Gesellschaft0

Nach 17 Jahren wird Manfred Hasemann am Samstag in einen neuen Lebensabschnitt verabschiedetDRK: Manfred Hasemann geht in den Ruhestand

ALSFELD (ol). Der Kreisgeschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes geht in den Ruhestand. Nach 17 Jahren wird Manfred Hasemann am Samstag in einen neuen Lebensabschnitt verabschiedet. Der über 5.000 Mitglieder zählende Kreisverband richtet dazu eine Feier im Dorfgemeinschaftshaus von Altenburg aus.

Hasemann stellte sein 50-jähriges Wirken überwiegend in den ehrenamtlichen Dienst des Deutschen Roten Kreuzes, wie in einer Pressemeldung bekannt gegeben wurde. So sei es auch in Hessen einmalig, dass er von 2000 bis 2008 für seine Tätigkeit als DRK-Geschäftsführer keinerlei Vergütungen oder Gehälter erhielt. Bereits seit 1967 sei Hasemann Rotkreuzmitglied, seit 1975 wirkt er im Kreisvorstand mit. Unter seiner Federführung entstanden drei Seniorenresidenzen mit sechzig Wohnungen, eine der Anlagen geht erst in Kürze am Alsfelder Storchennest in Betrieb. Die Handschrift Hasemanns trägt aber auch die Ausbildung und die Mitgliederwerbung im DRK.

Bereits seit vielen Jahren sozial Engagiert

Besonders zeigt sich sein Engagement bei zahlreichen Hilfsaktionen nach Katastrophenfällen im Inland und Ausland. So beispielsweise im Jahr 1984 während des Kriegsrechts in Polen, bei dem die Bevölkerung hungerte. Der gebürtige Alsfelder sorgte für einen Konvoi mit mehreren Lastwagen, die Lebensmittel im Wert von 200.000 Deutschen Mark direkt in die Krisenregion nach Sieradz brachten. In den Jahren 1989 und 1990 als tausende Bewohner der Deutschen Demokratischen Republik übersiedelten, sammelte er Spenden in Höhe von 200.000 Deutschen Mark für die Unterbringung in den Alsfelder Gebäuden des Bundesgrenzschutzes. In dieser Zeit erbrachte der heute 64-Jährige insgesamt 600 ehrenamtliche Stunden ohne Entgelt.

Weitere Hilfsaktionen und Einsätze erfolgten auch in Rumänien. Nach dem schrecklichen Tsunami in Südostasien organisierte er den Bau von 17 Häusern auf Sri Lanka. Dazu flog er mit den Helfern des DRK-Kreisverbandes auf eigene Kosten in das Krisengebiet. Bei den Flutkatastrophen innerhalb Deutschlands war das Engagement Hasemanns ebenfalls zugegen. So wurden im Jahr 2002 über 50.000 Euro an Spenden für betroffene Menschen der Stadt Olbernhau in Sachsen gesammelt und fünfzig DRK-Helfer entsandt.

Auch in der Flutbekämpfung immer vorne dabei

Zu den größten Einsätzen gehörte die Hilfe nach einer Überschwemmung im Jahr 2011 als die Alsfelder Stadtteile Berfa, Eifa, Elbenrod, Heidelbach und Lingelbach von einem Unwetter heimgesucht wurden. An einem einzigen Tag gingen damals 140 Liter Regen pro Quadratmeter nieder und überschwemmten die Dörfer an der Berf. Noch am selben Tag rückte das DRK mit fünfzig Helfern an und Manfred Hasemann organisierte umfangreiche Hilfsaktionen, darunter die Initiative „Alsfelder helfen Alsfeldern“ mit einer Benefizveranstaltung in der Hessenhalle.

Mehr als 70.000 Euro konnten unter der Federführung Hasemanns an Spenden für die Hochwasseropfer gesammelt werden. Nur zwei Jahre später gab es im bayerischen Deggendorf an der Donau eine weitere Hochwasserkatastrophe, auch hier half das DRK mit Hasemann und entsandte dreißig Helfer und sammelte Spenden in Höhe von 35.000 Euro. Zuletzt war der Alsfelder DRK-Kreisverband mit Manfred Hasemann bei der Flüchtlingshilfe im Jahr 2015 gefragt, mehr als 1.000 ehrenamtliche Stunden leisteten die Rotkreuzler dabei.

Eine Vielzahl von Ämtern rund um das DRK im Vogelsbergkreis begleitete Hasemann in der Vergangenheit. Von 1990 bis 2017 war er Mitglied im Aufsichtsrat der Arbeitsgemeinschaft für den Rettungsdienst, in den Jahren von 1997 bis 2010 war er als Organisatorischer Leiter im Rettungsdienst aktiv und in der Zeit von 1978 bis 2006 gehörte er dem Katastrophenschutzstab des Vogelsbergkreises an. Doch nicht nur im DRK ist und war Hasemann engagiert, beispielsweise im Vorstand von Vereinen, im Ortsbeirat oder als Jugendschöffe beim Amtsgericht. Neben der Verdienstmedaille und dem Bundesverdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland wurden ihm dazu zahlreiche weitere Auszeichnungen verliehen, darunter die goldene Anstecknadel der Stadt Alsfeld. Die Nachfolge zum Geschäftsführer des DRK Kreisverbandes soll Thorsten Ellrich am 1. Januar 2018 antreten.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren