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Feuerwehr in Maar feierte Zehnjähriges der Bambini-Gruppe und Eckwasserfest„Man kann stolz auf eine so starke Truppe sein“

MAAR (awh). So eine Geburtstagsfeier kann ganz schön anstregend sein: Bevor es an die Geschenke geht, muss sich das Geburtstagskind erst anhören, was es alles angestellt hat, dass es ziemlich einzigartig war und dass es doch so weitermachen soll wie bisher. Wenn man allerdings erst zwischen fünf und zehn Jahre alt ist, ist das Zuhören über rund eine Stunde schon sehr heftig, auch wenn es dann zum Ende zwei Einladungen in Schnellrestaurants, ein paar Umschläge mit Geld drin und auch das eine oder andere Sachgeschenk gibt.

Aber die Bambinis, die jüngsten Feuerwehrangehörigen aus Maar und Wernges und zum Löschzug Ost der Freiwilligen Feuerwehr Lauterbach zugehörend, ertrugen alles mit einer Engelsgeduld bei ihrem zehnten Geburtstag, durften sie zwischendrin doch auch mal Nachschub für den Hunger und Durst holen, und schließlich geht ja alles mal zu Ende.

Um so schneller ging es dann am Samstag beim anschließenden Fassbieranstich im Rahmen des dritten Eckwassserfestes des Feuerwehrvereins Maar zu: Bierkönigin Katharina holte sich den ziemlich verdutzten und auch überraschten Stadtbrandinspektor Hans-Jürgen Schütz zu Hilfe und ruck-zuck, verschwand der Zapfhahn im Fass, und die Bierhoheit ließ dem kostenlosen Gerstensaft seinen Lauf.

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Andreas Wahl, langjähriger Chef der Bambinis und jetziger Vereinsvorsitzender“ inmitten der Geburtstagskinder.

Wahrscheinlich hatten eh viele der Erwachsenen bei kühlem Herbstwetter auf just diesen Moment am meisten gewartet, das Verteilen des Freibieres ging dann auch sehr zügig vonstatten, und die 33 Mädels uind Jungens der Bambini-Gruppe konnten wieder herumsausen. Das eigentlich sehr romantisch gelegene Festgelände am Eckwasser litt am Samstagabend allerdings unter Kälte und Feuchtigkeit, in der ansonsten landwirtschaftlich genutzten Halle war es nicht gerade warm.

Die Hälfte der Zeit der Geburtstagsfeier nahm schon mal der mit Bilder und Film versehene Rückblick auf das vergangene Jahrzehnt ein. Danach folgte der bei solchen Anlässen übliche Redemarathon, allerdings dürften bei keiner Geburtsgsfeier einer Feuerwehr so viele junge Gäste da gewesen sein, wie am Samstag in Maar.

Die mittlerweile von Jens Lerch geleitete Bambinigruppe haben inzwischen 88 Mädels und Jungens durchlaufen oder sind dort noch aktiv. 36 haben wieder aufgehört, 16 sind in die Jugendfeuerwehr übergewechselt und zwei verstärken die Reihen der Einsatzabteilung. Die Bambinis in Maar sind eine „echte Rarität im Vogelsberg“, und man wünscht sich für die Zukunft, dass noch möglichst viele Fünf- bis Zehnjährige aus den beiden Lauterbacher Stadtteilen Maar und Wernges das breite Freizeitangebot in der Kinderfeuerwehr nutzen.
„Es stimmt zuversichtlich, dass der Fortbestand der Feuerwehr im Löschzug Ost gesichert ist,“ lobte Lauterbachs Erster Stadtrat Horst Hennenberg als erster einer ganzen Reihe weiterer Redner das Geburtstagskind. Ohne die Feuerwehr würde vieles nicht funktionieren, meinte der CDU-Politiker, deshalb könne man darauf sehr stolz sein. „Macht weiter so“, rief er den Kindern und Jugendlichen zu und überreichte eine Urkunde der Sparkassenstiftung.

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Stadtbrandisnpektor Hans-Jürgen Schütz hatte, wie er eingestand, vorher nicht geübt, und doch gelang ihm der erste Bierfassanstich in Maar souverän, an seiner Seite Bierkönigin Katharina.

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Sie stoßen auf den zehnten Geburtstag der Bambinifeuerwehr des Löschzuges Ost an: v.l. Zugführer Martin Kreis, der Chef der Bamibinis, Jens Lerch, Bierkönigin Katharina und Vereinsvorsitzender Andreas Wahl.

Der CDU-Kommunalpolitiker und Abgeordnete Kurt Wiegel wörtlich: „Man kann stolz auf eine so starke Truppe sein“. Zwei Jahre nach der Gründung der Maarer Bambinis habe man im Landtag ein Gesetz zu deren rechtlichen Sicherung verabschiedet, erwähnte der Wiesbadener Abgeordnete seinen Anteil am Erfolg der hessischen Kinderfeuerwehren.Damals sei es mit deren Versicherung gar nicht so einfach gewesen. „Es ist wichtig, die Jüngeren an das Feuerlöschwesen und die Feuerwehren heranzuführen“ betonte Wiegel, als großen Erfolg wertete er die Übernahme zweier Bambinis zu den Aktiven.

Ortsvorsteher Horst Reiss, der auch für den Obst- und Gartenbauverein gratulierte, zeigte sich erfreut über das dritte Eckwasserfest und erinnerte daran, dass er selbst früher als Kind an diesem Ort gespielt habe. „Die aktive Arbeit in der Feuerwehr verdient große Anerkennung“, und „in Maar können wir Euch viel machen“, lobte der die Aktivitäten der dortigen Branschützer. „Die Feuerwehr hilft, wo geholfen werden muss“. „Die Bamibinis sind ein Vorbild für alle“, belobigte er die Mitglieder des Geburtstagskindes. Sicherlich ein Ansporn war auch die abschließende Bemerkung von Reiss, dass die Maarer mit ihren Bambinis von anderen beneidet würden.

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Die Zahl der Gratulanten in Maar bei der Feuerwehr war schon recht ordentlich.

Als der Landesfeuerwehrverband Hessen vor zwölf Jahren das Nachwuchsproblem der Feuerwehr erkannt habe, das die verschiedensten Ursachen habe, habe man versucht, „die Kinder noch früher abzuholen“. Die Maarer Führung unter Martin Kreis habe diesen Versuch gestartet, „und der ist gelungen“, attestierte Stadtbrandinspektor Hans-Jürgen Schütz den Erfolg, die Fünf – bis Zehnjährigen in die Feuerwehr zu holen. Ob der Nachwuchs den Fortbestand der Feuerwehren sichere, vermochte Schütz nicht zu sagen. „Es ist nicht einfach, mit einer so großen Truppe eien vernünftige Jugendarbeit zu betreiben“, lobte er die Arbeit der Betreuer. In Maar hätten dies Leute übernommen, die selbst Kinder hätten, der Feuerwehrchef wünschte den Betreuern „Nerven wie Drahtseile“ und gratulierte mit Geldgeschenken des Stadtfeuerwehrverbandes und der Feuerwehr Frischborn.

Für den Kreisbrandinspektor dankte Kreisbrandmeister Björn Preuß von Brincken den Maarern für deren Leistung , und auch für die befreundete Feuerwehr Niederaussem bei Köln gratulierte ein Vertreter. Stadtjugendfeuerwehrwart Jörg Blankenburg sprach von spielerischem Umgang mit den Themen Feuerwehr und Feuer, „es passiert vieles im Hintergrund“. Er bescheinigte den Bambinis eine stetige Aufwärtsentwicklung und lobte besonders die Arbeit von Martin Kreis (Leiter des Löschzeuges Ost), dem ehemaligen Leiter der Bambinis und jetzigen Vorsitzenden Andreas Wahl und jetzogen Bambini-Chef Jens Lerch. Für die Kreisjugendfeuerwehr sprach Philipp Adamietz (Schlitz) Glückwünsche aus, für die Feuerwehr Wernges Andreas Bauer und für den Maarer Feuerwehrverein Andreas Wahl. „Es ist toll, wie der Nachwuchs in Maar gefördert wird“, lobte Bierkönigin Katharina die Gastegeber.

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