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Braungurt im Ju-Jutsu für Walter GrabowskiVom Weißgurt zum Braungurt in sechs Stunden

ALSFELD (ol). Wer kennt sie nicht, die bunten Gürtel, die die Hüfte jedes Kampfsportlers zieren. Diese zeigen, wie fortgeschritten der Träger ist. Dabei gilt immer, je dunkler der Gurt, umso erfahrener der Träger.

Um diese Gürtel zu erlangen, sind Prüfungen zu absolvieren, bei denen das Erlernte demonstriert wird und zwischen denen immer eine fester Warte- und Vorbereitungszeit (zwischen 6-12 Monaten) eingehalten werden muss, wie in einer Pressemeldung des Tiger and Dragon Clubs Alsfeld bekannt gegeben wurde.

Mit starkem Willen und eiserner Disziplin

So müssen beispielsweise Kampfsportler im Ju-Jutsu (einem deutschen Selbstverteidigungssystem, das auch bei Polizei und Justizbehörden in der Ausbildung unterrichtet wird) mehrere Kyu-Prüfungen (Kyu japanisch für Schülergraduierung) ablegen. Beginnend mit dem 5. Kyu Gelbgurt, über Orange-, Grün-, Blau- und Braungurt, dem 1. Kyu und letzten Schülergürtel. Danach folgt der 1. Dan (japanischer Meistergrad), der Schwarzgurt.

In sehr seltenen Fällen, wird es vom Fachverband gestattet, diese Reihenfolge zu übergehen. So bei Walter Grabowski, einem langjährigen Sportler des Alsfelder Tiger and Dragon Clubs. Der motivierte und erfahrene Kampfsportler, der bereits den 1. Kyu (Rotgurt mit 4 schwarzen Streifen) im Hu-Long-Do, dem Selbstverteidigungs- und Kampfsystem des Alsfelder Tiger and Dragon Clubs, trägt, sowie den Grün-Blaugurt im Kickboxen, den Blaugurt im Brazilian Jiu-Jitsu und Erfahrung im Thaiboxen und Sambo (einer russischen Variante des Judo) hat, besaß bis dahin allerdings noch keine Graduierung im Ju-Jutsu, war also Träger des weißen Gürtels.

Der Trainer und erster  Vorsitzender des Vereins, Oliver Hill, hatte mit dem Prüfungsbeauftragten des Hessischen Ju-Jutsu Verbandes (HJJV) vereinbart, Walter zu einer Graduierungseinstufung zu zulassen.

Meisterlich? Noch nicht ganz – aber fast

Vergangenes Wochenende stellte sich Walter dann dieser Prüfung des Hessischen Ju-Jutsu Verbandes im Rahmen einer Landesprüfung in Kassel. Zusammen mit neun anderen Prüflingen, durfte er unter den wachsamen Augen der Landesprüfer Patrick Wendt und Danny Steenackers in der Kaserne der Bereitschaftspolizei zeigen, was er in Sachen Selbstverteidigung „auf dem Kasten“ hat.

Groß war die Verwunderung bei vielen Zuschauern, bei einer Landesprüfung, einen Weißgurt zu sehen, werden die niedrigen Prüfungen doch normalerweise vereinsintern abgehalten. Doch schon nach kurzer Zeit, hatte Walter eindrucksvoll bewiesen, dass er sich nicht hinter seinen Mitprüflingen verstecken musste. Ganz im Gegenteil – durch dynamische Aktionen, einer hervorragenden Grundschule, actiongeladenen Kombinationen und vielen technischen Highlights konnte Walter durchweg gute bis sehr gute Noten sammeln.

Nach etwas über sechs Stunden, in denen die Prüflinge auf ihr Wissen und Können aus den verschiedensten Teilen der Selbstverteidigung geprüft wurden, war es dann geschafft. Als bester Prüfling des Tages, konnte Walter verdient die Gratulationen zu seinem ersten Gürtel im Ju-Jutsu entgegennehmen – dem Braungurt, der letzten Stufe vor dem schwarzen Gürtel des Meisters.

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