
Weiterbildung als Schlüssel zur QualitätssicherungKrankenhaus Eichhof stärkt Qualität durch gezielte Qualifizierungen
LAUTERBACH (ol). Das Krankenhaus Eichhof in Lauterbach setzt verstärkt auf Qualifizierung und Spezialisierung seines Personals, um den steigenden Anforderungen im Gesundheitswesen zu begegnen. Neben der neuen Fachkraft für Krankenhaus-Hygiene, Petra Leibold, übernahmen Xenia Schönfeld und Rico Kirsch nach erfolgreicher Weiterbildung Führungsverantwortung als Stationsleitungen. Die Weiterbildungen finden berufsbegleitend statt und stellen hohe theoretische wie praktische Anforderungen.
Angesichts wachsender Anforderungen in der Gesundheitsversorgung setzt das Krankenhaus Eichhof laut einer Pressemitteilung in Lauterbach zunehmend auf Qualifizierung und Spezialisierung seines Personals. So gratulierte Eichhof Geschäftsführer Thomas Faust gemeinsam mit Bereichsleitung Personal Sandra Stein jüngst Petra Leibold zur bestandenen Prüfung zur „Fachkraft für Krankenhaus-Hygiene“ sowie Xenia Schönfeld und Rico Kirsch zum Erwerb der Qualifikation als Stationsleitung.
Für Faust als Geschäftsführer des Krankenhauses ist klar: „Man muss sich gut und breit aufstellen, um in der Krankenhauslandschaft bestehen zu können.“ Weiterbildungen seien dafür ein zentrales Qualitätsmerkmal – sowohl für die eigene Kompetenz als auch im Wettbewerb mit anderen Kliniken. Gut qualifizierte Fachkräfte seien ein entscheidender Faktor für die Versorgungssicherheit. Die aktuellen Beispiele zeigten, wie eng das Engagement der Mitarbeitenden mit der Unterstützung des Arbeitgebers verzahnt ist. Solche Zusatzausbildungen fänden stets zusätzlich zum regulären Berufsalltag statt und stellten für die Beschäftigten eine große zeitliche und persönliche Herausforderung dar. Gleichzeitig trage das Krankenhaus seinen Teil dazu bei. Faust wörtlich: „Wir übernehmen die Weiterbildungskosten und stellen die Mitarbeitenden für Lernphasen frei. Ohne diese Kombination wäre eine solche Qualifizierung kaum zu leisten.“
Nachfolge im Hygieneteam zügig geregelt
Besonders dringlich wurde das Thema Weiterbildung am Krankenhaus Eichhof durch einen absehbaren privaten, ortsbedingten Wechsel des bisherigen Leiters des Hygieneteams Christian Schmidt (44). Das Team, bestehend aus rund 30 Mitarbeitenden aus Pflege und Ärzteschaft, ist ein wesentlicher Faktor im Krankenhausalltag für Beratung zur Hygiene, Bewertung von Neuerungen und die praktische Umsetzung von Hygienestandards. „Nachdem klar war, dass ich spätestens im kommenden Jahr meinen Wohnort ändern werde, haben wir früh begonnen meine Nachfolge zu regeln“, so der 44-Jährige und ergänzt: „Der Weg zur Hygienefachkraft ist anspruchsvoll und dauert fast zwei Jahre. Außerdem müssen Absolventen eine abgeschlossene Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie mindestens zwei Jahre Berufserfahrung vorweisen.“
Die Weiterbildung umfasst 1.800 Stunden davon 840 Theorie – teils online, teils in Präsenz – sowie 1.000 Stunden Praxis in verschiedenen Abteilungen. Die Inhalte sind modular aufgebaut, darunter Themen wie technische Hygiene, Krankenhausmanagement, Mikrobiologie, Kommunikation und intensivmedizinische Aspekte. „Meine Praxisanteile habe ich am Eichhof sowie im kooperierenden Klinikum Bad Hersfeld-Rothenburg absolviert“, erläutert die zukünftige Leiterin des Hygieneteams Petra Leibold. Seit diesem Monat arbeitet sie parallel mit Christian Schmidt, um den nahtlosen Übergang in der Leitung sicherzustellen. Beide legen großen Wert auf den Austausch mit Ärzteschaft und Pflegeteams, um Verbesserungen und Umsetzungen einzuführen und zu prüfen sowie neueste Erkenntnisse in der Hygiene erfolgreich zu implementieren. Zusätzlich betreut das Leitungsteam alle weiteren, zur Stiftung gehörenden Einrichtungen wie die Vogelsberger Lebensräume, den ambulanten Pflegedienst Sozialstation Eichhof und das Seniorenzentrum Schlitzerland.
Anspruchsvoller Weg zur Führungskraft
Auch in anderen Bereichen setzt das Krankenhaus Eichhof auf Qualifizierung: So haben zwei junge Fachkräfte ihre Weiterbildung zur Stationsleitung erfolgreich abgeschlossen und übernehmen nun Führungsverantwortung. Pflegedienstleitung Michael Schimanski, seit fast drei Jahrzehnten am Eichhof tätig, hob die professionelle Entwicklung von Xenia Schönfeld, stellvertretende Stationsleitung im Herzkatheterlabor, und Rico Kirsch, Stationsleitung der Allgemein- und Viszeralchirurgie, hervor. „Beide haben bereits während ihrer Fachweiterbildung verantwortlich auf ihren Stationen gearbeitet“, sagte er. Die Förderung und Bindung engagierter Mitarbeitender sei entscheidend für die Qualitätsentwicklung im Krankenhaus. Darüber hinaus seien Stationsleitungen für ihn als PDL die zentrale Schnittstelle: „Sie sind wichtige Bindeglieder zu den Pflegekräften und müssen aktuelle theoretische Erkenntnisse in die Praxis überführen.“
Die Weiterbildung zur Stationsleitung dauert rund eineinhalb Jahre und ist modular aufgebaut. Sie verbindet Grundlagen aus Gesundheitswesen und Qualitätsmanagement mit Fachmodulen zu Führung, Kommunikation, Ressourcensteuerung nach den aktuellen Vorgaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Zusätzlich gehört eine etwa 20-seitige Facharbeit zum Pflichtprogramm. Xenia Schönfeld widmete sich darin der Frage, wie moderne Führungskräfte Teams im Herzkatheterlabor motivieren können. Ihr Kollege Rico Kirsch untersuchte die Rolle von Pflegevisiten als Instrument der Qualitätskontrolle.
„Die Weiterbildung findet berufsbegleitend statt. Der theoretische Teil wird im Blockunterricht gelehrt, unterrichtet von Expertinnen und Experten aus Medizin, Recht und Gesundheitsmanagement. Insgesamt mussten wir 720 Stunden Theorie und 80 Stunden Praxis absolvieren“, beschreiben die beiden erfolgreichen Absolventen die Inhalte.
Michael Schimanski sieht in den beiden neuen Führungskräften ein wichtiges Signal für die Pflege am Standort und ermuntert Interessierte, sich mit der nächsten Karrierestufe zu beschäftigen. Es sei erfreulich, dass sich bereits drei weitere Fachkräfte für die Leitungsweiterbildung angemeldet hätten, so die Pflegedienstleitung.

Foto: Eichhof Stiftung


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