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Gedächtnistrainerin Navina Wytrickus referierte im Office Netz Vogelsberg über die Kapazitäten des Gedächtnisses„Merk-würdige“ Dinge erleichten das Erinnern

ALSFELD|VOGELSBERG (ol). „Was wollte ich noch gleich sagen, holen oder tun? Und wie hieß nochmal der nette Herr, den wir letzten Monat auf der Messe getroffen haben?“ Wer kennt sie nicht, die Momente, in denen unser Gedächtnis uns einen Streich spielt und wir nicht mehr wissen, was doch eigentlich selbstverständlich und auch wichtig ist? Wie man dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen kann, erfuhren am Dienstagabend die Damen des Office Netzes von der Gedächtnistrainerin Navina Wiytrickus.

In der Pressemitteilung der Vogelsberg Consult heißt es, eingeladen hatte Organisatorin Anette Wettlaufer von der Vogelsberg Consult GmbH in die Räume der Alsfelder Niederlassung der thyssenkrupp Infrastructure GmbH. „Unser Gehirn ist gekennzeichnet durch verschiedene Funktionsweisen“, begann Wytrickus ihre hochinteressante Reise durch die Welt des Ultrakurzzeit-, Kurzzeit- und Langzeitgedächtnisses. Geist, Körper, die Gehirnhälften, das Maß an An- und Entspannung sowie die Seele spielen hier zusammen, erläuterte sie. Allen Beteiligten müsse man Rechnung tragen: So fordere auch das Gedächtnis, immer wieder gut dosierte Pausen, am besten an der frischen Luft und mit Bewegung. Dinge auf vielfältige Weise wahrzunehmen, sie also anzufassen, zu sehen und aufzuschreiben, fördere das Erinnern. Und auch wenn man sich emotional mehr an ein Thema gebunden fühle, steigere das die Gedächtnisfähigkeit.

Wytrickus erklärte sehr anschaulich, wie beide Gehirnhälften arbeiten, wie Dinge sich den Weg vom Ultrakurzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis bahnen und warum es leichter sei, Dinge von dort wieder abzurufen, als neu Erlerntes, was über das Kurzzeitgedächntnis noch gar nicht hinausgekommen ist.

Eine ganze Reihe interessierter Damen ging nach dem Vortrag von Navina Wytrickus schlauer und mit besserem Gedächtnis nach Hause. Foto: Traudi Schlitt

Praktische Tipps für ein besseres Gedächtnis

Neben all diesen Informationen hatte sie auch ganz praktische Tipps dabei: So könne man sich eine ganze Abfolge von Dingen, die To-do-Liste vielleicht oder eine Folge von Themen in einer Rede, ganz leicht merken, wenn man sie kreativ mit einem wohlbekannten Weg verknüpfe, den man immer wieder abrufen könne. Auch für das leidige Problem von vergessenen Namen hatte die Expertin einige Tricks parat: Namen wiederholen, bei Unklarheiten nachfragen, sich markante Dinge im Erscheinungsbild bewusst einprägen. Dazu könne man sich auf kreative Weise Eselsbrücken bauen, die helfen, sich zu erinnern: Wenn eine Dame namens Beatrix eine Frisur wie die ehemalige holländische Königin hat, ist das ganz einfach – auch wenn die Ähnlichkeit weit hergeholt wäre.

Zum Schluss erinnerten sich tatsächlich alle Anwesenden sowohl an die zwei Stunden zuvor gemerkte To-do-Liste als auch an Beruf und Namen dreier bisher unbekannter Personen. Und wie man sich entspanne, lernten die Office-Damen auch noch. Ein gelungener Abend also, der sicher nachhaltige Wirkung zeigen wird.

Übrigens: Wer sich für „Gedächtnistraining“ interessiere und den Termin verpasst habe, für den oder die biete die Volkshochschule des Vogelsbergkreises das Thema mit Navina Wytrickus auch im offenen Programm an.

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