de/). Da wird genau um diese Tatsache elegant herumgeschwurbelt. Zitat: „Der Vogelsberg ist eine offene Einladung. Ziel ist das Erreichen des Sehnsuchtsorts. […] Wo sich attraktive Idylle, nachhaltige Natur und coole Bodenständigkeit gemeinsam mit der Innovationskraft spannender erfolgreicher Unternehmen mit attraktiven sicheren Arbeitsplätzen und verlässlicher Infrastruktur ausbreiten.“ Noch’n Zitat aus der Traumwelt des Standortmarketing: „Storytelling ist das wahre Soziale Medium – ‚Geschichten erzählen wir täglich‘, sagt Referentin Rebecca Hagelmoser. (siehe https://www.vogelsbergkreis.de/Ansicht.1066.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=8036&cHash=7a031c168747f39e3903af1492b77889). Träumt weiter!