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Evangelische Kitas im Dekanat Vogelsberg widmen Fachtag dem Thema Humor„Lachen hilft“: Fachtag in Lauterbach zeigt, wie Humor den Kita-Alltag bereichern kann

LAUTERBACH (ol). Rund 200 pädagogische Fachkräfte aus den evangelischen Kindertagesstätten des Dekanats Vogelsberg kamen in der Lauterbacher Adolf-Spieß-Halle zum Fachtag „Humor in der Kita“ zusammen. Eingeladen hatte die gemeindeübergreifende Trägerschaft (GüT) unter Leitung von Geschäftsführer Christoph Frenk. Expertin Eva Ullmann vom Deutschen Institut für Humor zeigte praxisnah, wie Lachen und wertschätzender Humor den Arbeitsalltag erleichtern und zur Selbstfürsorge beitragen können.

Von Kindern lernen heißt lachen lernern: Bis zu vierhundertmal am Tag lacht ein Kind – Erwachsene dagegen nur noch fünfzehnmal. Mit dieser Botschaft trat Chrstoph Frenk, Geschäftsführer der GüT – der gemeindeübergreifenden Kita-Trägerschaft der evangelischen Kitas im Dekanat Vogelsberg – an die knapp zweihundert pädagogischen Fachkräfte heran, die für einen Fachtag speziell zum Thema „Humor in der Kita“ in die Adolf-Spieß-Halle nach Lauterbach gekommen waren, wie es in der Pressemitteilung des Evangelischen Dekanats Vogelsberg heißt.

Dazu eingeladen hatte das GüT-Team auch den Trägervorstand, vertreten durch den Vorsitzenden Pfarrer Michael Gütgemann, Dekanin Dr. Dorette Seibert, Petra Jahnel, die Vorsitzende der Mitarbeitendenvertretung, sowie die Referentin Eva Ullmann vom Deutschen Institut für Humor und Pfarrer Henner Eurich mit seinem KirchenKlavierKabarett.

„Fachtag und Gesundheitsförderung in einem“ nannte Michael Gütgemann diese Veranstaltung in seiner kurzen Begrüßung, wisse man doch, das Lachen gesund sei. Humor sei durchaus eine pädagogische Ressource, dennoch brauche er auch Fingerspitzengefühl. Die Chancen, die Humor im Kita-Alltag bietet, sollten an diesem Fachtag ausgelotet werden: „Nehmen Sie etwas mit, lassen Sie sich inspirieren!“, rief Gütgemann den Erzieherinnen und Erziehern zu.

Dekanin Dr. Dorette Seibert bezeichnete Humor in der Kita als Überlebenstraining: Er helfe, Chaos zu bewältigen, und sei manchmal der einzige Weg, um nicht zu weinen. Glaube und Humor gehörten schon im Alten Testament zusammen, berichtete die Dekanin: Durch Lächeln können man Gottes Nähe spüren, Verbindungen schaffen und den Himmel öffnen.

Und dann kam die Expertin zum Zug: Eva Ullman startete den durchaus bewegten Tag mit einem Humortest: Die Teilnehmenden machten Angaben dazu, ob sie schon einmal andere zum Lachen gebracht haben oder ob sie schon einmal mit Absicht Humor eingesetzt haben – beispielsweise um ein angespanntes Elterngespräch aufzulockern. Und hatte vielleicht auch schon jemand im Testament einen humorvollen Part für seine Beisetzung verfügt? Das waren dann doch die wenigsten. Im Lauf des Vormittags hatten alle Gelegenheit, sich mit den verschiedenen Facetten von Humor zu befassen und sich zu fragen, wie Lachen und wohlwollender Humor den Arbeitsalltag erleichtern kann.

Dabei ging es gar nicht so sehr um Humor im Umgang mit den Kindern – denn dort ist Lachen selbstverständlich -, sondern in stressigen Situationen, Krisen, in schwierigen Gesprächen. Gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften beleuchtete Ullman Humor in seiner sozialen oder aggressiven Ausprägung: Humor sollte nie beschämen oder verletzend sein, lautete eine Essenz des Tages.

Mit seinem KirchenKlavierKabarett lockerte Henner Eurich das Programm auf: Er ging kirchlichen Eigenheiten und sprachlichen Finessen nach, wurde auch politisch und verlor doch nie den Witz. Der Pfarrer lieferte damit beste Beispiele für Humor im Beruf, im Alltag und in der Gesellschaft. Damit rundete er den Fachtag am Ende auch ab.

Einen großen Teil des Programms nahm auch die Frage nach Humor in der Selbstfürsorge ein. Hier lautete ganz klar die Frage, wie man mit sich selbst und seinen großen und kleinen Schwächen wertschätzender und humorvoller umgehen kann. Sich selbst zu verzeihen und sich gedanklich nicht kleinzumachen, sei ein großer Gewinn, führte die Expertin aus. Mit verschiedenen Übungen begaben sich die Teilnehmenden auf die Suche nach inneren Stressoren, denen sie mit Humor begegnen könnten. Am Ende des Tages konnten die Erzieherinnen und Erzieher viel mitnehmen: Mut zum Humor, Wertschätzung sich selbst gegenüber, viel Gelegenheit zum Austausch, jede Menge Lachen und ganz viel Aufmunterung seitens der Expertin: „Ihr habt viel Humor in euch – eine Ressource, die ihr jetzt noch besser nutzen könnt.“

Fotos: Traudi Schlitt

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