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Großes Interesse am Vortrag der Chefärzte Kardiologie am Krankenhaus EichhofWenn das Herz aus dem Takt gerät

LAUTERBACH (ol). Der plötzliche Herztod ist eine der am weitest verbreiteten Todesursachen der westlichen Welt, heißt es in der Pressemeldung vom Klinikum Eichhof. Welche Vorboten es gibt, wie Diagnosen gestellt werden und wie die Therapien zur Behandlung von Herzerkrankungen aussehen, dazu haben die beiden Chefärzte Innere Medizin/Kardiologie am Krankenhaus Eichhof in Lauterbach in einem Vortrag Stellung genommen.

Die Veranstaltung sei der Auftakt zur Serie „Treffpunkt Gesundheit“, die auch 2018 mit insgesamt zehn Veranstaltungen zu unterschiedlichsten medizinischen Themen ihre Fortsetzung finde.

Herzrhythmusstörungen gehörten heute zu den häufigsten Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. Wenn das Herz aus dem Takt gerate und nur noch verlangsamt oder gar beschleunigt schlage, bedürfe es einer genauen medizinischen Abklärung. „Gefährdet sind in erster Linie Patienten mit Erkrankungen der Herzkranzgefäße, des Herzmuskels, aber auch bei angeborenen Herzerkrankungen ist die Gefahr groß, dass es zum Herzstillstand kommen kann“, erklärte Chefarzt Tobias Plücker. Im gemeinsamen Vortrag mit seinem Kollegen Serguei Korboukov gingen die beiden Mediziner intensiv auf die Ursachen von Herzrhythmusstörungen ein.

Wie ein Herz funktioniert und wie es zu Störungen kommt

Welche Faktoren eine akute Herzschwäche auslösen könnten, wie die Symptome seien, welche Maßnahmen ergriffen werden müssten, um eine Verschlechterung einzudämmen, all das beleuchteten die beiden Referenten ausführlich. Dabei wiesen sie eindringlich auf eine konsequente Veränderung des Lebensstils mit gesunder Ernährung, ohne Alkohol und Rauchen sowie dem Abbau von Übergewicht hin.

Anhand von Querschnitten zum Aufbau des Herzens verdeutlichte Plücker, wie das Herz aus dem Takt geraten könne und welche Reaktionen daraus resultierten. Der Chefarzt erläuterte den Unterschied zwischen langsamen und schnellen Herzrhythmusstörungen, deren Ursachen kardiale Grunderkrankungen, wie Entzündungen, aber auch Elektrolytentgleisung, Vergiftungen und Medikamentennebenwirkungen sein könnten. Welche diagnostischen Maßnahmen und Untersuchungen erforderlich seien, wie die Behandlung aussehen könne und welche Maßnahmen zu ergreifen seien, wenn eine Wiederbelebung erforderlich sei, dazu nahmen die beiden Experten ebenfalls ausführlich Stellung.

„Wichtig ist eine genaue Kenntnis über den Zustand des Herzens. Zur Diagnostik bei koronaren Erkrankungen des Herzrhythmuses sei nach wie vor das EKG, häufig auch als Langzeit-EKG das Mittel der Wahl. Zusätzlich geben Ultraschalluntersuchungen oder auch ein implantierter Ereignisrekorder Aufschluss zum Beispiel über die Herzleistung, erläuterte Serguei Korboukov. Welche Behandlungsoptionen es in Form von Medikamenten, Herzschrittmachern oder Defibrillatoren gibt, sei im Vortrag ebenso zur Sprache gekommen, wie die Katheterablation, eine Behandlungsmethode, die heutzutage als Alternative zur medikamentösen Dauertherapie gelte und mit Hilfe eines Spezialkatheters im Rahmen einer elektrophysiologischen Untersuchung durchgeführt werde. In jedem Fall gehörten Herzrhythmusstörungen in die Hand von Spezialisten, sagten die beiden Chefärzte eindringlich. Was zu tun sei , wenn der Ernstfall eintrete, dazu hatten die Referenten ebenfalls ausführlich Auskunft gegeben. Neben der sofortigen Mitteilung an den Rettungsdienst seien Wiederbelebungsmaßnahmen, wie Herzdruckmassage oder falls vorhanden, Elektroschocktherapie mit Hilfe eines Defibrillators durchzuführen.

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