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Bürgermeister Dietmar Schlosser geht am Samstag in den RuhestandDie Genesung steht an erster Stelle

FELDATAL (mb). Wie bereits bekannt wurde, hat Amtsinhaber Dietmar Schlosser aufgrund eines Burnouts sein Amt zur Verfügung gestellt. Im Feldatal wird in den nächsten vier Monaten ein neuer Bürgermeister gewählt. Schlosser ist seit knapp einem Jahr erkrankt und hat einen Antrag an den Gemeindevorstand gestellt, ihn in den Ruhestand zu versetzen. Diesem Antrag wurde stattgegeben.

„Ich hatte nach der Erkrankung gehofft schnellstmöglich wieder in meinen Dienst zurückkehren zu können. Jedoch ist die Krankheit hartnäckiger als ich mir das vorgestellt habe. Jetzt heißt es Klarheit herstellen, denn es ist nicht abzusehen, wann ich wieder meinen Dienst aufnehmen kann.“

Damit die Gemeinde wieder handlungsfähig wird und sich den anstehenden Sachthemen zuwenden kann, ist es Zeit, so Schlosser, einen Wechsel herbeizuführen. Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, denn der Noch-Bürgermeister ist seit 32 Jahren in der Feldataler Kommunalpolitik tätig, u.a. als Erster Beigeordneter oder Vorsitzender der Gemeindevertretung. Darüber hinaus ist er in Vereinen aktiv, hat die Arbeitsgruppe Tourismus und das Forum zur Gestaltung des demografischen Wandels ins Leben gerufen und weitere Ideen zur Entwicklung der Gemeinde eingebracht. Dabei legte er besonderen Wert darauf Ansprechpartner für die Bürger, Ortsbeiräte und Vereine zu sein.

Schlosser hat sich viel für die Feldataler Vereine eingesetzt.

Sein Amt hat Dietmar Schlosser stets mit Herzblut ausgeübt – dies wurde ihm wohl auch zum Verhängnis. Die Symptome eines Burnouts habe er lange Zeit verdrängt, bis ihm die Ärzte dringend zu einer Auszeit rieten. „Ständig hört man etwas von Burn-Out und Depressionen. Und doch nimmt man die Warnzeichen nicht wahr, ich kann nur jedem raten besser auf seine Psychohygiene zu achten, Symptome zu kennen und erkennen und Ausgleiche zu schaffen.“

Deshalb sei die Genesung nun auch oberste Priorität: „Jetzt gilt es, erst einmal gesund zu werden, die Zeit mit den Kindern zu nutzen und dann werde ich mich beruflich neu orientieren“, so der Noch-Bürgermeister. „ Ich denke schon, dass ich irgendwann wieder arbeiten kann. Mit 56 Jahren wird das aber nochmal zu einer persönlichen Herausforderung.“

Schlosser: „Ich bin jetzt ein normaler Bürger des Feldatals“

Auf die Frage, welche die wichtigsten Dinge waren, die er in seiner Karriere erreicht hat, antwortet er: „ Jeder Haushalt, jede Baumaßnahme, Erschließung Neubaugebiet Ermenrod, Ortsdurchfahrt Köddingen, Kindergärten, Tourismus, demografischer Wandel, Sternwarte u.v.m. auch der Einsatz für die Windkraft oder die ärztliche Versorgung – selbst wenn es nicht die Aufgabe eines Bürgermeisters ist. Etwas, das ich natürlich gerne noch abgeschlossen hätte, wäre der Aufbau des Gemeindeverwaltungsverbandes mit den Gemeinden Schwalmtal, Romrod und Grebenau, als zukunftsweisendes Projekt in Hessen. Ich kann nur allen Menschen danken, die mich in den letzten Jahren unterstützt haben und freue mich über viele gelungene kommunale Projekte, erlebte Veranstaltungen und Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern.“

Der dreifache Vater möchte die Zeit der Genesung vor allem in Zeit mit seiner Familie investieren. „Seit meiner Krankschreibung habe ich die Zeit mit Kindern auch viel intensiver genutzt. Ich bin jetzt ein normaler Bürger des Feldatals und lasse das Leben erstmal auf mich zukommen.“

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