Gesellschaft0

Projektwoche der Alexander-von-Humboldt-Schule schärft den Blick für Kunst, Geschichte, Literatur, Informatik und SportEine Woche voller besonderer Tage und Themen

LAUTERBACH (ol). Traditionell ist die Woche vor den Ferien an der Alexander-von-Humboldt-Schule, kurz AvH, eine ganz besondere Zeit: In den Projekttagen können Schüler Themen außerhalb des Unterrichts kennenlernen, sich intensiv einem Aufgabengebiet widmen und Kompetenzen erkennen oder schärfen.

Vielfältig ist dabei, laut Pressemitteilung der Schule, bereits das Angebot für die Fünftklässler: Sie gestalteten im Rahmen eines Kunstprojekts ihre Aufbewahrungskisten, die im Klassenzimmer eine halbe Wand füllen und vom Motiv her klassenweise aufeinander abgestimmt sind. Neben diesen Kunsttagen standen die Webclicker auf dem Programm der Fünftklässler. Hier gehe es darum, Kompetenz im Netz zu erwerben – in diesem Jahr sogar teilweise vor den Augen der Kamera, denn zum selben Thema sei in der Projektwoche eine Abordnung des KiKA in Lauterbach, die zur Digitalisierung recherchiere.

Klasse Kunst, Klassenkunst oder Kunst für die Klasse: die Fünftklässer waren auf jeden Fall mit Feuereifer dabei. Foto: Schlitt

Aktive und kulturelle Möglichkeiten mit Spaß und guter Laune

Was auf dem Pausenhof stattgefunden habe, habe auf den ersten Blick ausgesehen wie eine große Kunstaktion. Die allerdings sei eingebettet gewesen in das Präventionsprogramm „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Bei der Erstellung der großen „Future Paintings“ hatten Schüler der sechsten Jahrgangsstufe in kleinen Gruppen Kunstwerke als Ausdruck von Emotionen geschaffen. Für die Präsentationen am Schulfest hatten sie dazu auch passende Musikstücke ausgesucht und somit Gelegenheit gehabt, sich einen künstlerischen Zugang zu ihren Gefühlen zu verschaffen.

Ein Kernstück der literarischen Arbeit an der AvH seien die Book Slams, in deren Rahmen Schüler individuelle Buchvorschläge präsentierten. Auch in diesem Jahr seien die Siebtklässler mit großem Eifer dabei, Schlüsselszenen aus ihren Lieblingsbüchern mit Hilfe ihrer Lehrkräfte und auch mit Kritik aus den eigenen Reihen darstellerisch umzusetzen und neugierig auf die Literatur zu machen. Die besten Slams seien am Schulfest aufgeführt worden. Zu sehen habe es jede Menge gegeben: Vom Thriller über Liebesgeschichten bis hin zu sehr komischen und sehr tragischen Geschichten sei alles dabei gewesen und hatte auch Anregung für eine interessante Ferienlektüre sein können.

Interessant und sehr gut gemacht: Der Book-Slam der siebten Klassen. Foto: Schlitt

Ganz viel Sport stand auf dem Plan der Jahrgangsstufe Acht: Egal, ob drin oder draußen – eine Woche lang hieß es Bewegung, Action und Spaß. Kanufahren, Radfahren, Tennisspielen, Ballspielen in der Halle, Geschicklichkeitsparcours – nichts war unmöglich an diesen Projekttagen, die die Klassen auch als Gruppen noch mehr zusammenschweißten.

Sport, Spiel und Spaß gab es in Mengen für die Achtklässler. Foto: Thomas Zulauf

Viele Projekte mit nachhaltiger Wirkung

Geschichte entdecken und erleben hieß es für die Neuntklässler. Sie hatten sich auf Spurensuche des Dritten Reichs in der Region begeben und besuchten dabei das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar und die Gedenkstätte Trutzhain. Noch regionaler sei es für die Schüler der Klasse 9d, die jüdischem Leben in Rhina / Haunetal nachgingen geworden. Dort hatte bis zu den Nazipogromen eine große jüdische Gemeinde bestanden mit zeitweise mehr jüdischen als christlichen Einwohnern. Der Fokus der Betrachtungen hatte dieses Mal aber nicht darauf gelegen, wie es passieren konnte, dass Nachbarn zu Feinden wurden, sondern vielmehr darauf, zu schauen, wie über lange Zeit ein gutes Miteinander gelungen war und daraus auch Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen.

Ganz in der Nähe, in Rhina / Haunetal wurden die Schülerinnen und Schüler fündig, was jüdisches Leben in der Region anging. Foto: Bernd Lindenthal

Den Blick in die Zukunft richteten die E-Phasen-Schüler: Sie widmeten sich der Berufs- und Studienorientierung, unter anderem mit Besichtigungen verschiedener Betriebe und dem Kennerlernen des Business-Knigge. Ihre älteren Mitschüler aus der Q-Phase indes bereiteten sich mit Lerntrainings und Präsentationsübungen bereits auf das Abitur vor. Viele der hier dargestellten Projekte habe es am vorletzten Schultag auf dem Schulfest der AvH zu sehen gegeben. Und natürlich wirkten sie nach und werden auch Einfluss auf das nächste Schuljahr der Lauterbacher Gymnasiasten haben.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren