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Lions-Club Lauterbach-Vogelsbergkreis unterstützt durch Einnahmen Herbstmarkt-Tombola zwei Initiativen4.000 Euro kommen Kindern in schwierigen Situationen zugute

LAUTERBACH (ol). Der Lauterbacher Herbstmarkt litt, laut Pressemeldung, in diesem Jahr unter extrem schlechtem Wetter, doch die Besucher hielt das nicht davon ab, bei der Tombola des Lions-Clubs Lauterbach Vogelsberg fleißig Lose zu kaufen. Mit dem Erlös von rund 4.000 Euro werden Kinder in schwierigen Situationen unterstützt.

Die Einnahmen kämen hälftig der „Hilfe für Tschernobyl-Kinder“ sowie der Behandlung von drei an spinaler Muskelatrophie erkrankten Kindern zugute. „Ich möchte auf diesem Weg allen Loskäufern herzlich danken“, sagte Doktor Sehn im Rahmen der Spendenübergab, „denn sie haben damit wertvolle Unterstützung geleistet.“ Für die Auswahl der Spendenempfänger sei den Lions-Mitgliedern wichtig, dass die Unterstützung unmittelbar und ohne hohen Verwaltungsaufwand weitergegeben werden könne. Diese Kriterien erfüllten die diesjährigen Spendenempfänger, die jeweils 2.000 Euro für ihre Projekte erhielten, definitiv.

Galina Demenok aus Lauterbach koordiniere die Unterstützung zweier Familien in Lwiw in Lemberg, Ukraine, deren Kinder an spinaler Muskelatrophie erkrankt seien. Spinale Muskelatrophie ist eine seltene Erbkrankheit, bei deren schwerster Form Kinder bereits ab dem Säuglingsalter künstlich über einen Luftröhrenschnitt beatmet werden müssen. Die Kinder besitzen nahezu keinerlei Möglichkeit, sich zu bewegen und bedürfen aufwändigster Pflege. Bei klarem Verstand kommunizieren sie über Augenbewegungen.

Kinder-Hilfsprojekte unterstützen

Anders als bei uns seien viele für die Pflege notwendige Artikel wie Absaugkatheter, Windeln, Desinfektionsmittel und Einmalhandschuhe privat zu finanzieren und teilweise schwierig zu bekommen. Ein Krankenversicherungssystem sei nicht vorhanden. „In einer Familie werden ein neunjähriges Mädchen und ein sieben Jahre alter Junge versorgt. In der anderen pflegt eine alleinerziehende Mutter ihren vierjährigen Sohn“, sagte Galina Demenok, die sich freut, die Spende direkt an die Familien weiterreichen zu können.

Auch die zweite Initiative kümmere sich um Kinder in Osteuropa. Seit 25 Jahren organisiere die Initiativgruppe „Hilfe für Tschernobyl-Kinder“ Erholungsaufenthalte in Deutschland für Kinder aus dem durch das Reaktorunglück vom 26. April 1986 verseuchte Gebiet in Weißrussland. Auch im nächsten Jahr werden in der Zeit vom 2. bis 21. Juni 2018 wieder 22 Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren in unserer Region zu Gast sein. Bisher konnten so im Laufe der Jahre über 500 Kinder in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche und der Kirchengemeinde Queck betreut werden.

Die Kinder werden zwei Wochen im Kreisjugendheim in Landenhausen und anschließend eine weitere Woche in Gastfamilien untergebracht sein. Mit unbelasteter Natur und ärztlicher Versorgung werde ihre Gesundheit gestärkt. Zudem sollen gemeinsame Ausflüge und Veranstaltungen den Kindern Lebensfreude schenken. Hans Masuck und Christel Breitenbach berichten davon, dass es nichts Schöneres gebe, als in lachende Kindergesichter zu schauen. „Auch uns wird damit der Blick für das Wesentliche geöffnet und wir erkennen, wie gut es uns in Deutschland wirklich geht“, sagten die Vertreter der Initiativgruppe.

Die Freude der Spendenempfänger sei den Mitgliedern des Lions-Club Lauterbach-Vogelsberg Ansporn, sich weiter für die gute Sache einzusetzen. Als nächstes Projekt plane der Club einen Fahrradbasar am 25. März 2018 im Rahmen des Lauterbacher Frühlingsmarktes. „Wir wollen hier neue Wege gehen. Käufer und Verkäufer gebrauchter Fahrräder werden wir zusammenbringen und einen Umsatzanteil einem guten Zweck zuführen“, sagte Sehn.

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