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Newcomer-Contest zum Alsfelder Stadtfest – Kritischer Besuch bei "Bright Outlook"Überzeugend mit Gitarre und Gesang

ALSFELD. Mitten in Alsfeld gibt es ein Wohnzimmer, in dem manchmal Erstaunliches passiert. Nämlich dann, wenn Felix Schubert und Kevin Fleischmann sich zusammen setzen, um Musik zu machen. Eine Gitarre, Gesang, mehr nicht – aber so gekonnt, dass dieses Duo am Samstag auf dem Stadtfest beim Newcomer-Contest mit dabei ist. Die beiden jungen Männer konnten die kritischen Ohren zweier Profis überzeugen: Stephan Haus und Manuel Spahn waren im Auftrag von Oberhessen-live unterwegs, um geeignete Kandidaten für den Auftritt zu prüfen. In dem Wohnzimmer gab es eine angenehme Überraschung.

 

Gleich drei Bands an einem Nachmittag nahmen die beiden Musiklehrer der Modern Music School in Alsfeld als mögliche Kandidaten  für einen Auftritt auf dem Stadtfest unter die Lupe – begleitet von Oberhessen-live, das die Veranstaltung präsentiert und natürlich dokumentiert. Es war ein spannender Nachmittag, der quer durch den Vogelsberg führte. In dem Zuge stellte Oberhessen-live bereits die junge Gruppe „Basalt“ in Ober-Breidenbach vor, deren Probenraum-Auftritt unter dem Dach des Dorfgemeinschaftshauses die Musikprofis spontan überzeugte.

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Starke Stimme: Kevin Fleischmann.

Um den 20-jährigen Kevin Fleischmann und den 27-jährigen Felix Schubert zu begutachten, mussten sie nicht weit fahren: Das Duo übt unter dem Namen „Bright Outlook“ im Wohnzimmer in der Marburger Straße. Man lädt die Besucher höflich auf die Couch, verteilt Mineralwasser, und dann ermuntert Stephan Haus: „Ja, spielt mal was!“ Felix nimmt die Gitarre, Kevin einfach neben ihm Platz, ansatzlos lassen sie „Mad World“ raus, und die Gäste lauschen andächtig.

Es könnte ja einfach nur Lagerfeuer-Niveau haben, was das Duo bringt: der eine schrummelt, der andere grummelt dazu. Aber das ist es nicht. „Bright Outlook“ ist ein gut eingestimmtes Duo zwei talentierter Musiker, wobei besonders die gute Stimme von Kevin heraussticht. „Halo“ folgt als zweites Stück, mit dem deutschsprachigen (nicht eigenen, wie zunächst beschrieben) Stück „Am seidenen Faden“ beschließen die Beiden ihre Vorstellung – und ernten Beifall.

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Abgestimmt auf den Partner: Gitarrist Felix Schubert.

„Für den Gesang gibt es eine glatte Zehn!“, lobt Stephan Haus – die größte Punktzahl also in der Wertung der Lehrer. Auch die Gitarre an sich ist gut, finden beide Besucher – aber das Duo könnte insgesamt mehr aus seinen Möglichkeiten machen. Das sei ja gar nicht direkt als Kritik gemeint, stellt Manuel Spahn fest, aber „Bright Outlook“ könnte glatt mehr bieten, wenn es mehr einsetzen würde als Gitarre und Gesang alleine: „Du hast wenig Optionen. Das plätschert auf Dauer so vor sich hin.“ Vielleicht könnten sie mal eine Cajon einsetzen, einen Shaker, um mehr Rhythmus in die songs zu bringen. Manuel Spahn: „Man kann viel tun, um mehr Struktur reinzukriegen.“

Was den beiden Musiklehrern besonders gut gefällt, ist der deutschsprachige Anteil im Repertoire: „Da würde ich viel mehr mit machen“, sagt Stephan Haus. Die beiden jungen Musiker, die seit 2012 zusammen spielen und erst einen – positiv aufgenommenen Auftritt  – hinter sich haben nicken: Ja, das wollen sie ausbauen.

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Lockeres Gespräch zum Abschluss: Die beiden Musiklehrer Manuel Spahn und Stephan Haus waren von der Vorführung des Duos angenehm überrascht.

Und es sieht so aus, als ob das Publikum sich am Samstag vom Talent der Beiden selbst  überzeugen kann, wenn sie im Klostergarten ab 18 Uhr auf der Bühne im Klostergarten  auftreten.

Eine Band folgt noch, eine Gruppe mit dem viel versprechenden Namen „Borderline“ aus Ilbeshausen, einem Grebenhainer Dorf im höheren Vogelsberg. Es geht um Punk, auch dort gab es eine Überraschung – Bericht folgt.

Von Axel Pries

 

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