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Traumberuf Kostümbildnerin: die Schneider-Azubis Anna-Gela Körber und Frederike LipsAls „Gewinn für die Filmproduktion“ am Set

ALSFELD (ol). Das war spannend für die beiden angehenden Schneiderinnen: Anna-Gela Körber und Frederike Lips haben als Auszubildende im zweiten Lehrjahr der Alsfelder Max Eyth-Schule bei Dreharbeiten des Kurzfilmprojektes „A Fishy Story“ mitgewirkt.

Als vor einigen Monaten eine Filmproduktionsfirma aus Köln bei der Max-Eyth-Schule anfragte, ob angehende Maßschneiderinnen die Kostümbildnerin unterstützen wollten, „da haben wir uns spontan gemeldet,“ so Anna Gela Körber. Das Filmteam, das aus Hamburg und Köln angereist war, hatte in einem leerstehenden Fachwerkhaus mit Scheune in Kirtorf den idealen Drehort für seine Geschichte gefunden: Eine Dreiecksbeziehung, die in einer Fischfabrik spielt.

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Die Geschichte: eine Dreiecksbeziehung.

Die Kostümbildnerin brauchte Unterstützung, denn der Kostümfundus, den sie mitgebracht hatte, musste teilweise an die Schauspieler angepasst werden. „Einmal fiel der Regisseurin auf, dass das Oberteil an der Schauspielerin zu lose fiel. Sie wollte, dass es sexy aussieht. Wir haben es also schnell, mit dem was wir zur Verfügung hatten, geändert,“ erzählt Anna-Gela Körber. „Das war Anspannung pur! Aber wir haben es gut gelöst. Wir waren jedes Mal sehr stolz, wenn wir so eine Herausforderung gemeistert hatten,“ ergänzt Frederike Lips. Ein Jackett für den Schauspieler, der den Leiter der Fischfabrik spielte, wurde von den Auszubildenden sogar selber entworfen und angefertigt.

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Während der Dreharbeiten: Das Jackett haben die beiden Schneiderinnen selbst entworfen.

Regisseurin Aleksandra Szymanska war von der „Offenheit, Teamfähigkeit und Kreativität“ der Beiden beeindruckt und bescheinigte ihnen, sie seien ein „Gewinn für die Filmproduktion und eine Bereicherung für das Team“ gewesen. Umgekehrt hat auch Frederike Lips eine Menge für sich aus dem Praktikum mitgenommen: „Ich weiß jetzt, dass es mir auch Spaß macht kreativ zu arbeiten – nicht nur handwerklich perfekt.“ Auch Anna-Gela Körber findet die Vorstellung, mal ein paar Jahre beim Film zu arbeiten, reizvoll, „aber Selbständigkeit bedeutet Abhängigkeit von Aufträgen. Dabei eine Familie aufzubauen ist schwierig,“ findet sie.
Die Erfahrung, wieviel Spaß Arbeit machen kann möchten beide nicht missen: „Ich hätte gedacht, dass ich als Praktikantin nur langweilige Aufgaben bekomme, aber wir waren alle gleichberechtigt. Das habe ich so noch nie erlebt, es war wie in einer anderen Welt, alle waren offen und haben zusammen gearbeitet. Wir wollten Abends gar nicht nach Hause gehen,“ erinnert sich Frederike Lips. Im Herbst wird es ein Wiedersehen der Maßschneiderinnen mit dem Filmteam geben, denn dann wird der Film in Alsfeld gezeigt werden.

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