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Ausstellung „Zweitleben“: Eva Susanne Schmidt verwandelt Dinge in KunstDinge von gestern sind die Kunst von Morgen

HOMBERG OHM (ol). Zweitwagen, Zweitwohnsitz, die zweite Geige, eine zweite Chance – aber was darf man sich vorstellen unter einem „Zweitleben“? Keineswegs mystische oder jenseitige Vorstellungen eines ersten Lebens zeige die Ausstellung „Zweitleben“ von Eva Susanne Schmidt, sondern handfeste, konkrete Motive eines vertrauten Alltagslebens. Vom 3. bis zum 24. Juni gibt es dazu auf Schloss Homberg Ohm eine Ausstellung.

„Ungeliebte Wollstrümpfe“, „Daheim“, „Wir waren so lange nicht mehr in Paris“ oder „Persische Hochzeit“ seien nur einige Titel der ausgestellten Werke im Schloss Homberg.  Eine zweite Identität erhielten die Grafiken durch innovative Flach- und Tiefdrucktechniken, die aus herkömmlichen Radiertechniken und Lithografieverfahren weiterentwickelt worden seien.

Ein Erinnerungsfoto diene dabei häufig als Motivvorlage, ein alter Zeitungsausschnitt, eine Seite aus einem Märchenbuch oder einer Schulfibel, Verpackungsmaterial und Geschenkpapier werden zu Bildträgern. Überdruckt, collagiert und weiterverarbeitet, erhielten die entstandenen Werke ein Zweitleben. Auf diese Weise werden die Erinnerungsstücke und Quellen der Inspiration von Generation zu Generation weitergegeben und in ihrem neuen künstlerischen Gewand lebendig gehalten. In diesem Kontext eines oder mehrerer Leben sehe sich Eva Susanne Schmidt ebenfalls, wenn sie auf ihre Kindheit im Vogelsberg, auf ihr gegenwärtiges Leben in Heidelberg und ein anderes in Afrika und im Iran, auf ihre Reisen vor allem nach Frankreich und immer wieder ans Meer, blicke.

Diese prallen Erst- und Zweiteben anzusehen lohne – auch einen zweiten Blick: Die Ausstellung sei vom 3. bis zum 24. Juni, jeweils sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Die Website der Künstlerin präsentiere sich klein und fein unter evasusanne-schmidt.de.

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