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Wege für ein zukunftsweisendes Agrar- und ErnährungssystemVortrag: Ernährungssouveränität in Nord und Süd

ALSFELD (ol). Wie kann man den Problemen, die das Markt- und Machtungleichgewicht mit sich bringt, entgegenwirken? Dieser Frage widmet sich eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung des Vereins Weltladen Alsfeld e. V. am Donnerstag, den 26. Okotber um 19.30 Uhr im Hotel Klingelhöffer in Alsfeld.

Kaum ein Markt ist so konzentriert wie der globale Agrarmarkt. Durch Monopolisierung, Deregulierung und Liberalisierung haben sich im Saatguthandel, Dünge- und Pflanzenschutzmittelhandel, in der Landtechnikbranche, aber auch bei der Vermarktung der Agrarprodukte, jeweils nur wenige multinationale Firmen herauskristallisiert. Ebenso sind Landbesitz und Kontrolle über Ländereien heute hochgradig konzentriert: Nur ein Prozent der Betriebe kontrolliert weltweit zwei Drittel der Ackerflächen. Das sogenannte Landgrabbing greift um sich, sowohl global als auch bei uns in Europa beziehungsweise Deutschland. Auch beim bundesdeutschen Lebensmitteleinzelhandel werden rund 90 Prozent des Warenstroms von nur fünf Konzernen beherrscht.

Darum beschäftigt sich der Vortrag vom Weltladen Alsfeld am Donnerstag, den 26. Oktober. Als Vortragende wird Lena Michelsen, Referentin für Landwirtschaft und Welternährung beim entwicklungspolitischen Netzwerk INKOTA, das Konzept der Ernährungssouveränität vorstellen. Hierbei wird unter anderem gefordert, dass Nahrungsproduktion und –vermarktung vorwiegend regional erfolgen sollte, Landwirte Zugang zu notwendigen Ressourcen wie Land, Wasser und Saatgut haben, die Nahrungsmittelproduktion möglichst auf ganzheitliche, natur- und ressourcenschonende beziehungsweise ökologische Weise vonstatten gehen sollte.

Gäste zur anschließenden Diskussion geladen

Um neben dem globalen auch dem regionalen Aspekt des Themas gerecht zu werden, sind zwei Landwirte aus dem heimischen Raum geladen, ihre Sichtweise vorzustellen: Moritz Schäfer, der in Hopfgarten einen Öko-Betrieb bewirtschaftet, und Dr. Peter Hamel, der in Storndorf einen kleinen, aber sehr innovativen traditionellen Betrieb mit vielen alternativen Produktions- und Vermarktungsideen führt.

Die sich anschließende Diskussion wird von Dr. Maren Heincke, Referentin für den ländlichen Raum beim Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der evangelischen Kirche Hessen-Nassau, geleitet. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Los geht es um 19.30 Uhr im Hotel Klingelhöffer in Alsfeld.

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