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Unmut bei Rettungskräften: Autofahrer ignorierten Unfall und RettungsfahrzeugeZwei Schwerverletzte auf der nächtlichen Autobahn

ALSFELD/GEMÜNDEN (ol). Zwei Schwerverletzte und großer Sachschaden: Das ist das Ergebnis zweier schwerer Verkehrsunfälle in der Nacht zu Mittwoch auf der A5 in Höhe des Vogelsbergkreises. Einer der Unfälle geschah durch einen Falschfahrer, der einen Frontalzusammenstoß verursachte.

Zunächst war ein Lastwagen samt Anhänger auf dem Weg gen Kassel ins Schleudern geraten. Das Gespann walzte in der Gemarkung von Gemünden mehrere Meter Leitplanke nieder. Dabei kippte der voll beladene Anhänger des Lastwagens um. Glück im Unglück: Der Fahrer blieb unverletzt. Während der Bergung kam es zur kurzzeitigen Vollsperrung der Autobahn.

Großer Sachschaden entstand bei der Schleuderpartie eines Lastwagens, durch die der Anhänger umkippte. Foto: privat

Nicht viel später verursachte ein Senior als Falschfahrer in der Gemarkung von Niederaula einen schweren Verkehrsunfall. Zwischen der Anschlussstelle Alsfeld-Ost und der Raststätte Rimberg rauschte er entgegen der Frankfurter Fahrtrichtung frontal in einen Wagen. Die Fahrer beider Autos wurden schwer verletzt in ihren Fahrzeugen eingeklemmt.

Eine Randerscheinung bei diesen Verkehrsunfällen sorgte für Kopfschütteln bei Polizei und Rettungskräften: Gleich mehrere Verkehrsteilnehmer fuhren an derf Unfallstelle vorbei, ohne den Opfern zu helfen. „Niemand kümmerte sich um die Unfallopfer“, sagte ein Polizeisprecher.  Lastwagen und Autos schlängelten sich an den Unfallwracks vorbei. Diese Szenen wurden noch getoppt, als die Verkehrsteilnehmer im Stau keine Rettungsgasse für Einsatzfahrzeuge bildeten. Mit Martinshorn und Blaulicht kämpften sich die Retter teilweise im Schneckentempo zur Unfallstelle.

Zwei Schwerverletzte, viel Schrott und stundenlange Sperrung: Bilanz des Unfalls durch einen Falschfahrer auf der A5. Foto: privat

Für die Rettung der eingeklemmten Verletzten musste die Feuerwehr hydraulische Rettungsgeräte einsetzen. Wie Kirchheims Gemeindebrandinspektor Thomas Schneemilch schilderte, konnte der Unfallverursacher relativ schnell aus seinem Fahrzeug befreit werden. Aber die Rettung des zweiten Unfallopfers war sehr schwierig. Mehr als eine Stunde kämpften die Feuerwehrleute gegen die hochmoderne Stahlkarosserie, in welcher der Fahrer im Bereich der Beine eingeklemmt war. „Wir mussten alle zur Verfügung stehenden Rettungsmittel unseres Rüstwagens und Hilfeleistungslöschfahrzeug einsetzen“, so der Gemeindebrandinspektor. Mit hydraulischer Rettungsschere, Spreizer samt Kettensatz, Rettungszylindern und Pedalschneider konnten die Einsatzkräfte den Verletzten aus dem Fahrzeugwrack retten. Die A5 war in Fahrtrichtung Frankfurt für mehrere Stunden voll gesperrt.

 

3 Gedanken zu “Zwei Schwerverletzte auf der nächtlichen Autobahn

  1. Eine Rettungsgasse zu bilden ist wirklich nicht schwer. Man sollte alle die ihrer Neugier nachgeben uns somit die Rettung von verletzten Personen behindert eine saftige Strafe auflegen. Ich fahre täglich 200 km und kann immer wieder nur den Kopf schütteln über solch eine Unvernunft.

  2. Alle die an einer Unfallstelle vorbeifahren,ohne zu helfen oder zumindest einen Notruf abzusetzen gehört der Führerschein auf Lebenszeit abgenommen. Man muss immer damit rechnen selbst in solch einen Situation zu geraten,dann will man auch das jemand anhält und hilft.

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