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Wenn ein Buch zur Gefahr wird – Der Äthiopier Teshome Damtew liest sein Meisterstück„Der Graf von Motta“ in nun in Freiheit

ALSFELD (ol). Die Alsfelder Lesereihe „LeseZeichen“ startet in diesem Jahr mit dem Äthiopier Teshome Damtew, der sich und sein Buch „Der Graf von Motta“ vorstellt. Er berichtet, warum ihn sein Werk Ende der 80er Jahre in tödliche Gefahr gebracht hatte und ihm die brutale Militärdiktatur Äthiopiens keine Wahl ließ, sein Heimatland zu verlassen: am Donnerstag, 7. Mai, ab 19 Uhr in der Alten Molkerei.

„Wenn ein Buch zur Gefahr wird“, betitelte die Wetzlarer Neue Zeitung ihren Artikel über Teshome Damtews Werk „Der Graf von Motta“ und dies war freilich eine Untertreibung. Ende der 80er Jahre hatte die furchtbare Militärdiktatur Äthiopiens nahezu alle Autoren beseitigt, die aus der Reihe tanzten. Bekannt geworden mit der freien Übersetzung des Grafen von Monte Christo, versuchte der junge und aufstrebende Schriftsteller Damtew, seinem unterdrückten Volk Mut und Hoffnung einzuflüstern. In kürzester Zeit avancierte seine Übersetzung in eine Art Manifest der Freiheitsbewegung Äthiopiens.

Und plötzlich wurde Damtew den Behörden ein Dorn im Auge und befand sich in tödlicher Gefahr. Als Teshome Damtew dann 1990 seinen ersten Roman „Der Graf von Motta“ bei der Staatszensur einreichte, legte ihm ein Insider die Ausreise nahe: „Du verschwindest: freiwillig oder unfreiwillig!“

Er verschwand freiwillig und kam 1991 als Asylbewerber nach Gießen. Heute lebt er in Lahnau und veröffentlichte 20 Jahre später sein Meisterstück noch einmal, das ihm beinahe das Leben gekostet hätte. Sechs Jahre arbeitet er daran, sein Buch auf Deutsch zu veröffentlichen und herausgekommen ist eine sensationelle Geschichte, die freilich nur er erzählen kann und die heute aktueller und brisanter ist denn je.

Der Eintritt beträgt 6,- Euro und kommt dem Verein „Gefangenes Wort e.V.“ und der örtlichen Pro-Asyl-Gruppe zu Gute. Karten gibt es in der Buchhandlung Heinz, dem Café der Alten Molkerei oder an der Abendkasse.

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