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GRÜNE äußert sich zu Finanzamt LauterbachLob fürs Land und Kritik am Bürgermeister

LAUTERBACH (ol). Die Unterschrift des hessischen Finanzministers unter dem Mietvertrag für den Neubau des Finanzamtes sieht die Lauterbacher Stadtfraktion der GRÜNEN mit gemischten Gefühlen, wie sie in einer Pressemitteilung bekannt geben.

Einerseits ist die mit der Ansiedlung verbundene Stärkung des ländlichen Raumes ein großer Erfolg landespolitischer Ziele der GRÜNEN, in Wiesbaden vertreten durch die Lauterbacher Landtagsabgeordnete Eva Goldbach. Andererseits sehen die GRÜNEN den gewählten Standort Südbahnhof als suboptimal für die Stadtentwicklung Lauterbachs an und kritisieren die mangelnde Informationspolitik des Bürgermeisters.

Eva Goldbach begrüßt die Verlagerung von rund 100 Stellen nach Lauterbach: “Die Schaffung von sicheren und qualifizierten Arbeitsplätzen auf dem Land bewirkt eine strukturelle Verbesserung des Arbeitsmarktes.“ Der Vogelsberg werde damit ein Stück lebenswerter, weil die Finanzbeamten hier in der Heimat arbeiten und wohnen können. Das bringe Lebensqualität und kurbele die regionale Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen des täglichen Lebens an. „Die Stärkung des Ländlichen Raumes ist eine Herzensangelegenheit der Hessischen GRÜNEN“, sagte Goldbach.

Kritik am Verfahren

Fraktionsvorsitzender Daniel Schmidt bekräftige in der Pressemitteilung die bereits geäußerte Kritik am Verfahren: „Die Information der städtischen Gremien zum Objekt ließ zu wünschen übrig, Politik und Bürger wurden bei der Planung nicht einbezogen. Unser Bürgermeister hätte sich aktiver ins Geschehen einbringen müssen, insbesondere aus dem Interesse heraus, dass mit dem Neubau eine tolle Entwicklungsmöglichkeit für das marode Bahnhofsgelände bestanden hätte. Insofern bleibt der bittere Beigeschmack, ein im Prinzip gutes Projekt einfach übergestülpt zu bekommen.“

Weiterhin habe Schmidt erwähnt, dass die Stadtverordneten noch zu entscheiden haben, ob die erforderlichen Änderungen des Bebauungsplans hinsichtlich der Ausnutzung des Grundstücks und insbesondere der Einfügung in die vorhandene Bebauung überzeugend dargestellt werden können. Gespannt erwarten die GRÜNEN laut Pressmitteilung auch Antworten auf mögliche alternative Anordnungen des immerhin 6000 Quadratmeter Nutzfläche umfassenden Gebäudes, die den Bedürfnissen der Anwohner besser gerecht werden.

Gerade auch mit der Ansiedlung einer solch bedeutenden Behörde werde das Thema Stadtentwicklung für Lauterbach weiter an Bedeutung gewinnen. Vom Bürgermeister wünschen sich die GRÜNEN zukünftig eine aktivere Rolle bei solchen Projekten. Ihnen zufolge genüge es nicht nur froh zu sein, dass sich etwas entwickelt, es gehöre auch ein aktives Mitwirken und Mitgestalten dazu. Das Ziel solle sein, die bestmögliche Variante zu finden, die dann auch die notwendige Akzeptanz finde, äußerte Schmidt abschließend.

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