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Stadtmarketing Lauterbach e. V. hatte in seiner Jahreshauptversammlung einiges zu besprechenLauterbacher Verkehrsverein kriegt neuen Namen

LAUTERBACH (lrn). Der Lauterbacher Verkehrsverein hatte sich am Donnerstagabend im Verlauf der sehr gut Besuchten Jahreshauptversammlung im Posthotel „Johannesberg“ neu aufgestellt und heißt fortan: „Stadtmarketing Lauterbach e. V.“

Der Verein, der Ende letzten Jahres 135 Mitglieder hatte, kümmerte sich in der Vergangenheit hauptsächlich um touristische Aktivitäten im Städtchen. Der Nachfolgeverein sei breiter aufgestellt und umfasse künftig auch die Gebiete Handel und Gastronomie. Mit Gerlinde Becker, Anette Baier, Jürgen Hanitsch, Jens-Otto Kimpel, Markus Schrimpf, Martin Hank und Britta Schubert wurden sieben Personen gleichberechtigt in den Vorstand gewählt. Die einzelnen Vorstandspositionen sollen dabei noch nach einem Geschäftsverteilungsplan ausgemacht werden.

Sieben Personen wurden neu in den Vorstand des Vereins „Stadtmarketing Lauterbach e. V.“ gewählt, die unter sich einen Geschäftsverteilungsplan ausarbeiten und die einzelnen Vorstandspositionen danach besetzen, zusammen mit dem Vertreter der Stadt Lauterbach, Erstem Stadtrat Lothar Pietsch. Alle Fotos: lrn

Lebhafte Diskussionen aber juristisch alles einwandfrei?

„Die Aktionsgemeinschaft gibt es nicht mehr, wie können wir das nun mit integrieren?“ fragte Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller in die Versammlung hinein. Ziel sei: „Ein Marketing für Lauterbach, damit das Produkt Stadt produktiv ist“, sagte Erster Stadtrat Lothar Pietsch. Er wolle Lauterbach damit vor allem als Erlebnis- und Einkaufsstadt weiter beleben. Der Verein soll Bindeglied zwischen den Interessengruppen sein und helfen die Identifikation mit Lauterbach zu erhöhen. Diese Ideen hätten in der neuen Satzung ihren Niederschlag gefunden. Es gelte in Gemeinschaftlichkeit zu handeln, neue Aufgaben zu ordnen und die Stadt mit einzugliedern. „Es ist eine Neuausrichtung notwendig“, sagte Stadtoberhaupt Vollmöller. Es gelte „Hopp oder Top“.

Gut besucht: Die Jahreshauptversammlung.

Lebhafte Diskussionen brachen bei der Wahl des Namens für den neuen Verein aus. Neben den wünschen nach Citymarketing statt Stadtmarketing folgten Befürchtungen und Hoffnungen. Der Unternehmer Thomas Kress unterstrich, dass ein Verein wichtig sei, „um die Kräfte zu bündeln“ und um sich für die Zukunft mit einem Schritt nach vorn aufzustellen – „Denn für die kleinen Städte wird es nicht einfacher“. Der ehemalige Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft, Rudolf Dietrich, sprach hingegen von einem Schnellschuss und nannte die vorgeschlagenen Begriffe „zu allgemein und ausgeleiert“. „Der Begriff kommt nicht an“, erklärte Dietrich. „Wichtig ist, dass der Verein etwas auf die Beine stellt, was Zukunft hat“, sagte Pietsch.

Da es bei einer entscheidenden Abstimmung, die einstimmig hätte ausfällen müssen, eine Enthaltung gab, wurde diese wiederholt. Der betroffene hätte sich lediglich enthalten, da er mit der Namensgebung nicht „glücklich“ sei. Beiden Abstimmungen war eine sehr lebhafte und konstruktive Debatte vorausgegangen. Der anwesende Notar und Rechtsanwalt Armin Ortmann konnte an diesem Abend vor Ort nicht sagen, ob dieses Prozedere einer juristischen Prüfung standhalte. An diesem Punkt hatten die Verantwortlichen sogar überlegt, die Sitzung abzubrechen und neu einzuberufen. Spätestens bei der Eintragung ins Vereinsregister würde sich zeigen, ob die Beschlüsse an diesem Abend Bestand hatten, oder alles neu aufgerollt werden müsse.

Vertreter der Stadt Lauterbach im neuen „Stadtmarketing Lauterbach e. V.“ ist der für Wirtschaftsfragen zuständige ehrenamtliche Erste Stadtrat Lothar Pietsch.

Die Bilanz des scheidenden Vorsitzenden, Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller war weitestgehend positiv, lediglich bei den Übernachtungen gab es ein Minus von sechs Prozent. Der neue Vorsitzende Erster Stadtrat Lothar Pietsch (CDU) wurde für die kommenden drei Jahre gewählt.

Höhepunkte und starkes Tourist Center

Vollmöller hatte sich eingangs positiv überrascht von der großen Resonanz von über 60 Mitgliedern und weiteren Interessenten gezeigt. In seinem Geschäftsbericht legte er dar, dass sich der Vorstand mit verschiedenen Themen beschäftigt habe. Höhepunkt für 2016 seien wieder die vielen Silvestergäste in der Stadt gewesen. Ab 2018 sei die Stadt wieder Mitglied bei der Vogelsberg-Touristik, wo die Stadt aufgrund von Sparmaßnahmen vor einigen Jahren ausgetreten war.

Lauterbachs Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller legte als Vorsitzender des Verkehrsvereins den letzten Tätigkeitsbericht vor.

Erfreulich hoch seien die Anfragen an das Tourist Center und die Zugriffe auf die Internet-Präsenz. „Wir erfreuen uns großer Beliebtheit“, konstatierte der Vorsitzende hierbei genau wie bei den Stadtführungen, die dazu beitrügen, „dass Lauterbach in positiver Erscheinung auftritt“. Ein großes Lob ging deshalb an die Stadtführer. Erwähnung fand auch das Geo-Caching, bei dem nach dem verlorenen Strumpf beziehungsweise in Zusammenarbeit mit dem Weinkontor nach „guten Tropfen“ gesucht werden könne. Als erfreulich bezeichnete Vollmöller den Tagestourismus und die seit 2009 umgesetzten Qualitätsstandards.

Einzelhandel, Gastronomie und Politik sollten zusammen in der Stadt wirken, bislang sei nur die Stadt aktiv geworden, sagte Erster Stadtrat Pietsch. „Viele Aufgaben können wir nur zusammen lösen“ und „Lauterbach muss das große Kaufhaus sein“ unterstrich er seine Forderung nach einer Neuausrichtung. Pietsch betonte das Zusammenwirken von Geschäften, Tourismus und Region. „Dies soll die Wertigkeit stärken. Erfreut zeigte sich der Erste Stadtrat über den relativ hohen Einhandelsumsatz und das „tolle Angebot in der Stadt“. Er betonte mehrfach die Anstrengungen einer gemeinsamen Vermarktung, denn „der touristische Bereich alleine reicht nicht aus“. „Jeder ist ein interessanter Kunde, egal wo er herkommt“.

Ehrungen und ein besonderer Dank

Sie waren im letzten Vorstand des Verkehrsvereins Lauterbach und wurden für ihr Engagement besonders geehrt.

Bisherige Vorstandsmitglieder des Verkehrsvereins wurden mit der Aussage „Vielen ist Lauterbach ans Herz gewachsen“, besonders gewürdigt. Dies waren Kurt Habicht, Dieter Schubert, Hannelore Schlitt, Sigrid Fischer, Rainer Vollmöller, Franz Graulich, Jens-Otto Kimpel, Rainer Dietz, Gisela Wiegel, Bernd Höhl, Irmi Roth, Friedel Köhler und Waltraud Günther.

Ein Dank ging auch an die Verantwortlichen der Stadtkirche, deren Präsentation einen guten anklang gefunden hatte. Ein besonderer Dank ging an den erkrankten Verkehrsdirektor Kurt Habicht, der seit Anfang an dabei gewesen, seit 1959 im Vorstand und seit 1973 sogar in der Geschäftsführung mitgearbeitet hatte

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