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Tierrechtsorganisation PETA ruft dazu auf, die Messe zu meidenTöten als „Zeitvertreib“: PETA kritisiert Alsfelder Jagdmesse

ALSFELD (ol). Ab diesem Freitag findet in der Hessenhalle Alsfeld die „Jagen-Fischen-Reiten-Offroad“ statt. Die Tierrechtsorganisation PETA kritisiert die Veranstaltung in einer Pressemitteilung, fordert das „Ende des Hobbytötens in Deutschland“ und ruft dazu auf, die Messe zu meiden.

Obwohl es keinen nachvollziehbaren Grund für die Jagd auf Tierarten wie Füchse, Vögel und Marder in deutschen Wäldern gebe, töteten Jäger bundesweit zwischen vier und fünf Millionen Wildtiere sowie mehrere Hunderttausend Katzen und Hunde pro Jahr – vornehmlich als „Freizeitbeschäftigung“, so aus der Pressemitteilung der Tierrechtsorganisation. Dabei sollen die Jäger den „empfindsamen Lebewesen häufig erhebliche Schmerzen“ zufügen. Auch Angler lockten jedes Jahr Millionen Fische in eine Falle. Deshalb fordere PETA ein Verbot der Hobbyjagd und des Angelns in Deutschland. Zudem sollen sich jährlich Vorfälle ereignet haben, bei denen Fehlschüsse oder Querschläger Menschen verletzen oder gar töten, Gewehrkugeln in Häuser einschlagen oder Spaziergänger plötzlich unter Beschuss geraten.

„Es ist geschmacklos, das Töten von Tieren als eine Art unterhaltsamen ‚Freizeitsport‘ anzupreisen“, sagte Peter Höffken, Fachreferent bei PETA in der Pressemitteilung. Unter dem Deckmantel der ‚Naturverbundenheit‘ verursache das Jagen „unermessliches Leid“. Viele Tiere würden in Fallen „egelrecht zerquetscht“ werden und würden dabei „langsam und qualvoll“ sterben.

Keine Notwendigkeit für Jagd

Anerkannte Wildbiologen seien sich einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd bestehe, argumentiert PETA weiter und bezieht sich dabei auf Prof. Dr. Josef Reichholfs Werk „Die Wahrheit über die Jagd – Evolutionsbiologe Prof. Josef Helmut Reichholf widerlegt Jägerlügen“. So müsse dem renommierten Biologen zufolge die nahezu ausgerotteten Wölfe nicht durch menschliche Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfinde.

Auch englische Wissenschaftler seien zu dem Ergebnis gekommen, dass sich beispielsweise Fuchspopulationen aufgrund von Nahrungsverfügbarkeit und sozialen Faktoren von selbst regulieren. Dabei bezieht sich die Tierrechtsorganisation auf das Werk „After the hunt: The future for foxes in Britain“ von P. Baker, S. Harris und P. White. Die Jagd zerstöre die Alters- und Sozialstrukturen der Tierpopulationen, was bei den Überlebenden zu erhöhter Fortpflanzung führe. Verluste in der Population würden somit rasch durch Nachkommen und Zuwanderung wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert. „Die Jagd ist unnötig, kontraproduktiv und grausam“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Die Tierrechtsorganisation weist in der Pressemitteilung weiter darauf hin, dass den rund 350.000 Hobbyjägern in Deutschland nur etwa 1.000 Berufsjäger, vor allem Forstbeamte, gegenüberstehen. Hinzu kämen bundesweit etwa fünf Millionen Hobbyangler.

7 Gedanken zu “Töten als „Zeitvertreib“: PETA kritisiert Alsfelder Jagdmesse

  1. Es ist unglaublich, wie fern der Wahrheit die Aktivsten von PETA argumentieren und gleichzeitig Jäger als Menschen, die das Töten von Tieren als unterhaltsamen Freizeitsport betreiben, hinstellen. Dabei wird von den PETA-Aktivisten wissentlich und absichtlich verschwiegen, welch großen Anteil die Jäger am Erhalt der Tierwelt in unserem schönen Vogelsberg haben. Wenn sich die Damen und Herren „Tierschützer“ in genau dem Maß um misshandelte Kinder oder Opfer von Gewaltverbrechen kümmern würden, wie sie den Mund bei ihrem angeblichen Tierschutz aufreißen, wäre der Menschheit wirklich gedient. Aber daran haben sie wohl kein Interesse.

  2. Peta wird nicht müde zu behaupten Jagd sei überflüssig, da sich die Natur selbst reguliert.
    Diese Aussage wäre soweit ja auch korrekt…
    Allerdings haben wir in Deutschland nicht diese Naturlandschaften.
    Wir haben eine durch Menschen geschaffene Kulturlandschaft. Und in dieser

    es Tierarten, die davon profitieren und sich prächtig vermehren (Schwarzwild und Rehwild zum Beispiel) und andere (wie z.B. Feldhasen und bodenrütende Vögel) die es dadurch immer schwerer haben Nahrung und Lebensraum zu finden. Weiteren Druck üben invasive Arten wie beispielsweise der in Hessen mit Schonzeiten versehenen Waschbär auf das Niederwild aus.
    Wenn bei diesen Rahmenbedingungen die Jägerschaft nicht zum einen regulierend eingreien würde und zum anderen durch allerlei Maßnahmen wie beispielsweise dem Anlegen von Wildäckern die Lebensräume dieser Tierarten verbessern würde, möchte wohl keiner wissen wie das Experiment mit den sich selbst regulierenden Wildtierbeständen enden würde.
    Die ständige Wiederholung der schlicht unwahren Behauptung, dass sich anerkannte Wildbiologen einig darüber seien dass für die Jagd aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit bestehe, zeigt deutlich dass es bei PETA nicht auf Daten und Fakten ankommt sondern dass nur die eigene Ideologie zählt.
    Vor dem Hintergrund was die Jägerschaft an perönlichem Einsatz (auch für die Ausbildung mit staatlicher Prüfung) auf sich nimmt lasse ich die Überschrift „töten als Zeitvertreib“ am besten unkommentiert.

  3. @ Sabine

    Jaja, Aktivisten, die mit Molotowcocktails oder Pflastersteinen auf Menschen werfen zähle ich auch zu dieser Kategorie. Ich würde diese Leute als Verbrecher bezeichnen aber leider hat sich in der Umgangssprache der Begriff Aktivist durchgesetzt, klingt ja auch irgendwie harmloser.

  4. Ich kann den Aussagen von PETA nur zustimmen. Es ist grausam und krank, dass es Menschen gibt, die in ihrer Freizeit und als Hobby unsere wundervollen Wildtiere erschießen und ermorden. Und damit sind nicht nur Wildschweine gemeint, das wissen wir alle! Leider gibt es immer noch zu viele Menschen, die das Märchen der Jäger glauben, sie machen das nur für den Naturschutz. Es ist einfach nur der Deckmantel, um ihrer Lust auf Töten und Schiessen nachzugehen.

  5. Soso, „Aktivisten“ sind Strolche und töten zum Zwecke der eigenen Befriedigung …
    Herr Hamel, was haben Sie eigentlich bisher für die Allgemeinheit geleistet? Und kommen Sie mir jetzt bitte nicht mit Steuergeldern bezahlt!

  6. Auch ich bin für ein Ende des „ Hobbytötens“ in Deutschland. Allerdings meine ich dabei das Töten von Menschen, die von Religionsfanatikern, Aktivisten, Pädophilen oder sonstigen Strolchen nur zu Zwecken der eigenen Befriedigung um ihr Leben gebracht werden. Zu diesem Thema könnte sich „PETA“ mal äussern. Wenn wir in Deutschland diese Wahnsinnstaten endlich mal besser in den Griff bekämen dann wäre ich auch bereit, mir um ein Jagdverbot von Tieren Gedanken zu machen.

  7. Jäger töten nicht aus Zeitvertreib. PETA tötet aber zehntausende anvertraute Haustiere ohne wirklichen Grund.

    Hier sieht man eine Doppelmoral. Selbst darf man über Leben und Tod entscheiden, Anderen wird das verwehrt.

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