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Krankenhaus-Vortragsreihe: Dr. Martin Schäfer referiert über das Thema "Wenn die Schilddrüse Ärger macht..."Auf Hochtouren oder auf Sparflamme

ALSFELD (ol). Sie ist klein und wird häufig unterschätzt: die Schilddrüse. Als wichtiger Hormonproduzent sorgt sie dafür, ob wir auf Hochtouren laufen oder auf Sparflamme, erklärte Oberarzt Martin Schäfer beim jüngsten – sehr gut besuchten – Vortragsabend des Krankenhaus-Fördervereins am Dienstagabend. „Wenn die Schilddrüse Ärger macht“ war Thema des Chirurgen.

Dass Jod wichtig für die Schilddrüse sei, das habe wohl jeder schon einmal gehört. 200 Mikrogramm sollten es täglich sein, erklärte dazu der Facharzt für Allgemeinchirurgie. Laut Pressemitteilung sei ein Jodmangel sogar äußerlich sichtbar: Der Patient bekomme einen Kropf, Struma nenne das der Mediziner. Es gebe noch weitere Ursachen für eine solch vergrößerte Schilddrüse, unter anderem könne es sich um einen angeborenen Defekt handeln. Sogar die Region, in der man wohnt, habe Einfluss. Die Kropf-Häufigkeit nehme von Norden nach Süden zu.

Es gebe viele Symptome, die auf eine Erkrankung der Schilddrüse hinweisen, sagte Schäfer. Unter anderem nannte er Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, Gewichtsabnahme oder -zunahme, Herzrasen, übermäßiges Schwitzen, Atembeschwerden, Stoffwechselverlangsamung, und, und, und. Bei einem Großteil der Schilddrüsen-Erkrankungen handle es sich um gutartige Veränderungen, ein Viertel der Patienten leide unter Über- beziehungsweise Unterfunktion, bei weniger als einem Prozent der Erkrankungen stecke eine bösartige Veränderung dahinter, konnte der Chirurg beruhigen.

Bei Schilddrüsenbeschwerden einen Arzt aufsuchen

Wenn die Schilddrüse Ärger macht, dann sei der Arzt gefragt, machte der Referent deutlich. Der tastet zunächst den Hals ab und entscheidet, ob Ultraschall (Sonographie), ob Blut- und Laboruntersuchungen oder eine Szintigraphie vorgenommen werden. Wird eine Fehlfunktion festgestellt, gebe es verschiedene Therapieansätze – von Medikamentengabe bis zur Radiojodbehandlung. Wichtig dabei sei laut Schäfer eine regelmäßige Kontrolle. Reiche die konservative Therapie nicht mehr aus, müsse operiert werden. Während früher meist ein Teil des Schilddrüsen-Lappens stehen gelassen wurde, wird heute die Schilddrüse meist komplett entfernt. Damit würde verhindert werden, dass noch einmal etwas nachwächst auf dem Restgewebe, was eine weitere Operation zur Folge haben könne.

Durch Neuromonitoring mehr Sicherheit bei der Operation

Um die Operation noch sicherer zu machen, hat das KKH Alsfeld ein modernes Neuromonitoring angeschafft, mit dem es möglich sei, die Stimmbandnerven während der gesamten Operation kontinuierlich zu überwachen. Das wurde in einem Operationsvideo dargestellt. Außerdem würde im chirurgischen MVZ eine Schilddrüsen-Sprechstunde angeboten werden. Anschließend gab es noch ausreichend Zeit, um zahlreiche Fragen zu beantworten.

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