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Vortrag: Guten Tag Herr Doktor Roboter, wie geht es mir heute?Dr. Steffen Lancee setzt sich mit der Medizin 5.0 auseinander

ALSFELD (ol). Medizin 5.0: Dr. Erich Heinz begrüßte im Rahmen der durch den Förderverein Kreiskrankenhaus Alsfeld initiierten Patientenvorträge Herrn Chefarzt Dr. Lancee zu einem außergewöhnlichen Vortrag. Nicht die einzelne Krankheit stand im Vordergrund sondern die Entwicklung der Medizin bis zum Kalenderjahr 2035.

In der Pressemitteilung des Fördervereins des Kreiskrankenhauses heißt es, Dr. Lancee eröffnete seinen Vortrag mit alltäglich gewordenen Handwerkszeug wie Smartphone und Videobrille. An deren rasanten Entwicklung soll er das Bild der Zukunft der Medizin vor allem in seinem Fachgebiet, der Bauchchirurgie abgezeichnet haben. Eröffnete man früher den Bauchraum mit einem großen Schnitt sei heute die minimal-invasive Chirurgie alltäglich geworden. Aber hier sei die Entwicklung nicht stehen geblieben.

So sei es Ziel des amerikanischen Militärs gewesen, ihren Angehörigen an jedem Ort der Welt eine hohe medizinische Versorgung zu gewährleisten. Der Operationsroboter Da Vinci sei entwickelt worden, damit der spezialisierte Arzt über eine Internetverbindung Operationen an Verwundeten durchführen könne. Von diesen Erfindungen sollen heute auch Krankenhäuser wie das Kreiskrankenhaus Alsfeld profitieren. Die Instrumente sollen kleiner geworden sein und sollen sich im Bauchraum flexibel bewegen lassen, so dass unter Umständen quasi hinten rum operiert werden könne.

Die Kameraführung übernehme ein Roboter, so dass die Ausrichtung der Kamera und die Beleuchtung des Operationsgebietes nicht mehr von einem anderen Arzt abhängig seien. Insgesamt soll das Instrumentarium in seiner Führung und Bedienung sicherer und genauer sein, gleiche Zitterbewegungen des Operateurs aus und führe somit zu einer Verbesserung des Operationsergebnisses.

Entwicklung gehe noch weiter

Aber die Entwicklung gehe noch weiter. So werde bereits daran gearbeitet, dass der Operateur mit einer Videobrille beispielsweise das Operationsfeld und das betroffene Organ dreidimensional vorgeblendet bekomme. Ihm werde es dadurch möglich, den besten Zugang zu einem Tumor zu erkunden und damit den bestmöglichen Eingriff zu planen. Die Planung in 3D werde sowieso zum Non-Plus-Ultra. Gleich der Industrie, die diese Verfahren zum Beispiel bei der Entwicklung von Autos bereits seit Jahren einsetze, werde den Chirurgen noch bevor es zur Operation komme, schon vorher die Möglichkeit gegeben, das Operationsgebiet von allen Seiten zu betrachten. Die Medizin werde damit individueller. Persönlich auf den Patienten abgestimmt, werde eine Methode, ein Zugang und eine Therapie entwickelt werden.

Einher mit dieser Entwicklung werde die Sammlung von Gesundheitsdaten der Patienten gehen. Bereits heute seien viele Menschen bereit, Vitalparameter ständig verfügbar zu halten. Kleinsterfassungsgeräte sollen diese Entwicklung beschleunigen und den Menschen hinsichtlich seiner Gesundheitsdaten gläsern machen. Hierin lege Fluch und Segen der Entwicklung. Eine Entscheidung, wo die Grenzen dieser Datensammlung und ihrer Weitergabe an Dritte seien, sei noch nicht getroffen.

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