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Alsfelder Fachoberschüler schickten "Satelliten" in die Stratosphäre – Bericht mit VideoBilder und Daten fast aus dem Weltall

ALSFELD (ol). Ein pechschwarzer Himmel und unter einem dünnen blauen Band die Erde mit deutlich sichtbarer Krümmung: Die Begeisterung bei den Schülern und Lehrern des Projektes „Cansat“ in der Fachoberschule der Max-Eyth-Schule war groß, als die ersten Bilder des geborgenen Wetterballons auf dem Laptop zu sehen waren, den sie in monatelanger Arbeit entworfen, konstruiert und dann in Richtung Weltall geschickt haben. Ein aufregendes Experiment ist geglückt.

16 Schülerinnen und Schüler ganz unterschiedlicher Fachrichtungen der Fachoberschule haben in dem Fach „Soziales und Kulturelles“ Monate damit verbracht, unter der Leitung der Lehrer Tobias Eckert und Stephan Hanisch einen „Satelliten“ zu konstruieren, der in die Stratosphäre fliegen sollte. Dazu mussten Microcontroller programmiert und Schaltungen verlötet werden. Aus Styropor wurde ein beheizbares Gehäuse gebaut, damit auch bei minus 50° Celsius Computer und Kameras ihre Arbeit verrichten würden. Das kleine Gehäuse, das die Schüler hochschickten, enthält tatsächlich jede Menge technisches Knowhow.

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Ein Ballon, ein kleiner Karton mit den beiden stabilisierenden Paddeln – mehr ist es äußerlich nicht, was die jungen Leute starten ließen.

 

OL-Wetterballon3-2805Bevor dann der Wetterballon mit Helium befüllt werden konnte, mussten Genehmigungen des Regierungspräsidiums und der Deutschen Luftsicherung eingeholt sowie eine spezielle Haftpflichtversicherung für den Flug abgeschlossen werden. Dank der tatkräftigen Unterstützung des Luftsportvereins Alsfeld stellte aber auch dies kein Problem dar. Beim Start Mitte Mai auf dem Gelände des Luftsportvereins Alsfeld in der Wetzelbach war die Aufregung den Schülern und Lehrern deutlich anzusehen.

War die berechnete Heliummenge korrekt? Würden Computer und Kameras durchhalten? Und würde der Ballon am Ende des Fluges auffindbar sein? Um den Ballon nach der Landung zu orten, hatten die Schüler ein GPS-Gerät mit Handy-SIM-Karte in die Styroporkiste gelegt. Dann war die Konstruktion in der Luft, und es gab kein Zurück mehr.

Eine Video-Reise in die Stratosphäre

Nachdem der Ballon schnell am Horizont verschwunden war, konnten alle Beteiligten nur noch warten. Nach zwei Stunden kam endlich die erlösende SMS mit den Koordinaten des Ballons. Der Link zu Google-Earth zeigte: In der kurzen Zeit war der Ballon bis ins Stadtgebiet von Jena geflogen. Zwei Stunden später konnte er dort von den stolzen Schülern aus einem Baum geborgen werden.

Die Auswertung der gesammelten Daten zeigte: Mit einer Höchstgeschwindigkeit von fast 180 Stundenkilometern hat der Ballon eine Höhe von rund 25 Kilometern erreicht und dabei Informationen zur Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit gesammelt sowie beeindruckende Bilder geliefert. Für alle Beteiligten war dieser Kurs ein voller Erfolg.

2 Gedanken zu “Bilder und Daten fast aus dem Weltall

  1. So muss Unterricht aussehen. Ein Lob für die Leistung der Schülerinnen und Schüler und den tollen Unterricht der Lehrer.

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