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Jahreshauptversammlung über Naturschutz, die Linden am Ludwigsplatz, und Schutz der Bürger vor Lärm und Grundwasserbelastung durch WindkraftanlagenNeuer Vorstand für Schöner Ausblick e.V.

EUDORF (ol). Mit alten und neuen Gesichtern geht der Verein Schöner Ausblick e.V. in die nächsten zwei Jahre, das teilte er in einer Pressemitteilung mit. Dabei stehen weiterhin Naturschutz und Umweltpädagogik sowie der Schutz der Menschen vor schädlichen Einflüssen wie Lärm oder Grundwasserbelastung auf der Agenda.

Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins Schöner Ausblick e.V. wurde turnusgemäß der neue Vorstand für die kommenden zwei Jahre gewählt. Dabei wurde Dr. Sachiko Scheuing als erste Vorsitzende bestätigt. Das langjährige aktive Mitglied Jörg Köhler tritt als zweiter Vorsitzender die Nachfolge von Sigrun Pahl an, die zur Schriftführerin gewählt wurde. Georg Keil, der ehemalige Ottrauer Bürgermeister, wurde zum Kassenwart gewählt. Als Beisitzer fungieren ab sofort Gerald Morgenstern und Heidi Glänzer, beide aus Eggenhöfe-Schrecksbach, sowie Detlef Eick aus Hattendorf und Dr. Martin Böhm aus Elbenrod. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Alexander Stein und Gerd Ochs schieden aus dem Vorstand aus. Beiden wurde ausdrücklich gedankt und ihr bisheriges Engagement gewürdigt.

Aktuelle Themen nach Vorstandswahl

Im Anschluss daran ging es um aktuelle Themen – darunter natürlich auch die geplante Baumfällung am Lindenplatz wegen der Schwertransporte der Windkraft-Flügel nach Fischbach. Bei der Bewertung müssten die drei Linden letztlich auch symbolisch für die etwa 3000 Bäume gesehen werden, die in Fischbach gefällt werden müssen zur Realisierung eines fragwürdigen Standortes. Die Teilnehmer erinnerten sich an die Bürgerversammlung im Februar 2015 im Dorfgemeinschaftshaus Hattendorf.

Damals sei der Standort Fischbach ausdrücklich nur als Ausweichstandort genannt worden für den Fall, dass in der Dick weniger als acht Anlagen gebaut werden könnten. In der Dick seien jedoch mittlerweile 8 Anlagen durch den RP Gießen genehmigt und gebaut. „Auf diesem Hintergrund ist es aus unserer Sicht absolut unverständlich, dass die Stadt damals Ihr städtisches Einvernehmen zu den Fischbacher Anlagen nicht verweigert. So wurde es den Bürgern zumindest im Zuge der Mediation verkauft und damit der Bau der groß-industriellen Windkraftanlagen bei uns in der Dick durchgepeitscht,“ sagte Dr. Scheuing.

Spontane Aufregung Bürger als deutliches Signal

War es im Jahr 2013 eine kleine Linde, die wegen des Windparks Ruhlkirchen gefällt werden musste, so sind es heute drei kleine Linden, ausdrücklich keine Eiche. „Was aber ist morgen nötig, vielleicht doch auch die Fällung der Eiche? Auch dahin muss man denken, wenn Anlagen repowert werden und dann noch größere Anlagen mit längeren Flügeln transportiert werden müssen“, erklärte Vorstandsmitglied Sigrun Pahl. Wieder dränge sich der Eindruck auf, dass die Stadt in erster Linie den Projektierern und den Behörden entgegen komme, während die Interessen der Bürger hinten anstehe.

„Die spontane Aufregung der Alsfelder schickt ein deutliches Signal. Von einem Bürgermeister darf man doch eine ehrliche Interessenvertretung der Bürger erwarten und keinen verlängerten Arm der Projektierer mit ihren wirtschaftlichen Interessen“, beobachtete der neue 2. Vorsitzende Köhler. Um Alsfelder Interessen zu begegnen, müsse der Ludwigsplatz nur in zweiter Linie ästhetisch umgestaltet werden. Wichtiger sei eine verkehrsgünstigere Gestaltung, um das Nadelöhr zu entlasten, wenn schon Eingriffe erfolgen müssen.

Anhaltendes Interesse: Trinkwasserqualität und Lärmbelastung

Von anhaltendem Interesse seien außerdem die Themen Trinkwasserqualität und Lärmbelastung durch die Windkraftanlagen. Bei Nordostwind seien die Anlagen in Hattendorf, Berfa und Elbenrod laut zu hören, bei dem häufigen Wind aus Südwest seien Immichenhain und Ottrau stark belastet, wie Mitglieder und Anwohner regelmäßig klagen. Der Verein hat professionelle Schallmessungsgeräte gekauft, um dem subjektiven Lärmempfinden konkrete Messwerte gegenüberstellen zu können.

Für das kommende Jahr seien weiterhin wieder verschiedene Aktionen geplant, um Natur zu schützen und erfahrbar zu machen. Der Verein befinde sich nach wie vor im Anerkennungsverfahren auf dem Weg zum Naturschutzverband. Als solcher habe der Verein andere Mitsprache- bzw. Mitwirkungsmöglichkeiten bei verschiedenen in die Natur eingreifenden Projekten.

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