Tag der offenen Tür bei den Modellbahnfreunden AlsfeldModellbahnbau ein rein männliches Hobby?
ALSFELD (lrn). Die Modellbahnfreunde Alsfeld sind ein kleiner, aber sehr rühriger Verein. Im Jahre 2000 gegründet, hat er heute 26 Mitglieder, die aktiven Akteure sind alles Männer von 14 bis 70 Jahren, der Modellbahnbau ist bei dem Vogelsberger Verein also ein rein männliches Hobby. Die Damen legen allerdings mit Hand an, wenn es um Veranstaltungen geht, wie etwa beim „Tag der offenen Tür“ am Wochenende in der ehemaligen BGS-Kaserne.
Bei der letzten Veranstaltung dieser Art vor einigen Jahren plagten den Verein noch große Sorgen, denn man wusste nicht, ob man in den Vereinsräumen bleiben konnte. Da das Gebäude mittlerweile einen neuen Eigentümer hat, mit dem ein Mietvertrag geschlossen wurde, sind diese Probleme inzwischen gelöst und die Alsfelder Modellbahner können sich in aller Ruhe ihrem eigentlichen Hobby, der Eisenbahn im H-0 Format 1 : 87 widmen.
Die Mannen um Vorsitzenden Holger Hedrich können auf ihre Anlage in dem Kellergeschoss auch sehr stolz sein, denn sie geht durch drei Kellerräume. Es ist schon für den modellbauinteressierten Zuschauer eine Freude, wenn er den Modellbahnern über die Schulter schauen kann, wie sie ihre Züge im gekonnten Zusammenspiel untereinander ohne größeren Probleme über die große Anlage rollen lassen. Entsprechende Fahrgeräusche der Züge und Kommunikation der Modelleisenbahner sind da natürlich mit inbegriffen.
Gleich durch drei Kellerräume fahren die Züge auf der fest installierten großen Anlage der Alsfelder Modellbahnbauer, darüber hinaus verfügt man noch über eine transportable, die bei Veranstaltungen außerhalb auch an andere Anlagen angedockt werden kann. Alle Fotos: lrn
Phantasielandschaften und keine echten Bahnstrecken
Darüber hinaus verfügt man noch über ein transportable Anlage, mit der die Alsfelder Modellbahner nicht nur zu gemeinsamen Veranstaltungen mit ihren „Gesinnungsgenossen“ von der Sinntalbahn und nach Borken fahren, die Modellbahner treten auch regelmäßig bei den Weihnachtsmärkten in Alsfeld und Romrod in Aktion. Es sind Phantasielandschaften und keine nachgebauten echten Bahnstrecken, auf denen die vielen Züge ihre Runden drehen. Die Technik ist inzwischen auch beim Modellbahnbau eingezogen, denn die Anlage ist voll digitalisiert.
Es gibt immer was zu tun auf der inzwischen sehr beachtlichen Anlage des Alsfelder Modellbahnvereins, denn diese wächst immer noch. 40 Züge drehten am Wochenende an den beiden Tagen beim gut besuchten „Tag der offenen Tür“ ihre Runden. Über ein Novum konnten sich Besucher und Modellbahner an diesem Wochenende besonders freuen: Der neue Kopfbahnhof mit Drehscheibe ging in Betrieb und konnte live bewundert werden. Doch auch einige Wermutstropfen trüben das Engagement der Alsfelder Modellbahnbauer: Das Interesse habe nachgelassen, bedauerte Vorsitzender Holger Hedrich. „Es wird immer schwieriger, junge Leute für das Hobby zu begeistern“. Durch Wegzug und berufliches Engagement ist der Pool der Mitglieder und Aktiven etwas geschrumpft. Wer Interesse hat an der Arbeit der Alsfelder Modellbahnbauer, kann gerne mal mittwochs bei den wöchentlichen Treffs ab 19 Uhr am Ringofen 24, gleich im Eingangsbereich der ehemaligen Bundesgrenzschutz-Kaserne, vorbeischauen und den Modellbahnern über die Schultern schauen.
Im Vogelsbergkreis gibt es eigentlich nur zwei Vereine, die sich dem Hobby des Modellbahnbaus widmen und zwar in Alsfeld und Lauterbach. Einer engeren Zusammenarbeit zwischen den beiden Vereinen wäre Holger Hedrich nicht abgeneigt. Da zuschauen und so viel Eisenbahnen steuern auch hungrig und durstig macht, fand die Kuchentafel der Damen natürlich dankbare Abnehmer.
Weitere Eindrücke vom Tag der offenen Tür:
Auch interessant:
Man muss nicht unbedingt bis nach Hamburg fahren um sich schöne Anlagen anzusehen.
Mir hat es sehr gut gefallen. Die gestellten Fragen wurde fachmännisch und freundlich beantwortet.
Der Besuch hat sich gelohnt.
Hans Zimmer