Ein Prost auf das Wochenende: Mit dem traditionellen Festbieranstich nimmt das Schlitzerländer Trachtenfest seinen Lauf. Fotos: aep

Auftakt zum Schlitzer Trachtenfest mit Festbieranstich – Freitag internationale TänzeMit Amtshilfe zum ersten Bier des großen Festes

SCHLITZ (aep). Es sind angenehme 21 Grad, die Sonne steht am weißblauen Himmel, kein Wunder, dass Bürgermeister Hans-Jürgen Schlitz die Hände beschwörend nach oben reckt und für das tolle Wetter dankt. So steht das Schlitzerländer Trachtenfest unter einem guten Stern. Zum traditionellen Festbieranstich am Freitagnachmittag zeigten sich denn auch schon viele Besucher auf dem Marktplatz. Bis Montag ist die kleine Stadt nun im Ausnahmezustand. Besucher erleben: Dabei geht es um viel mehr als Trachten. Es ist ein internationales Fest.

Was das heißt, konnten die beiden örtlichen Majestäten, die Lauterbacher Bierkönigin Katharina I und die Schlitzer Kornkönigin Stefanie I, quasi am eigenen Leib erleben: Internationale Gäste standen vor dem Festbieranstich auf dem Marktplatz Schlange, um sich mit ihnen fotografieren zu lassen. Es mögen bereits über 100 Besucher gewesen sein, dann dann der traditionellen Zeremonie zuzuschauen, mit der das erste Bier offiziell freigegeben wird.

Ein Foto mit den Majestäten Katahrina I und Stefanie I war unter den internationalen Gästen begehrt.

Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer, die beiden Majestäten, die Brauerei-Chefs Ruth Herget-Klesper und Ulrich Klesper nebst Moderator Dieter Richter versammelten sich auf der Bühne. In mehreren kurzen Ansprachen dankte man nicht nur dem Wettergott für die guten äußerlichen Bedingungen – so wie Dieter Richter, der mit Blick auf die Vorhersage ausrief: „Das wird ein ganz fantastisches Trachtenfest-Wochenende!“ Sondern man dankte auch der Lauterbacher Burgbrauerei, unter deren Fittiche das Schlitzer Bier gebraut wird – „ein helles, obergäriges Bier“, schwärmte Bürgermeister Schäfer, „ähnlich wie das Kölsch“. Auch Bierkönigin Katharina I und ihre Kollegin Stefanie I begrüßten das Publikum zum Auftakt des seit 1927 bestehenden Festes, ehe der Lauterbacher Braumeister Josef Lichter zum Holzfass auf der Bühne bat.

Das Bier fließt: Der Fassanstich durch den ungarischen Bürgermeister Istvan Toth hat geklappt.

An der Stelle wich das Protokoll dann vom jahrelang geübten Procedere ab: Nicht der Schlitzer Rathauschef Schäfer griff zum Hammer, sondern sein ungarischer Amtskollege Istvan Toth aus der Partnerstadt Bogyiszlo. Auch der benötigte nur wenige Schläge, bis das Bier im Glas schäumte. Ob er dazu auf Ungarisch „O’zapft is“, vermeldete, ist nicht bekannt. Aber die gemeinsam in die Höhe gereckten Bierkrüge besagten wohl das gleiche.

Zahlreiche Besucher verfolgten die Zeremonie schon am Nachmittag auf dem Marktplatz in Schlitz.

Ein erster Höhepunkt im Programm des Trachtenfestes sind am Freitagabend dann die Folkloretänze auf dem Marktplatz – inmitten einer mitreißend lebendigen, multikulturellen Atmosphäre im Schlitzerland.