ALSFELD (ol). Man muss schon etwas waghalsig und mutig sein, wenn man sich in so ein Abenteuer stürzt, wie Joshua Steinberg und Joana Breitbart es getan haben: Die Zwei haben einfach ihre Rucksäcke gepackt, sind nach Südamerika geflogen, haben sich dort zwei Motorräder gekauft und den Kontinent erforscht. Viele Geschichten gibt es davon zu erzählen, viele eindrucksvolle Bilder zu sehen – und zwar am Freitag, 23. Februar, im Sportheim Lingelbach.

Der Motorradclub Quetschedell Lingelbach und der TSV Lingelbach laden für 19 Uhr erneut zu einem Vortrag mit dem 25-jährigen Wetzloser ein, der bereits vor zwei Jahren mit seinen Reiseerlebnissen von seiner Afrika-Tour die Zuhörer fesselte. Dieses Mal kommt er in Begleitung: Joana Breitbart (26 Jahre) war mit in Südamerika, das erste Mal auf solch einer Tour außerhalb Europas und wird auch aus ihrer Perspektive von den wilden Naturgewalten, atemberaubenden Landschaften und unbeschreiblichen Begegnungen berichten.

Jeder Meter wurde mit dem Motorrad zurückgelegt

„Die Panamericana ist eine der schönsten Routen der Welt“, behauptet Joshua Steinberg, denn sie durchquere den amerikanischen Kontinent in Nord-Süd Richtung entlang seiner großen Gebirge. „Mit einfachen Mitteln werden wir von Chile zum Kap Südamerikas aufbrechen. Wenn wir schließlich am Ende der letzten Straße Feuerlands stehen, kehren wir dem Süden den Rücken und fahren kreuz und quer durch den nun vor uns liegenden Kontinent“, lautete der Plan des jungen Mannes, bevor er mit seiner Freundin die Reise antrat. „Wir wissen nicht und wollen uns auch nicht festlegen, wie weit uns der Wind nun gen Norden treiben wird.“

Joshua Steinberg und Joana Breitbart kauften sich in Südamerika zwei motorisierte Gefährten und erkundeten 13 Monate lang den Kontinent. Foto: Joshua Steinberg

Was allerdings klar war: Es sollte jeder Meter auf dem Motorrad zurückgelegt werden, schlafen wollten sie im Zelt und nicht im Hotel. Ein paar Satteltaschen sollten alles fassen, was die Beiden zum Leben brauchen. „Wenn es einmal nicht reicht, verlassen wir uns auf das, was wir finden und auf die, die uns helfen. Der ehrliche und ungefilterte Kontakt mit den Menschen und mit der Natur ist es, was wir suchen.“

Eine Herausforderungen bei Tour durch Südamerika

Ob das alles so geklappt hat, wie die beiden Abenteurer sich das vorgestellt haben, werden sie in dem Vortrag in Lingelbach berichten. Soviel sei vorab verraten: Nach dem 15 Stunden Flug von Frankfurt über Madrid nach Santiago de Chile liefen die Beiden am frühen Morgen über die Brücke in den Flughafen. Zu ihrer Begrüßung streikten die Damen und Herren vom Zoll. Gleichzeitig mit vier anderen Fliegern gelandet, erwartete sie eine mehrere hundert Meter lange Schlange. In der schlecht belüfteten Halle gab es keinen Tropfen Wasser. Das mit Spanngurten zusammen gezurrte Gepäck überstieg 20 Kilo. Das Warten wurde unangenehm. Sie gingen nach fünf anstrengenden Minuten an der Schlange vorbei, Joshua zeigte dem Zöllner seinen Insulin-Pen und mimte den Verdurstenden. Nach weiteren zwei Minuten waren sie draußen. Vom grünen, sonnigen Vorplatz des Flughafens konnte man die schneebedeckten Gipfel der Anden über den Dächern Santiagos erblicken. Die Pässe waren gestempelt, das Gepäck vollständig, sie waren drin – die Reise konnte beginnen.

Joshua Steinberg und Joana Breitbart waren rund 13 Monate mit dem Motorrad durch Südamerika unterwegs. In Lingelbach erzählen sie am 23. Februar von ihren Erlebnissen. Foto: Flyer von Joshua Steinberg

Aber welche Herausforderungen die Beiden noch nehmen mussten, mit welchen raffinierten Ideen sie sich zu helfen wussten und was sie alles erlebten, erfährt nur der, der den Vortrag über die 13-monatige Reise mit 50500 Kilometern lauscht. Der Eintritt ist frei. Spenden seien willkommen. Für das leibliche Wohl sorgen die Veranstalter.

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