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Atemlos durch das Leben - Wie Asthma das Verhalten beeinflusst - Ein ErfahrungsberichtSommer – Sonne – Atemnot – Tod?

ALSFELD (bk). Asthma, eine tückische Krankheit, die man nicht unterschätzen sollte. Sie ist ein Fluch, der jeden befallen kann. Ob Klein, Groß, Dick oder Dünn – Asthma wird von vielen bereits als neue „Volkskrankheit“ verschrien. Weshalb viele Menschen Bekannte oder sogar Verwandte mit dieser tückischen Krankheit, die einem den Atem raubt, zu kämpfen haben dürften. Mich selbst hat das Asthma schon mehrfach in die Nähe des Todes geschickt, doch bisher bin ich ihm immer entkommen.

Der Winter ist die schönste Zeit für Allergiker und oft auch für Asthmatiker, da Beides nicht selten Hand in Hand geht. So reagiert der Blütenstaub, auch bekannt als Pollen, intensiv mit dem Körper des Betroffenen und verursacht Husten, Niesreiz, tränende Augen und immer häufiger Asthma. Ich selbst leide, mit einer zehn jährigen Pause ohne Asthma, seit meiner Kindheit an dieser Krankheit.

Es waren natürliche Abläufe des Lebens, die mir den Tod vor Augen geführt haben – und es ist kein schöner Tot.Beatrix Kuske

Dem Tod die Hand gereicht

Schon oft war ich kurz davor zu ersticken. Nicht etwa weil ich mich vor Lachen nicht mehr einkriegen konnte, oder mich an etwas verschluckt hätte. Es waren natürliche Abläufe des Lebens, die mir den Tod vor Augen geführt haben – und es ist kein schöner Tot. Was ist das schon, werdet Ihr Euch fragen, doch ich kann mir weitaus schönere Tode als den Erstickungstod vorstellen. Im Todeskampf, mit den Tränen in den Augen nach Luft schnappen, weil man beim „mal kurz Einkaufen gehen“ das Asthmaspray zu Hause vergessen hat, die Kollegin ein neues Parfüm benutzt oder man mal eben helfen wollte den staubigen Keller zu entrümpeln.

Nur durch Wasser, Ablenkung, einer selbst beigebrachten Atemtechnik und viel Geduld habe ich diese Situationen Schadenfrei überstanden. Dabei ist das Wichtigste, dass man Ruhe bewahrt und versucht aus dem Bauch heraus zu atmen. Die Lunge alleine ist in diesem Augenblick nicht mehr dazu in der Lage den nötigen Sauerstoff zu liefern. Ohne ins Krankenhaus zu müssen, kann diese „Beruhigungsphase“ erfahrungsgemäß bis zu zwei bis drei Stunden dauern, je nachdem, ob man auch noch Wasser zur Verfügung hat. Kleine Schlucke, leicht gekühltem, stillen Wasser helfen mir persönlich sehr gut etwas runter zu kommen und den richtigen Atemrhythmus zu finden.

Ein Blick über den Pollenrand

Doch die nächste Gefahr lauert täglich aufs Neue. Manchmal ist es schwierig alles auszublenden, die Angst vor dem nächsten Anfall ist allgegenwärtig, doch leider hilft es nicht. Man sollte sich nicht im Haus einsperren, so schwer es auch fällt. Wichtig ist, dass man sein Asthmaspray immer dabei hat und die Menschen um einen rum – Kollegen, Freunde, Verwandte – von der Erkrankung wissen um im Notfall richtig reagieren zu können. Sprecht miteinander und lasst euch nicht unterkriegen.

Die Zukunft jedoch sieht alles andere als rosig aus. Die Blüte wird immer schlimmer, durch den Klimawandel verändern sich die Blütezeiten und ihre Intensitäten. Freies Atmen ist ein Traum, der kaum mehr zu erfüllen scheint, und so bleibt letztlich nichts anderes übrig, als der tägliche Gebrauch von helfendem Asthmaspray und das Notfallspray immer mit zu führen.

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