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Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr in LingelbachEhrungen und Rückblick auf schwere Einsätze

LINGELBACH (ol).  Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr in Lingelbach standen Auszeichnungen im Mittelpunkt. Die Anerkennungen für besondere Leistungen im Ausbildungsdienst wurden an Dominic Schäfer, Dirk Oppermann und Sascha Junck verliehen. Junck erhielt die Sonderstufe des goldenen Abzeichens mit der Wiederholungszahl 5, Oppermann das silberne Abzeichen und Schäfer das Bronzene.

Zu drei Einsätzen mussten die Lingelbacher Feuerwehrleute im vergangenen Jahr ausrücken, blickte der Wehrführer Alexander Winter im Jahresbericht zurück. Darunter waren ein Brand mit zwei Toten in Eifa und ein tödlicher Verkehrsunfall auf der B 62.

Insgesamt 1.510 ehrenamtliche Stunden wurden von den Brandschützer in 2016 geleistet, diese gliederten sich in 154 Einsatzstunden, 914 Ausbildungsstunden, 78 Stunden für Gerätewartung und 364 sonstige Stunden. Die Einsatzabteilung zählt derzeit 29 Aktive, die Jugendfeuerwehr 5 Mitglieder und der Förderverein 141 Köpfe.

Im Vorjahr konnte der Verein zwanzig neue Mitglied gewinnen, hinzu kam ein neues Mitglied für die Einsatzabteilung. „Unsere Mitgliedwerbung für Neubürger war ein voller Erfolg“, resümierte Winter. Für Ausbildung und Übung trafen sich die Ehrenamtlichen 39 Mal, darunter eine Übung mit hydraulischen Rettungsgeräten, eine Besichtigung der örtlichen Biogasanlage sowie die Teilnahme an einer Großübung in der Nachbargemeinde Grebenau. Auf Kreisebene wurden acht Lehrgänge absolviert, zumeist die zweite Stufe der Truppmannausbildung. Der Kreisentscheid der Feuerwehrleistungsübung wurde im Vorjahr in Lingelbach ausgerichtet, dabei belegte die Heimwehr den zweiten Platz. Eine Besonderheit des Lingelbacher Feuerwehrvereins ist ein Klowagen, der zur Aufbesserung der Finanzen vermieten wird. Im Vorjahr war das Gefährt acht Mal im Einsatz und spülte eine dreistellige Summe in die Vereinskasse. Demnächst plant die Einsatzabteilung die Beschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens, ein Antrag an die Stadt Alsfeld wurde schon gestellt. Das jetzige Einsatzfahrzeug ist zwanzig Jahre alt und hat über 300.000 Kilometer auf dem Tacho.

Jugendfeuerwehrwart Alexander Lippert hob in seinem Jahresbericht die Reaktivierung der Nachwuchsabteilung hervor. Nach einer Präsentation auf dem Dorf- und Kinderfest sowie der Verteilung von Werbeflyern an jeden Haushalt konnten vier neue Mitglieder geworben werden. Seit sechs Wochen üben die Jugendlichen schon fleißig und wurden kürzlich in der Alsfelder Feuerwache mit Uniformen ausgestattet. Dem Kassenbericht von Dominic Schäfer war zu entnehmen, dass der Feuerwehrverein die Einsatzabteilung und Jugendfeuerwehr mit über 1.000 Euro unterstützte. Zu neuen Kassenprüfern wurden Ralf Gischler und Daniel Laufer gewählt.

Bürgermeister Stephan Paule dankte in einem Grußwort für das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute. „Es spricht Bände, was aus den Jahresberichten hervor geht“, hob der Bürgermeister zur Reaktivierung der Jugendfeuerwehr und Mitgliederwerbung hervor. Er unterstrich die Bedeutung von Stadtteilfeuerwehren für die Infrastruktur des Brandschutzes in Alsfeld. Für die neue Alsfelder Stützpunktfeuerwache sprach er von vielen neuen Möglichkeiten, auch für die Feuerwehrleute in den Stadtteilen. Im Hinblick auf eine Fahrzeugneubeschaffung für den Feuerwehrstandort Lingelbach sagte Paulke, dass das dortige Gerätehaus für moderne Einsatzfahrzeuge umgebaut werden müsste. „Wir haben uns in der Gesamtstadt die Weiterentwicklung der Feuerwehr auf die Fahne geschrieben“, so der Bürgermeister. Er war für die gemeinsame Motivation in allen Ortsteilen für das Mitmachen in der Freiwilligen Feuerwehr.

Vize-Stadtbrandinspektor Carsten Schmidt bezeichnete die Lingelbacher Einsatzabteilung als eine der besten Truppen in Alsfeld. Er hob die Einzelstellung der Feuerwehrleute bei der Feuerwehrleistungsübung hervor, die sonst in keinem anderen Alsfelder Stadtteil betrieben wird. Schmidt dankte ausdrücklich für die geleistete Arbeit, insbesondere bei den belastenden Einsätzen mit den Todesopfern und dem Engagement im Gefahrstoffzug. Das Ausbildungsniveau bezeichnete der Vize-Stadtbrandinspektor als gut: „In Lingelbach gibt es eine zukunftsfähig aufgestellte Feuerwehr“. Im Hinblick auf die kreisweite Situation der Feuerwehren sprach Schmidt von einem Zusammenrücken, das Kirchturmdenken sei vorbei. Eine Herausforderung für die Zukunft sei die Notstromversorgung von Feuerwehren, in Alsfeld sei in der neuen Wache jedoch schon vorgesorgt.

Lingelbachs Ortsvorsteher Gerhard Eurich lobte die Feuerwehrleute als schlagfertige Truppe, die immer zur Stelle ist. Er hob das Engagement der Brandschützer für die dörfliche Gemeinschaft hervor, besonders erfreut zeigte er sich über das Ende des „Dornröschenschlafs“ der Jugendfeuerwehr.

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