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Verein Schöner Ausblick e.V. auf Vogelstimmenwanderung mit Axel Rockel von der Hessischen VogelschutzwarteIn aller Frühe den Vögeln lauschen

ELBENROD (ol). In aller Frühe machten sich Mitglieder des Vereins Schöner Ausblick e.V. und interessierte Bürger mit dem Vogelexperten Axel Rockel, dem Kreisbeauftragten für Vogelschutz auf. Vom Rastplatz Schöne Aussicht aus ging es in den Wald „Elbenröder-Dick“, um das morgendliche Konzert der Vögel zu genießen und den einen oder anderen Ruf zu erkennen oder neu kennen zu lernen.

Das herrliche frühsommerliche Wetter lud Kiebitz, Blaumeise, Zilpzalp und Goldhähnchen ein, einen wunderbaren Chor der Natur zu singen, wie in einer Pressemeldung bekannt gegeben wurde. Dabei erklärte der Vogelexperte viel über jede Stimme.  Buchfinkenmännchen bleiben den ganzen Winter lang in Deutschland, während die Weibchen im Mittelmeer „Urlaub“ machen, weshalb sie „ unvermählter Fink“ (fringilla coelebs) auf Latein heißen. „Kleine Vögel singen um ihr Revier abzugrenzen und zu verteidigen. Greifvögel singen nicht, sondern rufen um Kontakt aufzunehmen, da das Revier zu groß ist für die Stimme. Stattdessen kreisen sie in einem „Imponier-Flug“ über die Felder und Wälder, erklärte Rockel. Gleich nach dieser Lektion flog ein Rotmilan über die Teilnehmer.

Von kleinen Singvögeln über große Räuber

Auch die besondere Verantwortlichkeit gegenüber dem Rotmilan wurde verdeutlicht, da über 55 Prozent  dieser Vogelart in Deutschland brütet.  Zusätzlich zum allgemeinen Kollisionsrisiko seien sie vom exzessiven Ausbau der Windkraftanlagen bedroht, da Milane gezielt unter den Anlagen Futter suchen, da dort viele Kadaver zu finden seien. Dann zeigte sich ein Schwarzstorch, der über die Hattendorfer Felder flog. Die menschenscheuen, Ruhe suchenden Störche seien aus den Windkraft-Gebieten weitgehend vertrieben.

„Der Verein Schöner Ausblick möchte mit dieser Veranstaltung einen Beitrag zum achtsamen Umgang mit Natur und Umwelt leisten“, so Sigrun Pahl, Zweite Vorsitzende des Vereins. Dies sei gerade auf dem Hintergrund einer Energiewende, die mittlerweile auch in das Ökosystem Wald mehr und mehr eindringe, von großer Bedeutung. Umso mehr freue sich der Vorstand, dass es in den letzten Jahren durch intensive Bemühungen gelungen sei, immerhin eines der zwei anvisierten Waldgebiete in der Umgebung vor Eingriffen zu bewahren. Zum Abschluss gab es eine gesellige Diskussionsrunde beim gemeinsamen Frühstück mit Herrn Rockel.

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