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Abschlußprüfung der Land- und Baumaschinenmechatroniker an der Max-Eyth Schule in AlsfeldMaschinenmechatroniker feierten Abschluss

ALSFELD (ol). Ausgelassene Stimmung herrschte am vergangenen Freitagnachmittag gegen 15 Uhr in den Werkstatträumen der Max-Eyth-Schule in Alsfeld. Am Ende einer normalen Unterrichtswoche würden sich die Azubis jetzt eigentlich müde und abgekämpft auf ihren Heimweg ins Wochenende machen, diesmal aber war alles anders.

Sie alle waren ein letztes Mal extra angereist, um das Ergebnis ihrer Abschlussprüfung zu erfahren und dieses anschließend angemessen zu feiern. Das berichtete die Max-Eyth-Schule in einer Pressemeldung.

Trotz der frostigen Temperaturen sei so mancher der jungen Männer im Laufe der vergangenen Woche noch mächtig ins Schwitzen geraten, da sie bei der Prüfung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker an insgesamt drei Stationen ihr praktisches Können unter Beweis stellen mussten. Nun waren die „Noch-Azubis“ gekommen, um das Ergebnis ihrer Mühen zu erfahren.

Die Spannung sei gewaltig gestiegen bis ihr „Noch-Klassenlehrer“, Oberstudienrat Hermann Schäfer, endlich die entscheidende Datei öffnete und das Abschneiden jedes Einzelnen erläutern konnte. Von 27 angetretenen Prüflingen hätten 25 die Prüfung bestanden und seien ab diesem Moment frisch gebackene Gesellen des Land- und Baumaschinenmechatronikerhandwerks.

Sie haben damit auch ihren Schulbesuch an der Alsfelder Berufsschule beendet. Die Max-Eyth-Schule ist einer von fünf Schulstandorten in Hessen, an denen im Rahmen des dualen Ausbildungssytems die angehenden Land- und Baumaschinenmechatroniker ab dem zweiten Lehrjahr in sogenannten Bezirksfachklassen beschult werden. Die Auszubildenden seien demnach aus ganz Mittel- und Osthessen zum Unterricht nach Alsfeld gekommen. Daher werde der Unterricht pro Schuljahr jeweils in mehrere Blockwochen gegliedert.

Die Ausbildung dauere insgesamt dreieinhalb Jahre und beinhalte das gesamte Spektrum moderner Land- und Baumaschinentechnik, mit Schwerpunkt auf den Lernbereichen Mechanik, Hydraulik, Elektrik/Elektronik und Gerätetechnik sowie den allgemeinbildenden Fächern Deutsch und Politik/Wirtschaftskunde.

Am Ende der Ausbildungszeit stehe dann der Teil 2 der sogenannten gestreckten Gesellenprüfung, Teil 1 sei schon am Ende des zweiten Lehrjahres erfolgt und werde mit 30 Prozent auf die Gesamtprüfung angerechnet.

Diverse Änderungen in der Prüfungsordnung hätten außerdem dafür gesorgt, dass die neue Berufsbezeichnung nun Land- und Baumaschinenmechatroniker lautet, eine längst überfällige Anpassung an die hoch komplexen Maschinensysteme. Die Durchführung der Prüfung findet jeweils unter Vorsitz der ‚LandBauTechnik-Innung Oberhessen-Starkenburg‘ mit Sitz in Friedberg statt.

Mitte Dezember des vergangenen Jahres habe zunächst die Hürde der Theorieprüfung genommen werden müssen, die ebenfalls an der Max-Eyth-Schule stattfand.

Die eigentliche praktische Prüfung habe sich dann für die Prüflinge über die gesamte dritte Schulwoche nach den Weihnachtsferien gestreckt. Allerdings sei hierbei weniger handwerkliches Geschick, als vielmehr diagnostisches Denken und der Umgang mit moderner Prüf- und Messtechnik gefragt, da der Mechatroniker von heute, ohne den Diagnosecomputer mit Internetzugang in seiner Werkzeugkiste, kaum noch eine Chance habe, die hochgradig vernetzte Technologie einer modernen Land- oder Baumaschine zu reparieren.

Einen Schwerpunkt der Prüfung habe die fachgerechte Installation einer elektrohydraulischen Anlage einschließlich ihrer Einstellung und Funktionsprüfung gebildet. In einem sich anschließenden Fachgespräch hätten die Prüflinge außerdem zu Fragen über Hydraulik und Elektrik Rede und Antwort stehen müssen. Es seien zwei weitere Arbeitsstationen gefolgt, an denen die von den Prüfern eingebauten Fehler ausfindig gemacht und behoben werden mussten.

Das Spektrum habe hierbei von moderner Common Rail Diesel Einspritztechnologie bis zur klassischen Motormechanik gereicht, welche auf Grund der Langlebigkeit der Traktoren weiterhin zum Arbeitsbereich eines Mechatronikers gehört. Etliche angehende Gesellen dürften demnach vermutlich noch eine unruhige Nacht erlebt haben, bevor sie dann endlich am Freitagnachmittag das heiss ersehnte Zertifikat aus der Hand des Prüfungsausschussvorsitzenden Gerhard Jungmann entgegennehmen konnten.

Erfreulicherweise werden auch in diesem Jahr fast alle Prüflinge von ihren Ausbildungsbetrieben in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen, aber auch die restlichen Junggesellen hätten mit ihrem Berufsabschluß traditionell sehr gute Chancen, einen Arbeitsplatz im artverwandten Handwerk oder der Industrie zu finden.

Die frisch gebackenen Land- und Baumaschinenmechatroniker
Prüfungsbester mit der Gesamtbeurteilung „ gut“ aus Teil 1 und Teil 2 wurde mit über 89 Prozent Marius Heß von der Firma Sippel in Eiterfeld, dicht gefolgt von Florian Brähler (Güldner in Schlitz) und Simon Schmidt (Kaltenschnee, Büdingen).

Außerdem haben bestanden:

Josef Böttinger (Wagener, Angersbach)

Jannik Beetz (Geyer, Kefenrod)

Marcel Braun (Becker, Raboldshausen)

Tobias Dächer (Kaltenschnee, Büdingen)

Can Dennis Dal ( Leinweber, Neuhof)

Lars Erbskorn (Raiffeisen, Bebra)

Sascha Fuchs (Herwig, Schenklengsfeld)

Jonas Hutterer (Raiffeisen, Limburg)

Leon Kaiser (Landtechnikzentrum, Alsfeld)

Fabian Klöpfel (Stückrad, Ahlheim)

Florian Link (Raiffeisen, Fulda)

Samuel Löwen (Beisheim, Bebra)

Tobias Metz (Riess, Maulbach)

Nico Reitz (Wöll, Gemünden)

Nico Roth (Zörb, Lützellinden)

Jan-Hendrik Röttger (Noll, Limburg)

Kevin Sauer (Müller, Laubach)

Lukas Siek (Raiffeisen, Lang-Göns)

Tobias Sunkel (Raiffeisen, Bad Hersfeld)

Johannes Trescher (Raiffeisen, Alsfeld)

Tobias Zöllner (Stutz, Kirchheim)

Niklas Zopf (Noll, Limburg-Staffel)

Der Prüfungsausschuss setzte sich wie folgt zusammen: Vorsitzender Gerhard Jungmann, (ehemals Raiffeisen Friedberg), Mario Becker, (Raiffeisen Alsfeld), Frank Schrattenholtzer (Firma Wagener, Neukirchen), Dr. Erwin Bernhardt (ehemals Max-Eyth-Schule) und Hermann Schäfer, (Max-Eyth-Schule)

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