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KirchenKino: 10-Jährige Laure probiert sich als MichaelTomboy – Fußball statt Gummitwist

ALSFELD (ol). Jungen tragen Hosen, Mädchen tragen Röcke. Jungen spielen Fußball, Mädchen hüpfen Gummitwist. Jungen blau, Mädchen rosa. Und was, wenn nicht? – Die zehnjährige Laure nutzt den Familienumzug, um eine andere Rolle zu erproben. Gegenüber den Kindern im Block gibt sie sich, laut Pressemitteilung, als Michael aus.

Es brauche doch nur eine Schere, um aus dem Badeanzug eine Badehose zu machen. Der Bluff funktioniere so hervorragend, dass Lisa sich in den gut aussehenden, neuen Nachbarsjungen „Michael“ verliebe. Aber jeder Sommer ende im Herbst, der Schwindel fliege auf und hinterlasse ratlose Eltern.

Laure ist neu im Viertel. „Ich heiße Michael“, stellt Laure sich den Kindern vor. Foto: Alamode-Film

Laure lasse sich nicht in die Erwartungshaltungen pressen. Sie sei ein „tomboy“, das britische Pendant zum „Wildfang“. Den Wohnort wechseln, das hatten die Eltern gewollt, nicht Laure und ihre Schwester. Nun ermögliche der Wohnortwechsel auch den Rollenwechsel: Denn im Fußball und beim Raufen sei Laure den anderen Jungs im Viertel durchaus gewachsen. Dafür müsse sie aber selbst zu „Michael“ werden, denn als Laure gehöre sie zu den Mädchen, und die spielen keinen Fußball.

„Tomboy“ sei kein Film über die moderne, vielfältige Suche nach Geschlechterrollen. Es sei schlicht die Erzählung über ein Mädchen, dass sich für ein paar Wochen als Junge ausgebe und diese Rolle ausleben dürfe. „Es ist der Blick der anderen, der entscheidet, wer man ist“, sagte die Regisseurin Céline Sciamma. Der Film laufe als zweiter Beitrag der KirchenKino-Staffel „Über Lebensfragen“ am kommenden Mittwoch um 18.30 Uhr im Kinocenter Alsfeld.

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