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Albrecht Harres referiert im Seniorenbeirat über BestattungskulturFriedhöfe: Ein Stück Kulturgut

VOGELSBERG (ol). „Wir haben die Pflicht, unsere Friedhöfe als Kulturgut zu erhalten. Die Sterbekultur gehört zur Lebenskultur“, betonte Albrecht Harres, der Leiter des Lauterbacher Betriebshofes, in der jüngsten Sitzung des Vogelsberger Seniorenbeirates im Sitzungssaal des Landratsamtes. Gemeinsam mit Marcel Dehn referierte er vor dem Gremium über Veränderungen in der Bestattungskultur.

„Der Trend geht zum Urnengrab“, machte Harres deutlich. Auch auf dem Lauterbacher Friedhof gehe, laut Pressemitteilung, die Erdbestattung mehr und mehr zurück. Diesen Friedhof hatte Harres als „Friedpark“ bezeichnet, denn das Gelände sei parkähnlich angelegt. „Wir pflegen die Anlage in hervorragender Art und Weise“, sagte Harres, „das schlägt sich allerdings auch auf die Preise nieder.“

Apropos Pflege: Bei der Grabpflege seien, laut Erfahrung, pflegeleichte beziehungsweise pflegelose Varianten gefragt. So gebe es heute in fast allen Gemeinden des Kreises Rasenurnengräber. Auf dem Lauterbacher Friedhof könnten die Urnen sogar in Wänden beigesetzt werden. „Wir haben mittlerweile zwei Urnenwände, auch die zweite mit über 90 Nischen ist fast voll“, erklärte Harres.

Es mache Sinn, sich schon zu Lebzeiten über die Bestattungsvarianten zu informieren und dabei auch die Hinterbliebenen mit ihren Erwartungen nicht zu vergessen, wenn man sich für eine bestimmte Bestattungsform entschließen möchte. Abschließend betonte Harres noch einmal:  „Wir haben die Pflicht, unsere Friedhöfe als Orte der Trauerbewältigung und der Erinnerung zu erhalten.“

4 Gedanken zu “Friedhöfe: Ein Stück Kulturgut

  1. Diese Kultur, dass Gedenken an die Verstorbenen zu pflegen, ist doch mit allen anderen Werten längst über Bord geworfen worden.
    Als Kind ging ich noch mit der Oma im Sommer wenn es heiss war täglich auf den Friedhof um die „Immerblütchen“ zu giessen.
    Für der Oma ihr Grab gab es schon etwas „pflegeleichtes“, schliesslich waren alle berufstätig und die Blumenpflege einem Gärtner zu übertragen, war zu teuer.
    Heute, nach dem Studium oder von der Gesellschaft verlangten Mobilität für einen Arbeitsplatz, sitzen die Eltern doch zu Lebzeiten schon im Pflegeheim.
    Immer mehr Menschen verfügen eine Beerdigung nach „Schweizer Recht“ und lassen sich im Bergbach ausstreuen.
    Die Gemeinden haben das Problem versucht mit Kostenerhöhungen für sich zu kompensieren, ohne jedoch wirklich weiter nach zu denken.
    Die Bestatter wollten auch immer mehr, selbst die Kirche verlangt „Trinkgeld“ (d.h. ohne Quittung) fürs Läuten und dann noch die Floristen…
    Jetzt ist der Zug abgefahren und als Bürger und demnächst Betroffener kann ich nur noch fordern, dass die Bestattungsverordnung radikal reformiert wird und ein Friedhofszwang für Einäscherungen ganz aufgehoben wird!

    „Schweizer-Recht“ Komplettangebote kosten im Internet ca. 2000 €!

  2. Ich möchte mir vom Staat nicht vorschreiben lassen was nach der Verbrennung mit der Urne passiert. Bestattungskultur hin und her, überteuerte GRÄBER die von dem Gemeinden nicht kostendeckend hergestellt und von den Bürgern nicht bezahlt werden können. Die Satzung welche eine Eigeninitiative nicht zulässt, dass ist doch alles sehr überarbeitungsbedürftig. Vor Jahren kann ich mich erinnern ging es auch in Alsfeld wieder mal um die Kosten für Bestattungen, da kam doch glatt ein Altenburger GROVAZ (größter Ortsvorsteher aller Zeiten) auf die Idee eine Business Bestattung einführen zu wollen, Buffet am Grab und der Posaunenchor spielt. Bestattungskultur wegen mir, gibt aber wichtigere Themen.

  3. Zu den Rasengräbern wäre grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn bei der Pflege die Pietät gewahrt würde,und nicht schnell mit dem Rasenmäher einfach drüber gefahren würde.
    Ausserdem sollte man sich in einem Alsfelder Stadtteil mal den Zugang zu den Gräbern betrachten. Die Wege sind in miserablem Zustand u ausserdem noch sehr unfallgefährdet- gerade für ältere Besucher. Da schiebt es die Stadt auf die Kirche und umgekehrt. Ein Armutszeugnis!!!!

  4. Die Friedhöfe sehen aus wie sau. Es wird viel Geld für ein Einzel-/ Doppel -/ bzw. Urnengrab bezahlt. Was nützt das schönste Grab, wenn der Rest nicht gepflegt wird.

    Die Friedhöfe wurden in den 70/80- iger Jahren perfekt von der Stadt gepflegt. Heute macht man einen Urwald draus. Die Wege waren von Unkraut befreit. Die Bäume und Sträucher sowie die Hecken wurden geschnitten. Ich nenne mal ein Beispiel was den Alsfelder Friedhof sowie die Friedhöfe in den umliegenden Gemeinden von Alsfeld angeht.

    Ein Herr Stein als Vorgesetzter war damals mit seinen Mitarbeitern verantwortlich für die Pflege der Friedhöfe. Das war perfekt. Das war ein eingespieltes Team. Die Friedhöfe waren geputzt und geleckt. Es waren Vorzeigefriedhöfe. Da musste man sich nicht schämen. Da gab es noch eine funktionierende Stadtgärtnerei, die vorbildlich mit dem Friedhof zusammengearbeitet hat. Einfach perfekt.

    Es wird so viel Geld ausgegeben. Denkmalschutz, Museum usw.. Da gehen hunderttausende weg. Für den Friedhöfe hat man anscheindend nichts übrig, ausser grob Rasen mähen und das wars.

    Siehe nur unseren Göthepark in Alsfeld. Grünfäche. Lächerlich. Einfach nur ein dunkeles Loch, wo man Angst hat spazieren zu gehen. Rasiert eifach alles ab und betoniert die Flächein. Obendrauf bitte nicht die Prilblümchen vergessen.

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