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Prinz Josef I. und Prinzessin Thea I. regieren Tumaba-Narrenschar Lauterbach in dieser SaisonThea und Josef Lichter als neues Prinzenpaar des Tumaba

LAUTERBACH (lrn). Mit Rathaussturm und Machtübernahmen hat die fünfte, närrische Jahreszeit am vergangenen Samstag vielerorts begonnen. Passend dazu bekam die Karnevalsabteilung des Lauterbacher Turnvereins mit der Inthronisation wie gewöhnlich auch ein neues Regenten-Paar, das über die Narrenzeit herrschen wird. Thea und Josef Lichter heißen die neuen Tollitäten der Tumaba Lauterbach und Oberhessen-live hat mit ihnen über ihre närrischen Aufgaben gesprochen.

Am vergangenen Samstag wurde die närrische Jahres zeit eingeleitet und besonders in der Vogelsberger Kreisstadt war dabei einiges los. Die Tumaba, die Fastnachtsabteilung des Turnvereins Lauterbach, der Lauterbacher Carnevalsverein und der Allmenröder Carnevalsclub sowie die Karnevalsabteilung des Turnvereins Frischborn samt Narrenumzug feierten feucht-fröhlich in die Narrenzeit. Auch in der Fastnachtshochburg Angersbach feierte der Zeppe zünftig in seinem Vereinsheim in die fünfte Jahreszeit mit einem erstmaligen Fassbieranstich. Für die Tumaba stand wie immer ein ganz besonderes Ereignis ins Haus: Die Inthronisation des neuen Prinzenpaares.

Prinz Josef I., Radfahrer und Wanderer in den hiesigen Auen, treuer Beobachter der heimischen Luchse, Hüter von Esel und Auerhahn, Meister im Befüllen von Bierflaschen und Fässern, seine Deftigkeit und Prinzessin Thea I., Expertin im Berechnen der Steuern und Wegbereiterin durch den Dschungel von heimischen Steuerparagraphen und Formularen, lesende und wandernde Prinzenbetreuerin, Klein-Gärtnerin auf Balkonien regieren die närrischen Untertanen des Tumaba in dieser Faschingssaison.

Rund 25 Auftritte bis zum Ende der Narrenzeit

Die 58-jährige Thea Lichter und der 60-jährige Josef Lichter dürften vielen Vogelsbergern keine Unbekannten sein, denn Josef Lichter war fast drei Jahrzehnte Braumeister bei der Alsfelder Brauerei, bevor er dann vor zwei Jahren berufsbedingt nach Lauterbach zog und dort ebenfalls bei den Vogelsberger Landbrauereien als Braumeister arbeitet. Thea Lichter ist wie ihr Mann noch eng mit der Nachbarstadt Alsfeld verbunden, denn sie arbeitet in der Alsfelder Obergasse in einem Steuerbüro. Rund 25 Auftritte hat das sympathische Ehepaar bis zum Aschermittwoch zu bewältigen, das bisher nur als Fördermitglied im Alsfelder Carnevalsclub schon etwas närrische Luft geschnuppert hat. Ende September wurde ihnen bei einem „lustigen Abend“ die Idee an die herangetragen, in der neuen Kampagne die Regentschaft über die Tumaba-Narren zu übernehmen.

Zwei Stunden überlegten die beiden, ob sie dieses Amt übernehmen sollten und sagten dann zu. „Wir haben uns geehrt gefühlt“, sagten Thea und Josef Lichter im Gespräch im Oberhessen-live, denn die Regentschaft biete ihnen die Möglichkeit, noch mehr in der Stadt Fuß zu fassen, und es sei auch der richtige Zeitpunkt dafür. Eigentlich stammen die Lichters aus der Eifel im Raum Bitburg und waren zunächst in Oberbayern und Mittelfranken beruflich unterwegs, bevor sie dann 1987 den Weg in den Vogelsberg fanden. Das Grundrezept für das Bierbrauen sei überall dasselbe, meint Josef Lichter, „doch jeder hat seine Eigenarten, und die Individualität ist nicht schlecht“.

Josef Lichter: „Wir sind Vogelsberger“

Vor zwei Jahren, erinnerte er sich, gab es erste Kontakte mit den Lauterbacher Karnevalisten, als er bei der Verhaftungsaktion des Tumaba in Ketten gelegt wurde. Beruflich pendelt er nun zwischen Lauterbach und Alsfeld hin und her, denn nach wie vor wird das Alsfelder Pils in der dortigen Brauerei gebraut, allerdings in Lauterbach weiterverarbeitet und abgefüllt. Inzwischen seien auch knapp zehn ehemalige Mitarbeiter bei den Vogelsberger Landbrauereien eingestellt worden, so dass der persönliche und menschliche Kontakt mit seiner langjährigen früheren Wirkungsstätte nicht verlorengehe.

Neben den schon durch den närrischen Titel offensichtlichen Hobbys und Betätigungsfeldern sei Josef Lichter stolz darauf, dass er gerade den Angelschein erworben habe. Aber der sonst sehr humorvolle Braumeister habe auch eine sehr ernste Ader. Seit über zehn Jahren kümmere er sich als Vorsitzender des Fördervereins von La Strada, dem Heim für Nichtsesshafte des Diakonischen Werkes in Alsfeld, um jene Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen und habe dort viele traurige Geschichten und Lebensläufe mitbekommen. Er sei froh, dass er durch seine Tätigkeit im Förderverein Menschen aus der Not helfen könne. Daneben seien die beiden Katholiken noch in der Alsfelder Kolpingfamilie. Ihre stadtübergreifenden beruflichen und hobbymäßigen Aktivitäten beschreiben sie mit dem Satz: „Wir sind Vogelsberger“, besonders wenn sie danach gefragt werden, welcher der beiden Städte sie sich am meisten verbunden fühlten.

Froher Erwartungen und Freude auf schöne Kampagne

Beim kürzlichen Konzert der Alsfelder Show- und Brass Band war es fast schon herausgekommen, welche Ehren die beiden Lichtern bald erwarten würde. Die in der Musikband aktive Tochter hatte zwar eisern geschwiegen, aber bei dem Konzert war als nächster Auftrittsort Lauterbach genannt worden. Die offen geäußerte Kritik der närrischen Konkurrenz an ihrem „blauen Outfit“ nehmen sie eher gelassen hin, die beiden Tollitäten kommentieren dies mit der Bemerkung: „Wir wollten niemand ärgern“, und  Josef Lichter meint schmunzelnd: „Den blauen Zustand kenne ich doch“. Ihrer Regentschaft sehen sie freudig entgegen: „Wir sind froher Erwartungen und freuen uns auf eine schöne Kampagne“.

Mit der Bemerkung: „Blau steht allen Narren gut“, nehme er sicher die nicht ganz ernste gemeinte Kritik eher karnevalistisch humorvoll. Natürlich komme neben allen diesen Aktivitäten die Familie mit den drei Kindern in Alsfeld, Wetzlar und Weiterstadt und die beiden Enkel nicht zu kurz. Dass die beiden Tumaba-Regenten durch ihre offene Art sich ihren Wunsch erfüllen können, neue Bekannte kennenzulernen, dürfte ihnen nicht schwerfallen, zumal sie etliche Auftritte bei anderen Vereinen in Gießen, Allmenrod, Angersbach, Frischborn, Herbstein und auch beim Lauterbacher LCV erwartete.

Weitere Termine der Lauterbacher Karnevalisten während der Narrenzeit:

Veranstaltungen Tumaba Lauterbach: 3. Dezember 2017, 11.11 Uhr: Umbenennung des „Prinzenpalais“ in Prinzregentenplatz, 1. Januar 2018, 11 Uhr: Neujahrsempfang, 19. Januar, 18 Uhr: Verhaftungsaktion im Landsknechtskeller, 9. Februar, 19.51 Uhr: 1. Fremdsitzung im Posthotel „Johannesberg“, 10. Februar, 19.51 Uhr: 2. Fremdensitzung Posthotel „Johannesberg“, 11. Februar, 14.11 Uhr: Tumaba-Kinderfasching Posthotel „Johannesberg“, 14. Februar, 18.11 Uhr: Geldbeutelwaschen und danach Heringsessen, Posthotel „Johannesberg“.

Ein Prinzenpaar gibt es beim Lauterbacher Carnevalsverein (LCV) zwar nicht, dafür ein aus Männern bestehendes Dreigestirn. Ähnlich wie bei den anderen Vereinen gab es bei der Kampagneeröffnung schon einen kleinen Vorgeschmack auf die kommende Narretei „Zirkus, Clowns und Narretei, wir machen die Manege frei“, heißt das Kampagnemotto beim LCV für 2017/18.

Veranstaltungen Lauterbacher Carnevalsverein (LCV):  29. Dezember 2017: Jahresabschlussschießen  „Am Kugelberg“  Schießanlage des Sportschützenvereins Lauterbach, 26. Januar 2018, 17.11 Uhr: Feierabendsitzung Eichbergsporthalle, 27. Januar, 19.31 Uhr: 1. Fremdensitzung Eichbergsporthalle, 28. Januar, 19.31 Uhr: 2. Fremdensitzung Eichbergsporthalle.

3 Gedanken zu “Thea und Josef Lichter als neues Prinzenpaar des Tumaba

  1. Aus der Eifel, dem Narrenland überhaupt, wünschen wir dem Prinzenpaar alles an Freude, was man in der Narrenzeit erleben kann..loot de Sou rous…aus Biaschdorf un Bettingen ein dreifaches HELAU..helau..helau!!!

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