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Mann belästigt Frau und flüchtet anschließend in die FuldaRein ins Rettungsboot, raus ausm Rettungsboot

KASSEL (jal). Eine außergewöhnliche Verfolgungsjagd haben Beamte der Kasseler Polizei am Samstagabend erlebt. Ein Verdächtiger flüchtete vor den Polizisten in die Fulda. Mehrere Male ließ sich der Mann aus dem Gewässer retten, um dann wieder in den Fluss zu springen und vor der Polizei zu fliehen. Dabei hätte die Flucht für den 33-Jährigen Äthiopier durchaus tödlich enden können.Los ging die Geschichte am Samstag gegen 19.15 Uhr. Mehrere Zeugen riefen bei der Polizei an und berichteten, in der Kettengasse Hilferufe gehört zu haben. Nach ersten Ermittlungen hatte ein Mann eine 19-jährige Frau, beide aus Kassel, unbemerkt bis zu ihrer Wohnungstür verfolgt. Dort kam es laut Polizei zu einem Gerangel zwischen den beiden, wodurch die Frau um Hilfe schrie.

Ein Hausbewohner hörte die Schreie, der den zu Fuß flüchtigen Täter bis zur Fulda verfolgte und sah wie der in den Fluss sprang. Die Polizei kam hinzu und fand den ihr bekannten Täter aus Äthiopien treibend in der Fulda. Die Beamten witterten Gefahr: Der Mann drohte in Richtung einer Schleuse abzutriften. Laut Polizei bestand in diesem Moment Lebensgefahr für den Flüchtigen.

Motorbootfahrer eilt zur Hilfe

Ein Motorbootfahrer des Nautic-Clubs Kassel  stellte spontan sich und sein Motorboot für die Rettung zur Verfügung. Ein mitfahrender Polizeibeamter versuchte den Schwimmenden zunächst zu retten, was dieser aber ablehnte. Im Gegenteil, er verlangte „freien Abzug“, der ihm auch von der Polizei in Aussicht gestellt wurde.

Dann wurde es verwirrend für die Polizisten und die nachalarmierte Feuerwehr: Mal nahm der Mann den zugeworfenen Rettungsring an, mal ließ er sich auch in ein Boot ziehen, um dann wieder in die Fulda zu springen. Nach gut 50 Minuten war dann das Spiel zu Ende. Ein Polizeibeamter vom Revier Ost konnte den Täter im Wasser ergreifen und bis zum rettenden Ufer festhalten. Hier warteten weitere Beamte, die bei der Festnahme behilflich waren.

Der Mann leistete während der Festnahme erheblichen Widerstand, sagt die Polizei. Zurzeit befindet er sich in einem Kasseler Krankenhaus in einem Wärmebett. Nach seiner Behandlung wird sich ein Psychologe mit ihm beschäftigen. Die Polizei geht von einer Eigengefährdung aus.

Polizei lobt den Bootsverein

Was der Mann von der Frau letztendlich wollte ist zurzeit nicht bekannt. Bei dem Vorfall waren mehrere zivile und uniformierte Kräfte der Polizei im Einsatz. Auch die Feuerwehr und Rettungsdienste waren mit hohem Personal – und Technikeinsatz vor Ort. In ihrer Mitteilung lobt die Polizei den Einsatz der Mitglieder des Nautic Club Kassel 1965, die den Rettungseinsatz mit drei Motorbooten unterstützten.

Die 19-jährige Frau, die den Täter nicht kannte, ist von dem Vorfall geschockt aber unverletzt.

 

Ein Gedanke zu “Rein ins Rettungsboot, raus ausm Rettungsboot

  1. In Äthiopien hätten sie diesen Mann wohl nicht aus dem Fluss gezogen. Das hätten die Kasseler hier auch mal tun sollen. Hoffentlich wird der Kerl für länger weggesperrt.

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