Gesellschaft0

Die Ausstellung „LUTHerLEBEN“ geht zu Ende - Rückschau auf ein Zweijahresprojekt mit zweieinhalbtausend GästenSchön war’s, anstrengend war’s und weiter wirkt es auch

ALSFELD (ol). Das Jahr des Reformationsjubiläums geht dem Ende zu, und damit klingen – nach dem Höhepunkt am Reformationstag – nun auch die damit verbundenen Aktionen und Projekte ab, wie in einer Pressemeldung bekannt gegeben wird.

In Alsfeld wurde vor wenigen Tagen die Ausstellung „LUTHerLEBEN“ abgebaut – ein letztes Mal, nachdem sie im Lauf des Jahres zuvor bereits in Homberg/Ohm, Lauterbach, Offenbach und Berlin auf- und abgebaut wurde. Mit einem guten Gefühl blicke das Organisatoren-Team des evangelischen Dekanats Alsfeld auf die zurückliegenden Monate, wenn auch mit einer ganzen Portion Wehmut: Schließlich hatte die Ausstellung Peter Weigang, Holger Schäddel und Wilma Well lange und intensiv begleitet. „Gerade die letzten Wochen, als wir auch zeitlich auf den Höhepunkt des Reformationsjahres zugingen, war es noch einmal sehr spannend“, berichtete Dekanatsjugendreferent Holger Schäddel, und fasste zusammen: „Intensiv war es, anstrengend – super“.

Viele Anregungen und aktives Mitmachen

„Wir hatten viele Rückmeldungen“, skizzierte Peter Weigang einen Erfolg der Ausstellung, die in Alsfeld vom 23. Oktober bis 2. November hauptsächlich Schüler- und Konfirmandengruppen gelockt hatte, aber auch ältere Gäste überzeugte. Das Konzept, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen eine interaktive Ausstellung für Kinder und Jugendliche zu entwickeln, sei nicht nur voll aufgegangen, sondern vielfach gelobt worden, hieß es in einer Rückschau. Die jugendlichen Besucher hätten selbst viele Anregungen aufgegriffen und mitgemacht, während ältere Gäste sich sehr auf das inhaltliche, informative Angebot der Ausstellung konzentriert hätten. Beides – sowohl Interaktion als auch Inhalt – hatte eine Menge hergegeben, wie das Publikum den Machern der Ausstellung gerne bescheinigte und wie auch die Nachfrage nach der Ausleihe der Ausstellung aus vielen Orten zeige.

„Wir hatten keine Besucherzahl im Kopf, die wir erreichen wollten, als wir die Ausstellung planten, aber wir sind jetzt wirklich mehr als zufrieden mit der Resonanz“, sagte Wilma Well: Insgesamt hatten sicher 2.500 Menschen die Ausstellung gesehen, 850 allein an den elf Tagen in Alsfeld. Eine großartige Zahl, hinter der aber auch eine großartige Leistung stehe: „Insgesamt haben wir mehr als drei Jahre an diesem Projekt gearbeitet“, berichtete Weigang. Von den ersten Ideen über die Suche nach Kooperationspartnern, sowohl fürs Finanzielle als auch für die praktische Umsetzung, über die Konzeptionierung, die dann hauptsächlich im ersten Jahr des offiziell zwei Jahre währenden Projekts stattgefunden hatte, bis hin zu den verschiedenen Ausstellungen, die geplant, aufgebaut, betreut, abgebaut und nachbereitet werden mussten. „Da war es gut, dass wir durchgängig auf die Hilfe unser freiwillig aktiven Jugendlichen zählen konnten. Insgesamt trägt die Ausstellung ihr Gesicht und ihre Ideen. Und dieses Miteinander, welches beim gemeinsamen Entwickeln, Gestalten und dem aktiven Umsetzen und Aufbauen entstanden ist, hat mit zu einer verbindenden Freude und Identifikation beigetragen, und einfach dem Gefühl ‚Das ist unsere Ausstellung'“, betonte Well dieses große Engagement der Jugendlichen und blickte selbst mit Freude auf das Projekt.

„Das war ein sehr gutes Zusammenspiel“

„Durch die Arbeit mit den Jugendlichen sind viele Aspekte eingeflossen, die ganz besonders das junge Publikum später auch angesprochen haben. Es ist unglaublich, wie viel Kreativität in den jungen Leuten steckt“, freute sich der Dekanatsjugendreferent, der aber ausdrücklich auch die Partner loben wolle, die mit finanziellem Engagement zum Gelingen der Ausstellung beigetragen hatten. Namentlich seien dies der Verein Andere Zeiten e.V., der einen Großteil der Projektkosten übernommen hatte, die Stiftung der evangelischen Jugend in Hessen und Nassau sowie das Projektbüro zur Reformationsdekade der EKHN. „Für die Ausstellung in Alsfeld war ganz besonders die Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde von großer Bedeutung“, unterstreichen Schäddel, Well und Weigang. So konnte die Ausstellung nicht nur im Tilemann-Schnabel-Gemeindehaus gezeigt werden, sondern so profitierte sie auch von den Aktionen der Kirchengemeinde zum Reformationstag. „Das war ein sehr gutes Zusammenspiel.“

Von den vielen Plakaten der Ausstellung sei nun nur noch eine dicke Rolle übrig, das weitere Zubehör habe sicher noch spannende Zeiten vor sich: „Unsere große Lutherfigur wird man sicher hier und da wiedersehen“, kündigte Weigang an. Die Spiele aus der Ausstellung könnten in einem Jugendprojekt Verwendung finden, die zahlreichen Bücher rund um Martin Luther und die Reformation ständen im Dekanat zur Ausleihe bereit. Doch es bliebe mehr als das: „Wir sind sicher, dass wir auch eine spirituelle Ebene erreicht haben, die bleibend ist“, sagte Schäddel, der auf das ausgelegte „Glaubensbuch“ verwies, in das viele junge Menschen ihre persönlichen Glaubenserfahrungen eingeschrieben und damit mit anderen geteilt hatten. „Und die Selfies von der Freundschaftsaktion der Ausstellung bleiben sicher noch eine ganze Weile bei einigen der jungen Besucher als Profilbild auf den Handys“, ergänzte Schäddel und fügte hinzu: „Das persönliche Empfinden vieler Zuschauer war, wie die Einträge in den Gästebüchern zeigen, sehr tief. Die Idee hinter dieser Ausstellung, nämlich die Frage danach, was Reformation und was Martin Luther heute für uns sein können, wird weiterleben.“

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren