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EU will bei Bank-Run die Konten einfrieren – AURUM rät zum UmdenkenÜberdenken: Private Anlagestrategien

SONDERTHEMA|ALSFELD (ol). In Krisenzeiten die Konten einfrieren: Mit dieser Thematik beschäftigen sich aktuell die Staaten der Europäischen Union, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters Ende Juli. Mit der Einfrierung sollen sogenannte Bank-Runs verhindert werden. Manfred Schnell, Geschäftsführer von AURUM Vermögensmanagement, ist vom Fach und erläutert den für Sparer wichtigen Sachverhalt.

Als Bank-Run werde die zeitnahe Abhebung der Einlagen in bar eines Kunden bezeichnet, so heißt es in der Pressemitteilung des Finanzmaklers. Da das Vermögen der Kunden jedoch nur zu einem Bruchteil bar bereitgehalten werde, könne dies zur Insolvenz der Bank führen. Schnell: „Dieses spezielle Vorgehen rettet im Notfall jene Banken, die gänzlich ausfallen oder vom Ausfall bedroht sind.“

Die Vorfälle in Zypern und Griechenland dienten dabei als Vorlage. Auch nach der globalen Finanzkrise in 2008 und 2009, würden die Problemdarlehen nicht weniger werden. Sie belaufen sich mittlerweile auf weit über eine Billion Euro. Davon entfielen laut Reuters allein auf Griechenland, Italien, Spanien, Portugal und Irland mehr als 600 Milliarden Euro an nicht mehr erbringbare Kredite.

„Das Bankensystem wird dabei seit Jahren von der Europäischen Zentralbank durch die lockere Geldpolitik und die niedrigen Zinsen über Wasser gehalten. Hinzu kommt, dass acht Jahre nach dem Höhepunkt der Finanzkrise noch immer ein Rad der Kredithebelung gedreht wird, dass seines Gleichen sucht“, kommentierten die Vermögensberater Manfred Schnell und Mario Eichenauer von AURUM kritisch das Geschehen.

Konten können bis zu 20 Tage lang eingefroren werden

Um zu verhindern, dass angeschlagene Banken durch einen Bank-Run zu Fall gebracht werden, schlage die EU vor, dass die Bankenaufsicht einen Auszahlungsstopp von fünf bis maximal 20 Tagen erlassen kann. Kundeneinlagen unterhalb von 100.000 Euro (Einlagensicherungsfonds) würden davon nicht ausgeschlossen werden. Bankkunden könnten aber einen Mindestbetrag abheben.

Diese Regelung habe laut Schnell und Eichenauer weitreichende Folgen: Kleine und mittelgroße Banken hätten das Nachsehen, wenn Bankkunden es vorziehen, ihre Konten bei großen, als systemisch sicher eingestuften Banken zu halten. Bereits ein Zweifel an der Solidität einer Bank könne schon frühzeitig zu einem Abzug der Kundengelder führen, da die Bankkunden befürchten müssen, dass die Bankenaufsicht eingreift und vorsichtshalber die Konten sperrt.

„Anleger sollten erkennen, dass Bankeinlagen ein Verfügungs- beziehungsweise Zahlungsausfallrisiko tragen“, sagte Manfred Schnell. Und er rät: „Sparer sollten jetzt ihre bisherigen Anlagestrategien überdenken“. Die Beratungen zu diesem Gesetzesentwurf sollen noch in diesem Monat weitergeführt werden.

Übrigens: Wer wissen möchte, wer AURUM ist und welche Leistungen sie anbieten, kann am Donnerstag, den 21. September 2017 um 18.53 Uhr den Fernsehsender ntv einschalten. Kurz vor den Nachrichten läuft dort der neue Trailer des Alsfelder Unternehmens.

5 Gedanken zu “Überdenken: Private Anlagestrategien

  1. @Lustig: die Lehmann-Pleite war aber DIE Initialzündung die eine verheerende Kettenreaktion an wichtigsten Börsenplatzen weltweit ausgelöst hat und das globle Finanzsystem stand knapp vor dem totalen Kollaps. Riesige Vermögensvernichtung weltweit war die Folge und als Folge dessen hat man seitens der Politik „Rettungspakete“ zu Lasten der Steuerzahler geschnürt und in deren Folge „to big to fall“ beschlossen, damit so etwas nicht wieder passiert….nicht umdeuten oder verharmlosen

  2. Es heißt „too big to fail“. Und Lehman Brothers wurde eben nicht gerettet.
    Irgendwie völlig ahnungsloser Beitrag, Clara.

  3. Es heißt „to big too fail“. Und Lehman Brothers wurde eben nicht gerettet.

    Irgendwie völlig ahnungsloser Beitrag, Clara.

  4. überall wird mehr Rendite versprochen obwohl das auf normalem Weg nicht zu erreichen ist. Alles andere (Swaps, Total Return, Derivate, Optionsscheine u.v.m) ist Monopoly. Glücksspiele können süchtig machen, wenns schief geht – da ist je größer um so besser – siehe Lehman Brother´s oder West LB oder HypoReal Estate in Deutschland – soll der Staat zu Lasten des Steuerzahlers retten weil……….wie heißt´s auf gut neudeutsch….“to big to fall“

  5. Das wäre ja wie, als wenn AURUM das Rad neu erfunden hätte. Nur AURUM Kunden würde es möglicherweise gelingen, im Falle eines Auszahlungsstopp von 5 bis zu 20 Tagen weiterhin liquid zu bleiben und sich mit dem zum Leben notwendigen versorgen zu können? Sicherlich wird jedoch auf dem Wege dieser Forum-Diskussion das geheime Erfolgsrezept nicht preisgegeben. Vielleicht wird empfohlen sich Bargeld zu Hause hinzulegen ;-)

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