LAUTERBACH (ol). Eine große Portion Gastfreundschaft und ein Querschnitt der anatolischen Küche wird den Besucher der „Fatih Camii Moschee“ auch in diesem Jahr zum Pfingstwochenende erwarten.

Vom Samstag bis Sonntag täglich von 10 bis 20 Uhr, wird in der Rhönstraße 20, 30 Jahre „Türkisch Islamischer Verein Lauterbach“ gefeiert. Gleichzeitig wird der neue Jugend- und Gesellschaftsraums eingeweiht. Das 25-jährige Jubiläum konnte nicht gefeiert werden, da man nicht auf einer Baustelle feiern wollte.

Was 16 Mitglieder vor 30 Jahren „An der Kirche 1“ als Gebets- und Treffpunkt auf den Weg brachten, setzte sich 1990 in der Rockelsgasse fort, um 1994 auf dem Betriebsgelände der ehemaligen Firma Henkel als Projekt Moschee endlich anzukommen. Eigentürmer der ersten beiden Adressen war die Stadt. Das Haus in der Rockelsgasse wurde abgerissen. Lauterbachs türkische Moslime suchten einen beständigen Ort, um ihren Glauben besser in den Alltag einzubinden. Deswegen beschlossen die Mitglieder das Gebäude in der Rhönstraße in den Besitz des Vereins zu nehmen. Seither wurde viel an dem Anwesen renoviert, welches in erster Linie als Moschee dient. Mit dem renovierten Extraraum geht ein großer Wunsch der heutigen 100 Mitglieder in Erfüllung. 125 Quadratmeter mit Küche und Toiletten stehen bereit für Jugendarbeit, Schulungen, Vorträge, Feste oder Zusammenkünfte jeder Art. Die offizielle Einweihung soll am Sonntag ab 14.30 Uhr stattfinden. Der Verein hat sich Ehrengäste eingeladen. Darunter Vertreter der Katholischen und Evangelischen Kirche, Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller sowie Peter Muth Leiter der Polizeistation Lauterbach und Andreas Böhm Leiter der Polizeidirektion Vogelsberg. Ebenso wird ein Vertreter der Kreisverwaltung anwesend sein. Özkan Durmaz, türkischer Konsul, Ramazan Dağli, türkischer Attaché, und Salih Özkan, Vorsitzender des türkischen Moscheeverbands „Ditib“ in Hessen, haben ihr Kommen zugesagt. Nach den offiziellen Begrüßungsworten wird nach 2-jähriger Renovierungsphase der Jugend- und Gesellschaftsraum seiner Bestimmung übergeben werden.

Die türkische Kirmes ist ein Tipp für alle Türkeiurlauber und Liebhaber der türkischen Küche. Das Flair dieses wunderschönen Landes sowohl die Herzlichkeit der größtenteils türkischstämmigen Menschen ist allgegenwärtig und wird auch in Lauterbach allgegenwärtig sein. Erfahrene Kirmesbesucher sprechen von Kurzurlaub ohne in den Flieger steigen zu müssen. Für die Kinder steht eine Hüpfburg bereit. Für interessierte Menschen gibt es täglich deutschsprachige Moscheeführungen. Der Wohltätigkeitsbasar ist eine weitere Attraktion, die reichlich genutzt werden sollte. Man darf nicht vergessen, eine Moschee finanziert sich von ihren Mitgliedern und Spendengeldern. Seit der Flüchtlingswelle haben die türkischen Moslime Afghanen und Syrer in ihren Reihen, die momentan beitragsfrei Moschee sowie Freizeiteinrichtungen nutzen. „Wer in Not ist, dem muss geholfen werden“ – diese Maxime wurde im vergangen Herbst deutlich, als Flüchtlinge in Lauterbach ankamen und die Vereinsmitglieder sich mit humanitären Aktionen beteiligten.

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