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Abnahme des neuen Platzes in Altenburg – Die neue Brücke daneben wird ab er vorerst nicht freigegeben: Es droht ein Rechtsstreit um die BeschaffenheitNeue Dorfmitte mit einem kleinen Makel

ALSFELD-ALTENBURG (aep). Es ist ein positives Treffen, bei dem mit gewichtigen Worten nicht gespart wird. „Unser Dorf hat ganz gewaltig gewonnen“, kommentiert zum Beispiel Heinz Heilbronn als Ortsvorsteher die Neuerung in Altenburg: Ein Multifunktionsplatz entstand mitten im Ort, direkt an der Schwalm, Fläche zum Spielen, Toben und Parken. Der wurde heute offiziell abgenommen. Direkt daneben die ergänzende Neuigkeit: eine nagelneue Schwalmbrücke, die neue Wege ermöglicht. Aber da hört die gute Laune auf: Um diese Brücke entsteht gerade Ärger, der bis zu einem Gerichtsverfahren führen könnte.

 

Fast hätten sich die Altenburger über die neue Verbindung im Dorf freuen können: eine 25 Meter lange, stählerne Brücke, die über die Schwalm hinweg die Wehrgasse mit dem Stockwiesenweg verbindet und damit den Weg vom Neubaugebiet Am Triesch in Richtung Schloss um rund 500 Meter verkürzte. Kaum aufgestellt, sperrte die Stadt das Bauwerk flugs, es ist weder freigegeben noch abgenommen. Das Bauwerk ist nämlich nicht so, wie die Stadt es bestellt hat.

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Abnahme für den Multifunktionsplatz: Vertreter von Stadt und Firmen kamen zusammen an der „neuen Dorfmitte“.

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Bei der Ausschreibung nach einer stählernen Brücke hatte eine Firma aus Sontra im Werra-Meissner-Kreis das Rennen gemacht. Ausdrücklich, so betont Bürgermeister Stephan Paule, sei dabei eine Brücke mit verzinkten Bauteilen bestellt worden. Das Bauwerk alleine soll schon mal 90.000 Euro kosten, die Aus- und Einbaukosten vergrößern die Investition auf rund 155.000 Euro, die zu 70 Prozent aus Mitteln der Dorferneuerung beglichen werden – wenn die Stadt jemals zahlt. Denn die Brücke, die im Oktober Altenburg erreichte, besteht aus unverzinktem Stahl, der alle paar Jahre mit dem Sandstrahler gesäubert und neu gestrichen werden muss. Das kostet viel Geld.

So überspannt das Bauteil bislang nutzlos die Schwalm: weder abgenommen noch freigegeben, und die Stadt habe diesen Schritt auch nicht vor, stellt Bürgermeister Paule fest. Mehrere Optionen sind im Gespräch, erklärt Ortsvorsteher Heilbronn: von einem Preisnachlass bis zum Abbau des neuen Bauwerks, um es noch nachträglich in ein Zinkbad zu legen. „Wir wollen das, was bestellt wurde“, bekräftigt Bürgermeister Paule. „Solange verweigern wir die Abnahme.“

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Nur mit der neuen Brücke nebenan hapert es noch. Da droht ein Rechtsstreit um die Ausführung.

Bei dem neuen Multifunktionplatz direkt daneben am Schwalmufer fiel die Abnahme dafür umso leichter: Vertreter des städtischen Bauamts und der ausführenden Firmen kamen dort zusammen. Auf rund 1000 Quadratmetern entstand eine Fläche mit Sand- und Asphaltuntergrund, Sitzbänken, kleinen Fußballtoren und Basketballkörben, die übrigens eine Anregung aus einer Kinder- und jugendsprechstunde bei ihm gewesen seien, wie der Bürgermeister betonte. Das sei die neue Dorfmitte, stellte Ortsvorsteher Heinz Heilbronn fest, die Symbiose zwischen dem dem DGH und dem eigentlich nahen Ladenzentrum, und er betonte: „Das ist ein ganz besonderer Tag für Altenburg.“

Das bedeute nämlich zugleich den Abschluss des Dorferneuerungsprogramms, das nach Jahren Pause in Ermangelung finanzieller Mittel in Alsfeld erst durch „ein Machtwort“ des neuen Bürgermeisters Stephan Paule neue Dynamik habe entfalten können. 160.000 Euro wurden investiert, von denen 70.000 aus dem Dorfernerungsprogramm des Landes finanziert worden seien. Der neue Platz erfülle mehrere Zwecke: Er steht für Spiel und Sport zur Verfügung – und könne bei Bedarf das große Manko des nahen Dorfgemeinschaftshauses aufheben: Dem Haus fehlen bei größeren Veranstaltungen Parkplätze.

Zugleich eröffnet der Platz den Altenburgern neuen Zugang zur Schwalm. Denn Zaun und Gebüsch wurden entfernt, so dass man direkt an das Ufer gehen kann – zum „dif Loch“, wie die Stelle genannt wird, weil man dort früher auch baden konnte. Möglicherweise, so regte der Bürgermeister an, findet sich auch wieder jemand, der dort einen kleinen Steg in den Bach baut.

6 Gedanken zu “Neue Dorfmitte mit einem kleinen Makel

  1. Hallo Bürger,
    Ich würde Ihnen gerne antworten, aber anscheinend schreiben sie unter einem anonymen Namen. Ich finde es schade sich hinter einem Pseudonym zu verstecken.

  2. charly klemer
    Ich glaube wir werden für dumm verkauft !!
    Keiner nimmt was nicht bestellt wurde.Ich glaube die Stadt und der Bgm hat geschlafen oder gedacht ist doch nicht mein Geld. Eine Prognose: Die Brücke bleibt die Stadt (Steuerzahler )zahlt.
    PS:
    Der zweite Kommentar ist doch recht schleimig.

  3. Hallo Herr Paule,
    Ich vergass,, ich wünsche ein friedliches weihnachtsfest und einen guten rutsch ins neue Jahr.
    Mfg
    Charly klemer

  4. Sehr geehrter Herr Paule,
    Erstmal vielen dank für ihre antwort.
    Hätte nicht erwartet, dass sie als Bgm direkt antworten. Für mich ist es trotzdem nicht nachvollziehbar. Wenn ich einen roten Mercedes bestelle nehme ich doch auch keinen weisen.
    Möchte mich aber hier nicht weiter äussern, es wird aber bestimmt weitere Aufklärungen in den nächsten tagen geben.

  5. Sehr geehrter Herr Klemer,

    dass die Brücke nicht – wie bestellt – feuerverzinkt geliefert würde, hat man der Stadt nach mehreren Verzögerungen kurz vor dem Einbau mitgeteilt. Woraufhin die Stadt angekündigt hat, die Annahme zu verweigern. Die ausführende Firma hat daraufhin angekündigt, die Stadt wegen „Behinderung“ zu belangen, falls ihr der Zugang zur Baustelle verweigert würde. Nach Beratung mit dem Rechtsbeistand der Stadt hat dieser zugeraten, den Einbau nicht zu verhindern, um etwaige Schadenersatzansprüche aus einer „Behinderung“ zu vermeiden.

    Freundliche Grüße
    Stephan Paule

  6. Hallo, war denn keiner dabei als die Brücke geliefert wurde, da hätte man schon vor dem einbau sehen können was für ein material verwendet wurde.

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